Ab dem 29. Juli könnt ihr euch in neue Magical Girl Abenteuer werfen. An diesem Tag erscheint Vol.1 von Wish Upon the Pleiades. Ursprünglich aus einem Gemeinschaftsprojekt des Autoherstellers Subaru und dem Animationsstudio Gainax entstanden, veröffentlicht Anime House die Serie nun auch in Deutschland. Ob das Werk für euch einen Blick wert ist, erfahrt ihr im Bluray Test / Review Beitrag…
Ein Alien in Not
Die leidenschaftliche Sternen- Beobachterin Subaru betritt eines Tages auf dem Weg zum Astronomie Turm einen ungewöhnlichen Raum, in dem sich ein mysteriöser Junge aufhält.
Doch diese urplötzliche Begegnung soll nicht die einzige an diesem Tage sein, denn wenig später stolpert sie vor die Füßen der Magical Girls Nanako, Hikaru, Itsuki und zu ihrer Verwunderung auch Aoi, mit der sie Jahre vorher eng befreundet war. Ehe sich die perplexe Subaru versieht, wird sie zum neuen Mitglied der Gruppe ernannt. Auch wenn die Situation sehr befremdlich scheint, bleibt ihr keine lange Bedenkzeit. Seite an Seite mit ihren neuen Freundinnen ist es nun ihre Aufgabe einem Alien bei der Reparatur seines UFO’s behilflich zu sein und Teile des Antriebs wiederzufinden. Eine Mission, die sich als schwieriger herausstellt, als es sich anhört.
Kann sich die freundliche Subaru in das Team integrieren und der Gruppe eine echte Hilfe sein? Und wer ist ihr geheimnisvoller Feind? Das gilt es in Wish Upon the Pleiades herauszufinden. Eine Geschichte, die mal wieder frisch erzählt wirkt.
Zwischenwertung Story: 4/5
Persönliche Eindrücke
Da ich nicht allzu große Erfahrungen mit dem Magical Girl Genre habe, kann ich nur wage Vergleiche ziehen. Was mir auf den ersten Blick allerdings deutlich ins Auge fiel, war die verblüffende Ähnlichkeit zu Puella Magi: Madoka Magica. Beide Serien teilen sich einen sehr mysteriösen Ansatz und dürften optisch in eine ähnliche Kerbe fallen.
Speziell das Charakter- Design der beiden Hauptcharaktere Subaru (Wish Upon the Pleides) und Madoka Kaname (Madoka Magica) gleicht sich wie ein Ei dem anderem. Abgesehen davon sehe ich Wish Upon the Pleiades rein vom Charakter- Design aber einen Tick weiter vorne. Ist die neue Serie von Anime House also vielmehr nur ein Abklatsch des Madoka Universums? Mit Nichten. Die Ähnlichkeiten halten sich ab diesem Punkt dann doch sehr stark in Grenzen. Während Madoka Magica eine relativ düstere Magical Girl Vision bietet, ist der Anime von Director Shōji Saeki eine fröhliche und leicht bekömmliche Variante davon.
Das soll nun aber nicht heißen, dass Wish Upon the Pleides keine Tiefe besitzt. Ich könnte mir denken, dass unter der friedlichen Oberfläche noch so einiges mehr steckt, als man erwartet. Vielmehr glaube ich, dass der Anime vielschichtiger sein könnte, als anfangs gedacht. Vor allem scheint die Welt noch ein sehr ungewöhnliches Mysterium zu beherbergen, da offenbar auch Welten – oder Zeitebenen – durcheinander geworfen wurden. So waren die beiden ehemaligen Freundinnen Subaru und Aio stets der Ansicht die jeweils andere hätte die Schule gewechselt. Aus diesem Grund ging die Freundschaft ursprünglich auch in die Brüche. Nun besuchen beide dieselbe Klasse. Durch die Einberufung von Aoi einige Zeit zuvor, muss hier also ein Paradox aufgetreten sein.
Weiter auf diesen ungewöhnlichen Umstand wurde bis dato noch nicht eingegangen. Sollte dies jedoch noch vertieft werden, könnte die Story vielleicht einiges an Potenzial bereithalten. Nervig empfand ich nur den Drang der Autoren wieder mal eine Unterwasser Sequenz einzubauen, denn seien wir ehrlich – die galt nicht der tollen Darstellung von Wasser, sondern einzig und allein der Möglichkeit die Magical Girls in Badekleidung zu werfen. Unnötig. In der aktuellen Form ist der Anime aber ansonsten schon ganz ansehnlich.
Die Magical Girl Serie des Animations-Studios GAINAX war bereits für den 47. Seiun Award nominiert und dürfte Fans des Genres daher definitiv gefallen.
Zwischenwertung Eigene Meinung: 4/5
Der Anime Wish Upon the Pleides ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wirkt die Oberfläche etwas uninteressant und wie eine verspielte Version von Madoka Magica, doch im Inneren scheint sich eine nette Serie mit sympathischen Charakteren zu entfalten, die auch eine gute Geschichte beinhaltet. Vielmehr hoffe ich auch, dass die Serie noch mit einer komplexeren Story punkten kann. Wenn man mal von der niedlichen Aufmachung absieht, könnte die Handlung nämlich noch sehr vielversprechend sein, wenn die Autoren genügend Ideen haben und / oder aktuelle Story Hintergründe mehr beleuchten. Zum aktuellen Stand der Vol.1 ist eines schöne Einführung in die Welt von Wish Upon the Pleiades.
Overall Fun: 8/10
Animationen & Sound
Die kurzweilige Geschichte wird in schönen Bildern eingefangen. Der allseits bekannt niedliche Look der Charaktere ist dabei, wie vom Genre gewohnt, reine Geschmacksache.
Punkten kann der Anime mit traumhaften Hintergründen, die sehr farbenfroh in Szene gesetzt sind. Verstärkt wird der positive Eindruck durch gute Animationen und passende CGI Effekte. Nur sehen die Charakter- Designs in diesen Sequenzen etwas eigenartig grob aus. Wish Upon the Pleides kann aber ansonsten ein stilsicheres Design vorweisen. Magical Girl typisch gibt es aber auch sehr viele Glitzereffekte. Ihr müsst euch also auf herumfliegende Sterne, Kristalle und derlei einstellen. Wer das nicht mag, ist an der falschen Adresse und sucht das Weite.
Anime House scheint ein Gefühl dafür entwickelt zu haben genau die richtigen Tonstudios für ihre Lizenzen auszuwählen. Wie schon bei Jormungand und DanMachi lassen sich an der Synchro keine nennenswerten Kritikpunkte finden. Für die Dialogregie war dieses Mal übrigens Rieke Werner verantwortlich, die vielen Anime Fans sicherlich durch einige Synchron-Rollen bekannt sein sollte. Die Dialoge wirken sprachlich dabei auch gut ausgearbeitet und die Sprecher legen sich ins Zeug. Besonders gefallen hat mir Anna Gamburg als Aoi, aber auch alle anderen Sprecherin sind gut gewählt und liefern einen passenden Job ab.
Konrad Bösherz, der hier teils als friedlicher Typ und teils als Bösewicht auftritt, findet auch wieder die richtige Stimmlage, um den freundlichen Charakter zum bösartig, arroganten umzuformen. Dass er Antagonisten eine fiese Stimme verleihen kann, hat er ja auch bereits in Game of Thrones als Ramsay Bolton bewiesen.In Yu-Gi-Oh konnte er dagegen mit einer sanften Stimmlage dem kleinen Yugi die nötige Stimme verpassen. In Wish Upon the Pleiades mixt er beides zusammen. Insgesamt also ein sehr gut vertontes Stück Magical Girl Geschichte.
Zwischenwertung Audiovisuell: 4/5
Content & Verpackung
Wie im Normfall üblich, bietet euch Anime House keine spezielle Verpackung oder sonstige optische Extras, um den Inhalt schön zu verpacken.
Es liegt lediglich eine normale Standart Bluray vor. Zu gute halten muss man dem Publisher allerdings, dass die Cover Motive stets schön ausgewählt sind und auch Wish Upon the Pleides mit einem wundervoll farbenprächtigen Wendecover geliefert wird. Wo die Verpackung ansonsten nur Standardware ist, kann aber wieder einmal das Bonus Material überzeugen, dass uns Anime House mitliefert.
Neben zwei sehr schicken Postkarten, die hier im oberen Bild bewundern könnt, erhaltet ihr auch ein schön gestaltetes Booklet. Dieses enthält Charakter-Guides mit kleinen Zusatzinfos zu den Magical Girls und Skizzenzeichnungen. Zudem folgen noch detailreiche Beschreibungen zu verschiedenen Begriffen aus der Astrologie.
Ein tolles Booklet, kann man nicht anders sagen. Für den Preis von ca. 19€ (DVD) und ca. 24€ (Bluray) liefert euch Anime House einen sehr guten Release. Wäre noch eine Sonder-Verpackung dabei, würde ich die volle Punktzahl zücken. So ziehe ich einen klitzekleinen Punkt ab. Je nach Empfindung, könnt ihr aber diesen auch gerne gedanklich wieder zu dichten, wenn euch das Fehlen eines Sammelschubers nicht stört.
Zwischenwertung Release: 4/5
Bei der Deutschen Vermarktung ist Anime House stets weit vorne mit dabei. Die Synchronisation ist auch bei Wish Upton the Pleides wieder auf hohen Niveau und kann mit guten Sprechern punkten. Die Audiovisuelle Qualität des Animes spricht hier für sich. Die wundervoll designten Hintergründe, kreative grafische Ideen und gute Animationen sorgen für einen Anime, den man sich, trotz CGI, gerne anschaut. Da der Publisher weder bei Bildqualität, noch bei Lokalisation geschlampt hat, kann hier nur eine hohe Wertung folgen. Der Release selber ist weitgehend auch sehr gelungen. Das detailreiche Booklet, das schöne Wendecover und die hochwertigen Postkarten sind tolle Extras.
Deutsche Vermarktung: 8/10
Fazit:
Vielleicht bin ich, aus Mangel an Genre Kenntnis, nicht unbedingt die geeignetste Person, um eine Magical Girl Serie zu bewerten. Was mir Wish Upon the Pleiades aber liefert, gefällt mir.
Die Geschichte wirkt frisch und könnte mit den nötigen Ideen auch noch eine gewisse Tiefe erreichen. Punkten kann der Anime aber schon mal durch sympathische Charaktere und farblich schön gestaltetes Design. Wenn mir etwas audiovisuell gefällt, ist das oftmals schon die halbe Miete. Wem es unter euch genauso geht, dem wird der Magical Girl Anime sicherlich gefallen. Genre Fans sollten zumindest mal einen Blick hineinwerfen. Viel falsch machen werden sie nicht, denn für die kurzweilige Unterhaltung ist die Serie definitiv gut.
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Wish Upon the Pleiades Vol.1 in der Bluray Variante.
©GAINAX / Project Wish Upon The Pleiades
Ja, mit den typischen Szenen in Badesachen muss man bei Animes heute eben auskommen;) …Na, da bin ich mal gespannt inwieweit die Serie noch Tiefe entwickeln kann. Bisher finde ich sie doch schon sehr unterhaltsam umgesetzt:)
Hehe, die Badeszene… es ist eben ein Anime aus dem Hause GAINAX.
Schon in den 90er Jahren berüchtigt für den “GAINAX Bounce” (https://www.youtube.com/watch?v=l_cIL3hA-KI)
Die Herkunft aus diesem Studio ist aber auch Garant dafür, dass es sich – wie Du schon vermutest – nicht einfach nur um einen süß gezeichneten, oberflächlichen Magical Girl-Anime handelt (obwohl die Serie auf dieser Ebene durchaus funktioniert), sondern in der Tat einiges an Tiefe dahinter steckt.
Der Abschnitt “Vorsicht Wissenschaft”, der gewisse Konzepte aus Science Fiction und Quantenphysik erläutert, steht nicht umsonst im Booklet 😉