Mit WWE Clash of Champion startet RAW in die neue Ära und veranstaltet ihren ersten Hauseigenen PPV Event. Im Main Event wird direkt der Universal Championship ausgefochten.

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Der Herbst steht an und mit ihm ein PPV, der mit einer Titelverteidigung aller Championships vermarktet wird. Als erster RAW PPV nach dem Draft dürfte dies für einige interessante Matches sorgen. Könnte man zumindest denken…

1. Match – WWE Tag Team Championtitel

The New Day vs The Club 

Für den Opener haben sich die WWE Offiziellen das Tag Team Championship Match ausgesucht und hierbei eigentlich Goldrichtig gelegen. Mit Kingston, Big E, Anderson und Gallows hat man hier vier fähige Männer, die gemeinsam ein gutes Match aufbauen können. Besonders The New Day sind als Tag Team so stark gereift, dass man die Chemie regelrecht spüren kann. Das Match verlief daher auch recht gut und bot kurzweilige Unterhaltung.

SpoilerSiegreich gingen hier wieder einmal The New Day hervor. Jetzt ist es wohl offensichtlich, dass das Trio wohl in die Geschichtsbücher als längste amtierende Champions eingehen sollen. Aktuell sind die Reaktionen auch noch sehr gut, weshalb die Entscheidung verständlich ist. 

2. Match – Cruiserweight Championship
T.J. Perkins vs The Brian Kendrick

Die Leichtgewichtler sind zurück. Nach einem hochgelobten Turnier um den wieder eingeführten Championship durfte die Division auch im PPV auftrumpfen. Mit seinem Sieg beim Tournament durfte Perkins als erster Champion der neuen RAW Ära zu Clash of Champions und seiner ersten Titelverteidigung reisen. Als Konkurrent hat die WWE einen alten Bekannten ins Rennen geschickt. Ich denke jedem Wrestling Fan war klar, dass die Entlassung damals wirklich schade war, denn der Junge hat so einiges drauf. Somit also gute Vorraussetzungen für Perkins erste Titelverteidigung. Dementsprechend war es auch eher enttäuschend. Es war natürlich kein schlechtes Match, aber man hatte sich aus der Ansetzung doch deutlich mehr versprochen. Größtenteils verkam das Match zum Submission Fest, ohne aber wirklich Spannung aufbauen zu können. Für ein Titelmatch gab es herzlich wenig Höhepunkte.

Spoiler – Erwartungsgemäß kam es zur Titelverteidigung. Perkins ist als derzeitiger Champion auch eine gute Wahl, wirkt er doch frisch im Ring und hat auch keine schlechten Mic Skills.

3. Match – Best of 7 Series Finale
Sheamus vs Cesaro

Hier sind wir also – Cesaro vs Sheamus, die unerbittliche Rivalität, die wohl so langsam jeden Fan auf den Zeiger gehen wird. Es wäre wohl untertrieben zu behaupten, dass eine Best of 7-Series mit sieben aufeinanderfolgenden Single Matches so langsam überstrapaziert wirkt. Wer im Creative Team auf diese grenzdebile Idee kam, sollte mal seine vermeintliche “Kreativität” überdenken. Das aber mal Beiseite geschoben, muss man sagen, dass dieses finale Aufeinandertreffen der beiden ziemlich gut war. Sheamus und Cesaro haben noch einmal alles aus dem jeweils anderen herausgeholt und ein wirklich spannendes Match auf die Beine gestellt, dass durchweg mit gutem Wrestling überzeugen konnte. Gemeinsam haben die beiden hier einen richtigen Brawl abgeliefert, der dennoch mit einer Menge Technik punkten konnte. Schönes Wrestling Match.

Spoiler – Das Finish war ein absoluter Reinfall, denn es kam zum Unentschieden. Als Wrestling Fan kann man hierbei nur den Kopf schütteln. Da baut man eine Rivalität auf, die teilweise viel zu arg in die Länge gezogen wurde und vermasselt es einen echten Höhepunkt zu schaffen. Immerhin war das Match hervorragend geführt, aber der Matchausgang hat dieses Duell komplett ad absurdum geführt. Applaus liebes Creative Team. Ganz tolle Leistung.

4. Match – Single Match
Chris Jericho vs Sami Zayn

Auf dem Papier ein super Match – Treten hier doch zwei kanadische Wrestler gegeneinander an, die beide technisch auf dem höchsten Stand des Wrestlings sind. Wie nicht anders zu erwarten haben die beiden auch ein Match auf die Beine gestellt, dem man gut folgen konnte. Es war nun nicht wirklich das spannendste Match des Abends und viel Relevanz hatte es auch nicht, aber für das Mittelfeld der Matchard hervorragend geeignet – Bot das Match doch ansehnliches Wrestling.

Spoiler Siegreich hervorgehen durfte der Veteran Chris Jericho. Vollkommen verdient, schließlich stellt er seine Fähigkeiten stets in den Dienst der WWE und baut neue Stars auf. Ich könnte mir denken, dass auch diese kleine Fehde letztendlich Zayn zu Gute kommen wird und er diese schließlich auch für sich entscheiden kann.

5. Match – Triple Threat: Womens Championship
Sasha Banks vs Charlotte vs Bayley

Die Diven, Oh Pardon, die Wrestlerin sind wieder am Start. Ein Triple Threat Match, von dem man als Wrestling Fan sehr viel erwarten durfte. Können doch alle drei Damen ein gutes Match abliefern und haben bereits bei NXT bewiesen, was für eine unvergleichliche Chemie sie haben. Die Four- Horsewoman sind endgültig im Main Roster angekommen. Während Becky Lynch bei SmackDown den Champion mimen darf, sind bei RAW die drei anderen Mitglieder des internen Stables im Titelrennen zu finden. Das Match selber verlief auch sehr spannungsreich und war größtenteils durch Taktik geprägt. Das Writing war im Womens Championship Match an diesem Abend am besten gelungen, weshalb hier auch ein echtes Highlight des PPV’s abgeliefert wurde. Sicherlich können die Drei noch deutlich mehr, als sie zeigen durften, aber auch so war es ein durchweg gut gestaltetes Match, dem man gerne seine Aufmerksamkeit geschenkt hat.

Spoiler – Es wird langsam zur Gewohnheit, dass man Charlotte als Siegerin eines PPV’s aufzählen muss. Warum dem so ist, weiß nur das Creative Team. Seit gut einem Jahr hält sich Charlotte nun bereits im Titelrennen. Ich bin wohl nicht der einzige Fan, dem dieser Push so langsam auf die Nerven geht. Es wird Zeit für Sasha’s großen Moment. Aber wie es mir scheint, hat die WWE ihr Momentum komplett verbockt und kann nur hoffen, aus den Fehlern zu lernen und es nicht bei Bayley zu wiederholen. Ich hoffe dennoch weiterhin auf Bayley vs Sasha.

6. Match – Single Match – US Championship
Roman Reigns vs Rusev

Ähm, ja. Das wohl am wenigsten erwartete Match des Abends. Die Relevanz dieser Auseinandersetzung konnte man auch bei den Fan- Reaktionen spüren. So folgten vereinzelte Boring und CM Punk- Chants. Dabei hatte es das Match gar nicht so sehr verdient. Die Matchführung der beiden war nämlich recht gut gelungen. Mit starken Powerhouse Moves und ein wenig Technik war hier gute Unterhaltung geboten. Es war bei weitem kein Meilenstein im Wrestling, aber für den Co- Main Event vollkommen in Ordnung. Schließlich sollte dieser niemals die Aufmerksamkeit vom Main Event weglocken, sondern vielmehr einen guten Übergang zu diesem bieten. Das ist auch gelungen. Das Match war sicherlich eine der besseren Leistungen von Roman Reigns, der in seiner jetzigen Midcard Rolle auch gut aufgehoben ist.

SpoilerFür den ersten Titelwechsel des Abends hat man sich Roman Reigns ausgesucht, der bei den Fans auch weiterhin alles andere als gut ankommt. Dennoch verständlich, dass die WWE Offiziellen einen Neustart mit dem ehemaligen Shield Mitglied wagen. Die Midcard ist dafür auch deutlich besser geeignet, als ein Main Event Spot. Zwar war Rusev ein hervorragender Champion und ich hätte ihn auch gerne weiterhin in seiner Rolle als unbesiegbarer Verteidiger gesehen, aber der Titelwechsel geht vollkommen in Ordnung.

7. Match – Single Match: Universal Championship
Seth Rollins vs Kevin Owens

Nach Triple H’ Turn gegen Rollins und dem damit verbundenen Titelgewinn Kevin Owens, war man als Fan natürlich gespannt auf dieses Match. Mit Seth Rollins als Face bietet die WWE mal einen frischen Ansatz. Doch nicht nur der Hintergrund dieser Auseinandersetzung sorgte für den nötigen Push des Main Events, sondern die Namen im Titelmatch. Schließlich hat man hier mit Kevin Owens und Seth Rollins zwei der derzeit besten Gesamtpakete des Wrestlings im Ring. Beide sind am Mic auf einem eigenen Level und wissen wie man ein würdiges Championship Match aufbaut. Kein Wunder also, dass uns hier ein ausgesprochen gut geführtes Wrestling Match erwartete. Die beiden holten so einiges aus dem jeweils anderen heraus und sorgten für genügend Spannung, um mitfiebern zu können. Es ist natürlich nicht bestreitbar, dass die beiden sicherlich noch zu mehr im Stande sind, als sie beim PPV gezeigt haben, aber der Main Event hat wieder einmal bewiesen, was im Wrestling von hohem Stellenwert ist – Das Geschichten erzählen. Sowohl Kevin Owens, als auch Seth Rollins haben ein Gespür dafür, wann welche Aktion, Geste oder Publikumsreaktion erzeugt werden sollte und wie man so das Storytelling vorantreibt. Dementsprechend war der Spannungsaufbau auch gut gelungen. Da das Match auch relativ ausgeglichen war, was die Aktionen anging, fiel auch keiner der beiden zurück. Ein guter Main Event und eine Fehde, die noch viel Potenzial bereithält.

SpoilerEs ist eigentlich nicht verwunderlich, dass Kevin Owens seinen Titel verteidigen durfte. Als amtierender Champion und Aushängeschild der Liga überzeugt Mr.Wrestling auch vollends, weshalb alles andere als eine Verteidigung schwachsinnig gewesen wäre. Zwar war das Finish etwas blöd gelöst und bot 08/15 Wrestling Entertainment, aber immerhin konnte so der Status von Rollins gewahrt werden. Schön zu sehen also, dass Seth Rollins offenbar auch weiterhin ganz oben mitspielen darf und Kevin Owens längerfristig als Champ eingeplant ist.

Fazit (Spoiler):

Der PPV war durchwachsen. Kaum echte Glanzmomente oder nennenswerte Szenen. Vielmehr wirkte die Show recht eintönig und war vollgepackt mit unsinnigen Entscheidungen wie dem Match von Cesaro vs Sheamus. Auch der Siegeszug von Charlotte ist fraglich. Vor allem, wenn man mit Sasha und Bayley zwei fähige Damen im Ring hat, die schon lange bei den Fans over sind. Wer zudem auf die Idee kam das Rollins vs Owens Match mit einem derart ausgelutschten Matchfinish zu versehen, sollte mal stark seinen Posten im Creative Team überdenken. Im gesamten betrachtet wurde uns Fans eher durchschnittliche Unterhaltung geboten. 


©WWE, Inc. / Clash of Champions 2016