Mission to Mars mit blutrünstiger Aufmachung. Ob ihr dem Sci-Fi Hit Terraformars eure Aufmerksamkeit widmen solltet, verrate ich euch im Test.

Handlung:

Wir schreiben das 27. Jahrhundert. Ein noch wenig erforschter Virus aus dem Weltall breitet sich auf der Erde aus und gefährdet die Menschheit. Nur wenige Leute wissen von dem außerirdischen A-E-Virus und suchen verzweifelt nach einer Heilung. Um den Vormarsch einzudämmen, wird schließlich ein Team zusammengestellt, das gen Mars gesendet wird.

Das Terraforming Projekt wird aktiviert und soll somit den Fortbestand der Menschheit sichern. Auf dem Mars soll die Spezialeinheit Proben nehmen, um das unbekannte Virus genauer erforschen zu können. Leider steht dem Projekt ein großes Problem im Weg. Auf dem Mars leben riesige Kakerlaken, die im Blutrausch den Rettungstrupp angreift. Die Erd- Crew muss einem grausigen Kampf begegnen.

Bild & Animation

Das Animationsstudio Liden Films hat es geschafft die makaberen Szenen bildgewaltig in Szene zu setzen und dabei sicherlich auch ein wenig Ekel bei einigen Zuschauern hervorzurufen. Mit leichtem 80er Sci-Fi Horrofilm Touch wird euch hier ein recht trostloses Bild geboten, das die dichte Atmosphäre gut einfangen kann.

Der Anime kommt sehr farblos daher und arbeitet viel mit Überbeleuchtung und bräunlichen Tönen. Das mag nicht jedem gefallen und lässt die Optik etwas karg wirken, sorgt aber für einen eigenen Look, der die Melancholie passend transportiert. Etwas Schwächen bei der Schärfe sind vorhanden.

Dafür sind aber die Charaktere sehr markant gezeichnet und gut animiert. Terraformars hat sicherlich nicht die Qualität ein Aushängeschild für den internationalen Anime Markt zu werden, ist optisch aber genauso inszeniert, wie man es erwartet. Auf technischer Seite lässt sich wenig Kritik anbringen. Das Gebotene mag eintönig sein und ist nicht wirklich auffallend positiv, aber vermittelt das bedrückende Universum sehr gut.

Sound & Musik

Auf Seiten der Sound Abteilung kann man Terraformars wenig vorwerfen. Das beauftrage Tonstudio hat überzeugende Arbeit geleistet und gute Sprecher gewählt. Teilweise wurden auch sehr markante Stimmen verliehen, die ideal auf die jeweiligen Charakter zugeschnitten sind.

Immerhin ist es hier doch ein sehr ruppiger Ton, der in den Episoden folgt und da muss es schon etwas rauer klingen. Mit der Synchronisation kann man also durchaus zufrieden sein. Wer des japanischen mächtig ist kann auch zum Original schalten. Hier lassen sich auch optional deutsche Untertitel einblenden, die gut leserlich sind. Musikalisch wird der Anime auch meist gut unterlegt und sorgt für die passende Actionreichen- Atmosphäre.

Synchronfirma: G&G Studios, Kaarst

Dialogregie: ???

In den Hauptrollen: Matthias Lühn, Michael-Che Koch, Stefan Naas, Milena Karas

Content & Verpackung

Terraformars wird von KAZÉ in einer normalen Bluray Hülle in den Handel gebracht, die mit einem Pappschuber versehen wurde.

Leider verzichtet der Publisher dieses Mal auf Bonusmaterialen und bietet weder physische, noch digitale Extras. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen. Dafür erhaltet ihr dieses Mal allerdings 5- Episoden.

Inside Anime

Terraformars weiß seine Sci-Fi Geschichte geschickt auszunutzen, um mal etwas frisches im Anime Sektor zu schaffen. Kein buntes Fantasy Treiben und kein alltägliches Slice- of Life Drama. Terraformars ist anders und ziemlich makaber in seiner Gewaltdarstellung.

Die blutigen Gefechte gegen die Alienform werden dabei auch sehr anschaulich verfilmt und lassen fast schon 80’s Horrorfilm- Atmosphäre aufkommen. Auf Grundlage von Yū Sasuga Manga’s wird euch hier eine Animationsserie vorgesetzt, die nicht mit Splatter geizt und geschichtlich sehr schnell in die Gänge kommt. Allerdings wirkt der Plot hierbei auch sehr an den Haaren herbeigezogen. 

Eine Alien- Krankheit, die schon seit 40 Jahren im Umlauf ist, aber deren Epidemie- ähnliche Zustände noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind, wirkt sehr abstrus. Seien wir also ehrlich – Der Plot ist etwas grenzdebil, aber auch gleichermaßen sehr cool. Im Grunde genommen haben die Autoren bei der Handlug von Terraformars nur einen Aufhänger gesucht die neu gegründete Rettungseinheit auf dem Mars gegen bösartige Kreaturen kämpfen zu lassen. Das Szenario und seine widerlichen Monstertypen sind in Terraformars aber herrlich überzeichnet.

Wenn hier die Monster auftauchen, wirkt es leicht Trashig, wie ein Sci-Fi Horrofilm der frühen Kinozeit. In diesen Situationen weiß der Anime aber eben speziell durch seine düstere und explizite Inszenierung zu gefallen und haut Splatter / Gore Fans so einige grausame Momente um die Ohren. Der Anime mag also nicht die kreativste Geschichte aufweisen, hält aber locker leichtes Sci-Fi Kino mit einer gehörigen Prise Brutalität für euch bereit. Wer darauf abfährt, sollte definitiv mal einen Blick in Terraformars werfen. Leute, die mit Splatter nichts anfangen können, sollten aber lieber einen Bogen um die Serie machen.

Bluray Facts:

Format: 4:3

Laufzeit: ca. 850 min /  35-68- Ep.

Sound: Dolby Digital 2.0

SprachenDeutsch


© Kakifly – Houbunsha / Sakura High Band

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Vielen herzlichen Dank an Kaze für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Terra Formars – Vol.1 – Vol.2 für den Test:)


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