Nach dem verpatzen Main Event bei Extreme Rules richtet AJ Styles seinen Blick auf John Cena, während Seth Rollins seinen Platz gegen Roman Reigns einnimmt und nebenbei noch dessen ehemaliger Shield Kumpel Dean Ambrose im Money in the Bank Leiter Match steht.

WWE-Money-in-the-Bank-PPV-Nachbetrachtung-Review-Vorschau

 

Willkommen zur zweiten PPV Nachbetrachtung, die nun einmal pro Monat erfolgen wird.

Wir sind im Juni angelangt und somit steht der alljährliche Money in the Bank PPV an, der mit dem gleichnamigen Match um den WWE Championship Vertrag aufwarten ann.

Man kann also gespannt sein, was sich das Creative Team für dieses Jahr ausgedacht hat.

1. Match – WWE Tag Team Championtitel Fatal 4-Way Match
The New Day vs The Vaudevillains vs The Club vs Enzo & Kaz

Den Auftakt der Show durften, wie nicht anders zu erwarten, die amtierenden Tag Team Champions halten. Das Match verlief erwartungsgemäß auch recht spannungsreich und hatte einige gute Manöver zu bieten. Bei dem Aufgebot an Tag Teams ist dies aber auch nicht verwunderlich, haben doch alle vier Teams wrestlerisch so einiges auf dem Kasten, das sie hier auch in passender Matchlänge zeigen durften. Es ist schon unglaublich wie stark aktuell die Reaktionen des Publikums für Enzo & Kaz ausfallen. Aber auch The New Day braucht sich in dem Hinblick nicht verstecken. Die Halle ist stets guter Laune, wenn die drei Jungs Xavier, Kofi und Big E im Ring stehen.

SpoilerSiegreich gingen hier erneut The New Day hervor, was sicherlich für den ein oder anderen doch eine Überraschung war. Ich persönlich hätte mit einem Titelwechsel Richtung Gallows & Anderson gerechnet, bin aber vollends mit dem Matchausgang zufrieden. The New Day wissen stets mit genügend Spaß und Ernsthaftigkeit an die Sache heranzugehen. Ein Tag Team, das dem Wort “Entertainment” gerecht wird. Von daher können sie gerne noch lange die Championship Titel um ihre Hüften tragen.

2. Match – US Championship
Baron Corbin vs Dolph Ziggler

Ziggler vs Corbin die Tausendste. Ein Match, das wir inzwischen schon zur Genüge sehen mussten. Seit Wochen haben die beiden Wrestler eine Fehde am Laufen, die wohl nicht mal dem stärksten Ziggler Fan gefallen dürfte. Jedes Match läuft ähnlich ab und gewinnt keinen Publikumspreis. Natürlich sind es durchweg sauber geführte Matches, die vollkommen in Ordnung gehen. So auch bei MITB, aber eben auch nicht mehr. Die “Boring” Chants vom Publikum sprachen daher Bände und so bekamen wir nach dem hervorragenden Tag Team Opener ein belangloses Single Match zweier Wrestler, mit denen das Creative Team offenbar nichts anzufangen weiß.

Spoiler Natürlich durfte der NXT Neuankömmling Baron Corbin den Sieg mit nach Hause nehmen. Keine Überraschung. Kein Mehrwert. Kein Interesse des Publikums. Nullnummer.

3. Match – Womens Tag Team 
Charlotte & Dana Brooke vs Natalya & Becky Lynch

Es ist schon unglaublich wie oft wir nun schon Charlotte vs Natalya in den unterschiedlichsten Konstellationen erleben “durften”. Jetzt setzt die WWE also wieder auf Tag Team Wrestling. Warum man bei einem Event, der als bester MITB PPV aller Zeiten angepriesen wird, noch nicht einmal auf die Idee kommt ein Womens Championship Match auf die Card zu setzen, ist wirklich fraglich. Hier haben wir also vier Diven, die in einem belanglosen und unnötigen Filler Match gegeneinander antreten, obwohl die WWE Talente wie Sasha Banks und Bayley in der Hinterhand hat, die nur darauf warten endlich mal einen wichtigen Spot in den Shows zu erhalten. Dass innerhalb des Matchverlaufes zeitig auch bereits die ersten “We Want Sasha” Chants aufkamen, lässt vermuten, dass diese Frage nicht nur bei mir auf den Lippen lag. Aber wie dem auch sei – Das Match selber verlief, erwartungsgemäß, gut. Die Damen haben schließlich Fähigkeiten, die sie hier auch teilweise ausleben konnten. Aber ohne Titel und ohne tiefen Background fehlte es hier eindeutig an Spannung. Und ein Wrestling Match ohne jegliche Spannung hat auf einer Card nichts zu suchen.

Spoiler Die gute Charlotte darf auch in Tag Team Matches als Sieger nach Hause gehen. Kein anderes Ergebnis war zu erwarten. Hier fehlte es, wie bereits gesagt, komplett an Spannung. Sogar der tätliche Angriff Natalya’s auf Becky nach dem Match, war irgendwie zu erwarten. 

4. Match – Singles Match
Apollo Crews vs Sheamus

In Mittelfeld des PPV’s hat es ein New Ära vs Old Ära Match geschafft. Sheamus, der Crews zwei Wochen zuvor Backstage attackiert hatte, wollte in diesem Match beweisen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und die Neuen ihm ein wenig mehr Respekt zollen sollten. Mit diesem Background begann schließlich ein recht ansehnliches Wrestling Match. Beide Wrestler haben hier zwar auch nur ihr Programm abgespult, aber es hat dennoch Spaß gemacht dem Treiben zu folgen. Dass Apollo Crews so einiges im Ring drauf hat, sollte inzwischen jeder mitbekommen haben. Aber es fehlt dem Jungen einfach am nötigen Charisma, Mic-Skills und einem frischen Gimmick. Der 08/15 Fairness- Sportler zieht bei mir einfach nicht und so war ich dann doch eher auf Seiten Sheamus, der hier mit Crews eben ein gewohnt gutes Match aufziehen konnte.

Spoiler – Siegreich hervorgehen durfte im vierten Match Apollo Crews, der den wütenden Sheamus schnell zum Cover einrollte. Eigentlich war auch hier der Matchausgang zu Gunsten Crews teilweise zu erwarten. Schließlich nutzt die WWE gerne mal plötzliche Einroller, um einen körperlich unterlegenen Jungspund gegen einen Kraftvollen Powerhouse überraschend gewinnen zu lassen. So startet das Unternehmen meist eine längere Fehde. Gespannt bin ich ehrlich gesagt nicht auf weitere Aufeinandertreffen.

5. Match – Singles Match
AJ Styles vs John Cena

Ein Aufeinandertreffen, das von vielen Wrestling Fans  gerne mal als Fantasy Match zurecht gedacht wurde. Die vergangenen 15 Jahre sind somit zwei Athleten ihrem Herzens- Traum gefolgt und auf verschiedenen Wege an ihr Ziel gekommen. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass sowohl AJ Styles, als auch John Cena inzwischen als Legenden im Business angesehen werden können und sicherlich auch in die Hall of Fame aufgenommen werden. Allerdings ist Cena die letzten 10 Jahre das alleinige Aushängeschild der größten Wrestling Promotion der Welt gewesen, während AJ Styles durch die Welt getourt ist und sich quasi auf dem gesamten Kontinent in unterschiedlichen Ligen einen Namen gemacht hat. Wie würde ein Match dieser zwei wohl ablaufen? Wer würde die Oberhand haben? Wer müsste sich letztendlich für den anderen hinlegen? Auf diese Fragen sollte der Money in the Bank PPV endlich eine Antwort finden. Bei so einem Match stellt sich natürlich auch die Frage, ob die beiden Wrestler eine gewisse Chemie aufbauen können. Die klare Antwort darauf – Ja, das können sie. Und whoa, haben diese beiden Typen abgeliefert. Ein Match, das sicherlich zum Ende des Jahres hin große Chancen auf den Slammy Match des Jahres haben wird. Wieder einmal zeigte sich hier, dass Cena mit dem richtigen Gegner ein gewollt fantastisches Match auf die Beine stellen kann. Und seien wir mal ehrlich. Egal, was man von Cena halten mag – Jeder Neuankömmling, der gerade einen Push erhält oder beim Publikum Over ist und sich dem Anführer der Cenation entgegenstellen muss, bekommt ein Prestigeträchtiges Match vorgesetzt. Die Wichtigkeit, die ein Sieg über John Cena ausstrahlt, ist kaum zu überbieten. Daher sind diese Matches auch stets so spannungsreich. Auch AJ Styles vs John Cena wusste quasi bis zum Schluss nicht nur Wrestlerisch zu überzeugen, sondern konnte auch die nötige Spannung erzeugen. heiß erwartet war.

 

Spoiler – Dank tatkräftiger Mithilfe von The Club konnte sich in diesem Match das Aushängeschild von NJPW durchsetzen. Dass AJ Styles schon seit Jahren Ligen- übergreifend zu den besten Wrestlern des Planeten zählt, ist allseits bekannt. Im Match gegen Cena durfte er dies auch endlich auf großer Bühne unter Beweis stellen.

6. Match – Money in the Bank: Ladder Match
Cesaro vs Del Rio vs Sami Zayn vs Jericho vs Dean Ambrose vs Kevin Owens

An diesem Punkt des Abends stand das Namens gebende Money in the Bank Match auf dem Plan. Sechs der wohl talentiertesten Midcarder trafen hier in einem Leiter Match aufeinander und durften mal abfeuern, was sie so in Petto haben. Highflying Spots, Leiter Würfe, heilloses Durcheinander und knallharte Finisher. Ein typisches Leiter Match eben. Das Aufeinandertreffen der Superstars konnte definitiv überzeugen und begeistern, gerade auch deshalb, weil es durchweg seinen Spannungsbogen aufrecht erhalten konnte. Mit einem würdigen Sieger bot das Match auch einen guten Ausgang

SpoilerDas Finish hatte genau die zwei Wrestler parat, die ich mir für einen Sieg gewünscht habe. So standen sich zum Schluss Kevin Owens und Dean Ambrose gegenüber, in dessen Kampf sich letztlich das ehemalige The Shield Mitglied Dean Ambrose durchsetzen konnte. Persönlich war ich auf Seiten Owens, aber ich habe mich auch tierisch für Ambrose gefreut. Hat das dritte Shield Mitglied nun also auch endlich die verdiente Aufmerksamkeit erhalten. 

7. Match – Singles Match: WWE Championship
Seth Rollins vs Roman Reigns

Nach Mehrmonatiger Verletzungspause kehrt The Architect zurück ins Main Event und möchte seinen Thron zurückerobern. Dem im Weg steht sein ehemaliger Buddy Roman Reigns, der in Fan Kreisen so langsam wirklich unten durch ist. Waren die Lager vor einem Jahr noch geteilt, fällt die Mehrheit der positiven Reaktionen inzwischen auf Seth Rollins, der aktuell auch eine andere Attitude an den Tag legt. Sogar “May the best man win” konnte man im Vorfeld von “The Man” Ste Rollins hören. Genau mit diesem Tweener/Face Verhalten begann Rollins auch das Match. Verschwunden waren die vielen unfairen Aktionen des ersten Titelruns aus dem Jahr 2015. Stattdessen wirkte Reigns etwas aggressiver und ging unberechenbar gegen seinen ehemals guten Freund vor. Auch vor unfairen Schläge in der Ringecke ließ sich das Powerhouse kaum abbringen. Das gesamte Match ließ so im Hinterkopf “Doppel-Turn” erahnen, was aber schlussendlich doch nicht durchgeführt wurde. Stattdessen bekamen wir ein sehr gut geführtes Wrestling Match zu sehen, in dem kaum ein Vorteil auszumachen war. Zu Beginn dominierte Reigns, zwischenzeitlich Rollins und zum Finish hin, war das Aufeinandertreffen wieder ausgeglichen. Ein Match, das Main Event Charakter hatte und auch so ausgelebt wurde. Es war spannungsreich, bot ansehnliche Moves und zwei Wrestler, die irgendwie die nötige Chemie miteinander haben. Vielleicht sehen wir hier den Beginn eines neuen Cena vs Orton Kalibers. Zwei Typen, die im Laufe der Karriere stets wieder aufeinandertreffen werden und gemeinsam gute Matches abliefern. Das Match- Finish hatte auch so seinen speziellen Moment, was die Meinung der Fans endlich mal wieder positiv stimmen dürfte.

SpoilerEndlich durfte Seth Rollins zurück auf den Thron und seinen ärgsten Rivalen Roman Reigns clean besiegen. Allerdings war der Sitz auf dem Champion Thron nur von kurzer Dauer. Wenige Sekunden später tauchte Dean Ambrose auf und sicherte sich, Dank seines zuvor gewonnenen, MITB Koffers sein Titelmatch und somit auch den Championship. 

Fazit (Spoiler):

Ein wirklich schöner Abschluss für einen insgesamt tollen PPV. Nach so vielen vergeblich ausgeführten Push’s und den vielen Niederlagen in wichtigen Matches, durfte sich Dean Ambrose doch noch seinen verdienten ersten Championship sichern. Das letzte Mitglied von The Shield ist also vier Jahre nach dem Debüt in die Fußstapfen seiner Kollegen Rollins und Reigns getreten und kann sich WWE Champion nennen. Das bietet für die Shows so einiges an Potenzial. Als langjähriger Fan war ich für ein Finish, nach Jahren endlich, wieder Feuer und Flamme. Unter Jubelstürmen konnte Ambrose hier seinen Titelgewinn feiern.


©WWE, Inc. / Money in the Bank 2016