Basierend auf dem Manga von Yôsuke Miyagi erscheint The Rolling Girls vom Studio Wit nun endlich auch auf DVD und Blu-ray. Kazé bringt uns das verrückte Girly Abenteuer also endlich lokalisiert nach Deutschland. Ob der bunte Mix aus K-On und Road Movie bei euch im Regal landen sollte, erfahrt ihr im Test – Review Beitrag.
Girly Road Trip
Jahre nach dem groß angelegten Krieg von Tokyo sind die ehemaligen Regionen Japans zerstritten und zu unabhängige Staaten geworden. Jeder dieser Landesteile verfügt dabei über eine eigene Bürgerwehr, die für Ruhe und Ordnung sorgen soll.
Leider kommt es unter den unabhängigen Staatsteilen und deren Bürgerwehren gerne mal zu hitzigen Ausschreitungen, die in Kämpfen der Mosa, ihren Anführerin enden.
Diese Mosa sind dabei Kriegerin mit speziellen Fähigkeiten und werden von ihrem sogenannten Mob, den Anhängern der Mosa auf die “Schlachtfelder” begleitet.
Als die Mosa Macha Green, eines Tages im Kampf gegen ihre Konkurrentin Kuniko Shigyo, stark verletzt im Krankenhaus landet, nimmt sich ihre beste Freundin Nozomi den Missionen an, die eigentlich einer Mosa zugeteilt werden. Der freundlichen Nozomi schließen sich dabei drei sehr unterschiedliche Mädels an, die sie nun auf ihrer Reise begleiten.
Gemeinsam schnappen sich die Mädchen ihre Motorräder und treten eine Reise quer durch Japan an, um selber an ihren Aufgaben zu wachsen. Ein Girly Road Trip der ganz speziellen Sorte nimmt seinen Lauf.
Persönliche Eindrücke
The Rolling Girls fühlt sich an wie ein Anime oder Cartoon aus meiner Kindheit. Vollkommen verrückt, merkwürdig bunt und eigentlich ohne Sinn und Verstand, aber gerade deshalb so absurd cool. Nein, im Ernst – Dieser Anime ruft förmlich die 90’s mit ihren bunten Spots herbei. Pfeifen wir auf Tiefgängigkeit und bieten einfach Unterhaltung pur – So könnte das Motto von Rolling Girls lauten.
Die vier Mädchen sind auf ihre Weise auch sehr verschieden und scheinen den weiten Weg anzutreten eine tiefe Freundschaft zu entwickeln. So oder so ähnlich wird die Serie sicherlich verlaufen, was auch sehr an die Vergangenheit der Cartoon / Anime Grundideen erinnert. Ohne jegliche Art von Fanservice oder pubertärer Anspielungen wirkt The Rolling Girls schon fast wie eine Seltenheit in der heutigen Anime Kultur. Aber gerade deshalb ist das kleine Road Movie auch so erfrischend.
Es ist auch erfreulich zu sehen, dass die Serie mal nicht dem Superhelden Trend folgt, sondern die Handlung mal einen anderen Ansatz verfolgt.
Während die ersten beiden Episoden den Eindruck vermitteln die Superhelden des Universums würden hier die Hauptrolle einnehmen, wandelt sich der Blick anschließend in Richtung ihrer anfangs unwichtig wirkenden Sidekicks, was ein komplett anderes Bild vermittelt. Vom Superhelden Epos zum Girly Road Movie. Ein ungewöhnlicher Wandel.
Ist aber eben auch mal ein neues Bild die andere Seite der Medaille zu bewundern.
Statt den Ultra starken Superhelden bei ihren Welten- Rettungstaten zu beobachten, sind nun die normalen Bürger in diesem Action Kreis an der Reihe und wollen beweisen, dass sie trotz eingeschränkter Fähigkeit genauso wichtig sind und über sich hinauswachsen können.
The Rolling Girls Vol.1 verfolgt einen humoristischen Ansatz und legt eine interessanten Grundstein für weitere Episoden.
Wer hätte gedacht, dass The Rolling Girls auch mit versteckten Gags und Popkulturellen Anspielungen punkten kann. Bereits in diesen ersten vier Episoden stolpert man über so manchen Dialog oder Gag, der als Anspielung verstanden werden kann.
Natürlich ist das ganze rein spekulativ, aber ich möchte euch mal ein paar wenige Dinge nennen, die mir so in den Sinn gekommen sind.
Da wäre zum einen die Cosplay Bürgerwehr, die ihr Unwesen in den Straßen treibt. Diese Gruppierung besteht im Prinzip aus normalen kostümierten Leuten. Doch finden sich zwischen ihnen auch Leute mit speziellen Kräften, die durch den Stein des Mondlichts ausgelöst werden.
Ist also einer dieser Cosplayer im Besitz eines solchen Steines, wird er über den Status des “normalen” Cosplayers hinausgehoben und ihre Verkleidung ist mehr als nur ein Kostüm.
Auch die Pachinko Automaten finden kurz in einer bestimmten Situation Erwähnung.
Ein weiteres witziges Detail am Rande ist Nozomi’s Äußerung, dass ihre Lieblingslieder von der Band Momiage Hammers stammen und auf die Namen Wizo (Wieso?) und Stones hören. Man kann hier spekulieren und hinein interpretieren, dass es sich wohl um die Rolling Stones und eventuell die deutsche Punkband Wizo handelt, die hier als Anspielung eingebaut werden.
Natürlich kann auch ganz einfach das deutsche Wort “wieso” gemeint sein, aber im Hinblick auf die Erwähnung der Stones und dem Hintergrund, dass Japan auch gerne deutsche Begriffe und Musiker mag, könnte hier beides gemeint sein.
All diese kleine Anspielungen heben den Anime teils auch vom Einheitsbrei ab.
Animationen & Sound
The Rolling Girls ist wohl aktuell einer der buntesten Animes in meinem Regal.
Die farbliche Gestaltung sticht deutlich hervor. Die vielen knallig bunten Töne überragen alles und sollten in Effekt- reichen Momenten fast schon eine Epilepsie Warnung verpasst bekommen. Aber gerade deshalb trifft die visuelle Umsetzung auch punktgenau.
Ein abgedrehter überzeichneter Anime mit derart vielen kleinen Popkulturellen Gags gehört genau so in Farbe und Design eingefangen, wie hier geschehen.
Es existiert auch sehr viel Aktivität im Hintergrund, wie drehende Windräder, was den guten Gesamteindruck noch verstärkt.
Auch die Fights, die vor allem in den ersten beiden Episoden eine gewichtige Rolle einnehmen sind visuell sehr gut eingefangen.
Die Animationen sind flüssig und sehen teils sehr imposant, fast lachhaft überdreht aus. Ein Over the Top Style wie in Kill La Kill könnte man sagen. Und genau wie Kill La Kill will auch Rolling Girls mit verspielter Leichtigkeit punkten.
An diesem Punkt ist natürlich die Frage nach der Lokalisation gekommen.
Kaze ist es hier gelungen ein Synchronstudio zu finden, dass den Charakteren passende Stimmen verleiht. Auch die Dialoge, die vom Synchronsprecher Cast prima vertont werden, klingen insgesamt gut geschrieben. Im Sprecher Cast haben mir hier vor allem Nicole Hannak als Masami und Lydia Morgenstern in der Rolle der Nozomi gefallen.
Nicht ganz so gefallen hat mir dieses Mal Anita Hopt, die ich als Mio bei K-On und in Big Bang Theory als Bernadette eigentlich ziemlich gut finde. Aber jeder hat mal einen mittelmäßigen Tag. Vielleicht ändern sich das mit den Volumes ja noch wieder.
Content & Verpackung
Kazé veröffentlicht The Rolling Girls in einer Standard Bluray Hülle, die aber mitsamt eines sehr schicken Pappschubers geliefert wird. Auch das Cover Motiv der Bluray Hülle bietet optisch ein sehr schönes Design. Nebenbei sei hier angemerkt, dass ein Wendecover beiliegt.
Als Bonus Material bekommt ihr ein wunderschönes Poster mit den vier Mädels im Vordergrund. Die Pastelltöne, die hier teilweise zum Einsatz kommen wirken sehr geschmackvoll. Insgesamt wirkt das Poster auch sehr attraktiv auf den Betrachter.
Zusätzlich erhaltet ihr als Digitale Extras noch zwei kurze Bonus Clips im Chibi- Look, die allerdings nur im Original mit Untertiteln verfügbar sind.
Anders als bei den meisten Releases aktuell, bekommt ihr bei The Rolling Girls insgesamt vier Episoden geliefert. Die Spielzeit der Bluray liegt dadurch bei ca. 100 Minuten.
Fazit:
Ich mag The Rolling Girls und wisst ihr auch warum? Weil Rolling Girls ein lockerer Anime ist, ohne tieftriefende Traurigkeit, bierernster Dialoge oder unsinnigen Fanservice Momenten, wie sie heute leider gang und gäbe sind. Rolling Girls drückt auf das Spaß- Pedal und wirkt K-On auf Rädern. Nur aufgeweckter, mit einem Tick von Kill La Kill. Spaßig, verrückt und visuell auf höchsten Niveau. Wer ein Faible für etwas ungewöhnlichere Animes hat und nicht vor bunten Farben, speziell Pastelltönen erschreckt, der wird mit Rolling Girls seinen Spaß haben.
Vielen herzlichen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von The Rolling Girls Vol.1
© 2015 “The Rolling Girls” Production Committee
© 2015 VIZ Media Switzerland SA (German Version)
Kein Problem. Passt ja nun;)
Moin, freut mich, dass du die Website gestoßen bist und sie dir gefällt. Fühl dich frei dich ein wenig hier umzusehen und gerne auch Comments zu schreiben;) …Die Website wird täglich mit Content gefüllt, Ausnahme Samstags und Sonntags. An diesen Tagen nur unregelmäßig. Ich kann dir den Anime wirklich nur empfehlen. Ist schön bunt und abgedreht. Falls du vielleicht auch Kill La Kill magst, dann wäre die Serie sicherlich was für dich. Nicht ganz so derbe in dem Sinne, aber von der Überzeichnung her, ähnlich.
Habe ausversehen die Emailadresse vergessen.
Deswegen ein kürzerer Kommentar. Der Bericht erklärt alles gut und die Seite ist sehr übersichtlich gemacht. Alles in allen sehr gut.
Hey, ich habe diese Seite durch das YouTube Gewinnspiel gefunden und muss sagen dass sie mir wirklich gefällt! Sie ist Übersichtlich, gut gestaltet und die Partikel sind gut geschrieben. Nun zu diesem Artikel: Ich finde der Artikel beschreibt den Anime sehr gut. Ich kann mir schon ein bisschen vorstellen wie er abläuft. Das ihr eine eigene Meinung mit einbringt finde ich auch gut. Ich glaube zwar nicht dass ich mir die DVD holen werde, aber eine. Blick ist es wert! 😉