Die Ziellinie schon vor den Augen, geht’s zeitnah ins Finale der Miyakejima TT- Meisterschaften! Welches Team wird das Rennen machen? Das soll Vol.4 zeigen. Wie gut das Finish abläuft, verrate ich im Test…
Handlung
Kurz vor dem Finale stehen die Schaurennen an, die noch einmal offenbaren wie sehr es zwischen Megumi & Yuri doch kriselt. Da hilft es auch nicht, dass plötzlich ihr alter Trainer Tanahashi auftaucht und die alte Rivalität der beiden weckt.
Denn schließlich erträumen sich beide noch Chancen beim vermeintlichen Junggesellen. Tatsächlich hat ihr Coach aber eine Nachricht in Petto, die den beiden Rennfahrerinnen ordentlich die Laune vermiest.
Da stellt sich für das Team schnell die Frage, wozu sie überhaupt an der Miyakejima TT teilgenommen haben. Im Finale der landesweiten Racing Kneeler Meisterschaft muss sich also zeigen, ob das Ashitabamaru- Schulteam noch eine Chance auf den Sieg hat und alle Konflikte beseitigen kann…
Bild & Animation
Die Serie Two Car: Sidecar Racing wird vom Produktionsstudio visuell sehr charmant umgesetzt! Jede Figur hat ihre optischen Eigenheiten und wirkt immer stilvoll ausmodelliert. Überdies kann der Anime auch mit seinen guten CGI-Szenen überzeugen, die sehr kompetent gemacht wirken und sich gut in die klassischen 2D-Illustrationen einfügen.
Was leicht negativ auffällt, sind die “nur” soliden Animationen, bei denen gelegentlich ein paar Animationsphasen fehlen. Meistens ist der Anime aber trotzdem sauber animiert wurden. Mitsamt seiner Effekt- Palette, der farbenfrohen Gestaltung und den soliden Animationen, hat Studio Silver hier also ansonsten gute Arbeit geleistet. Optisch erreicht man sicherlich nicht die Sperrspitze des Machbaren, hat aber ein durchaus solides Ding am Start. Da auch das Bild selbst keine offensichtlichen Makel aufweist, kann man sich über den Release nicht beschweren.
Sound & Musik
Das Tonstudio Stutt i/O Synchron Stuttgart hat sich über die vier Volumes hinweg als ziemlich gute Alternative zu LAB SIX erwiesen. Denn hier scheint tatsächlich mehr Wert auf Synchronität und Klang gelegt zu werden. Dadurch merkt man einen spürbaren Qualitätsschub zu Releases wie Sword Oratoria. Man sollte sich vielleicht überlegen vollends mit dem Studio zu kooperieren.
Darüberhinaus passen hier auch soweit alle Sprecherin auf ihre jeweiligen Charaktere und überzeugen dabei mit guter Leistung vor dem Mikrofon. Was besonders positiv auffällt, ist, dass trotz der Vielzahl an weiblichen Charakteren jede Sprecherin ihrer Rolle eine Eigenheit zu verpassen vermag. Dadurch fällt die Unterscheidung auch stimmlich schon einfacher!
Content & Verpackung
Anime House bleibt ihrem Stil treu und veröffentlicht die 4.Volume wieder in einer “normalen” Amaray-Hülle, die von einer O-Card umgeben ist. Als Design hat man sich für ein Motiv mit allen Charakteren entschieden. Das wirkt sehr elegant und farblich schick umgesetzt, ebenso wie die Bluray selbst. Auch bei den Extras hält man die eigene Linie und setzt auf ein üppiges Angebot.
Fangen wir also bei den physischen Boni an, die mitgeliefert werden. Neben dem obligatorischen Booklet (inkl. Episodenguide, Charakterbeschreibung und Sprecherinfo), das bisher jede Anime House Veröffentlichung begleiten durfte, befindet sich dieses Mal auch wieder ein Schlüsselanhänger in der Hülle. Dieses Mal mit Yuri als Motiv, womit man inzwischen also beide Teile des Duos als Schlüsselanhänger besitzen dürfte! Darüberhinaus hat Anime House auch bei den Digitalen Extras wieder zugelangt und packt Karaoke- Musikvideo, Clean-Opening, TV Spots und weitere Specials auf die Bluray.
Inside Anime
Es ist schon erstaunlich, wie sich die Autoren zunächst fast 12-Episoden lang auf die Beziehungen des Duos konzentriert haben, um die Freundschaft dann erst im Finale so wirklich primär in den Mittelpunkt zu rücken. Nach all den Rückschlägen & Streitereien werden sich die Sportlerinnen schließlich bewusst, dass sie die gemeinsame Zeit doch genossen haben.
Trotz zahlreicher Schwierigkeiten, war das gemeinsame Ziel nicht nur Antrieb, sondern auch Spaßfaktor. Daraus rührt dann auch eine der besten und emotionalsten Szene der gesamten Serie, als die zwei Rennfahrerin im Regen den Sinn ihrer Freundschaft hinterfragen und zu einem gewagten Entschluss kommen. Hier spürt man als Zuschauer auch tatsächlich mal ein gewisses Gefühl für die zwei Streithähne und wünscht sich ein Zusammenraufen des Rennduos.
Die filmische Inszenierung und die gute Erzählung der Final-Episode wirkte sehr überzeugend, weshalb man die Volume 04 als durchaus zufrieden stellendes Entertainment bezeichnen darf! Ich muss auch so ehrlich sein und zugeben, dass mir der Anime, trotz seiner Einfachheit und leicht gestrickter Charakterzeichnungen, insgesamt sehr gut gefallen hat. Nur die Einbindung des Trainers, der offenbar ursprünglich der einzige Grund für den Siegeswillen von Yuri & Megumi war, ist geschichtlich wenig geistreich gelöst wurden. Zumal diese Hintergrundgeschichte auch die Abschlussszene prägt, was im Nachhinein den Sinn der Serie etwas in Frage stellt.
(Spoiler-Anfang): Die Autoren lassen Yuri & Megumi all die erlebten Ereignisse schnurstracks wieder vergessen, als ihnen bewusst wird, dass ihr “geliebter” Trainer wieder Single ist. Ich hätte es weitaus besser gefunden, wenn das Duo sich auf ihre Freundschaft besonnen hätte und ihr unerbittlicher Siegeswillen einfach durch falsche Gründe geprägt war. Schlussendlich hätte man Yuri & Megumi so als erstarktes Team aus der Geschichte gehen lassen können.
Dafür hätte es auch gar keinen Sieg im Finale gebraucht. Die Erkenntnis gemeinsam aus Spaß am Motorsport und der innigen Freundschaft zueinander all die Hindernisse auf sich zu nehmen, hätten dem Anime einen schönen Abschluss-Spot beschert. Sicherlich wollten die Autoren ihre Serie mit einer lustigen Szenen ausklingen lassen -Schließlich war der lockere Ton stets im Vordergrund- doch hätte man es hier anders lösen können.
In Anbetracht dessen, dass auch die restlichen Fahrerinnen kaum eine Charakterentwicklung durchgemacht haben, wäre es hier als Zuschauer schön gewesen. Schon allein wegen der bewegenden Szene, die ich vorhin angesprochen habe. Das hätte diesem Sport-Anime den entscheidenen “Touch” gegeben. (Spoiler-Ende!)
Nichtsdestotrotz darf man Two Car: Racing Sidecar als gelungen betrachten! Die lockere, fröhliche Art der Erzählung, die lustigen Gags und die sympathischen Charaktere tragen dazu bei, dass man sich stets gut unterhalten fühlt. Zwar sind manche Rennszenen etwas in die Länge gezogen und Story-technisch gibt’s auch viel belangloses, doch einen gewissen Charme kann man dem Sports-Anime nicht absprechen. Ich würde mich freuen, wenn eine Fortsetzung mehr ins Detail geht und die zwei Freundinnen-Rivalinnen besser positioniert.
©Nicoichi / Twocar Project
©2019 Anime House
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von “Two Car – Vol.4″ für den Test:)