Die schamlose Ecchi- Comedy aus dem Hause Production IMS setzt in der OVA Departure seinen frechen Humor fort und liefert ein brandneues Abenteuer. Ob Ecchi- Fans zuschlagen sollen, verrate ich im Test…
Handlung
Schon die Anime-Serie liefert geschichtlich den Aufhänger dieser OVA. Der junge Basara wird nämlich unfreiwillig zum neuen Stiefbruder der zwei Mädchen Mio und Maria. Wie sich allerdings schon bald herausstellte, war Mio die angehende Dämonenkönigin und dementsprechend auch stetiger Gefahr ausgesetzt.
Als neuer großer Bruder hat es sich Basara kurzerhand zur Aufgabe gemacht die hübsche Schwester zu beschützen. Nachdem die schmutzigen kleinen Abenteuer schließlich ihr Ende gefunden haben, ist die Clique in Departure nun bemüht Zukunftspläne zu schmieden. Zuvor soll aber dem neuen Schwimmbad im Ort ein Besuch abgestattet werden, das so aufdringlich beworben wird. Dass es auch hier schon zu leichten Anzüglichkeiten kommt, sollte wohl klar sein.
Doch erst auf dem Nachhauseweg wird die Intention der Geschichte deutlich. Die beiden Schwestern Yuki und Komuri, die inzwischen zur WG gehören, erhalten einen Brief von ihrem Heimatort und werden ins Heldendorf zurückbeordert. Allerdings sollen die zwei ihre Reise nicht alleine, sondern gemeinsam mit Mio und Basara angehen. Letzteres ist im Heldendorf aber kein gern gesehener Gast. Ärger und Gefahr sind also schon mal vorprogrammiert und so nimmt die “Geschichte” ihren Lauf.
Bild & Animation
Was die visuelle Umsetzung betrifft, so kann sich Departure durchaus sehen lassen und gehört wohl definitiv zu den schickeren Serien aus dem Ecchi- Kosmus. Die leuchtenden Farben mit ihren schönen Tönen stechen gut hervor. Auffällig sind in dieser Hinsicht auch die variantenreichen Haar- und Augenfarben der Heldinnen. Oftmals ist der Kontrast hier ziemlich ausgefallen, was dem Anime aber immerhin einen sehr eigenen Look verleiht.
Dazu kommen die Charakter- Designs, die schön gestaltet sind und nette Illustrationen vorweisen. In den Kampfszenen, die sich zum Ende einfinden, darf die OVA zudem auch mit ein paar netten Effekten überzeugen. Insgesamt hält Departure also ein gehobenes Qualitätsniveau, was auch die Animationen betrifft. Nicht wirklich meisterlich, aber zweckdienlich und in Anbetracht des Genres auch flüssig genug. Außerdem dürften wohl die Kamerafahrten über die Körperregionen der Damen und vielen Nahaufnahmen für Fans des Genres ein Pluspunkt sein. Dadurch ergeben sich für Ecchi- Fanatiker sicherlich einige reizvolle Momente, die mit den Perspektiven gekonnt eingefangen werden.
Sound & Musik
Für die Synchro hat Peppermint Anime auf das Tonstudio Violetmedia GmbH vertraut, die schon mit Yamada-kun to 7-nin no Majo auf Crunchyroll einen ordentlich Job für Ecchi/Fanservice Liebhaber abgeliefert haben und nun auch bei The Testament of Sister New Devil: Departure überzeugen. Zeitweise hat man das Gefühl das Studio hätte eine bessere Synchro geschaffen, als noch für die TV- Serie.
Obwohl die Synchronsprecher dieselben geblieben sind, wirkt alles weniger künstlich eingesprochen. Die Kombination aus Katharina von Daake und Mark Kuhn in der Dialogarbeit scheint also eine gute Wahl gewesen zu sein. Wohlmöglich liegt dies auch an der Mitarbeit von Katharina von Daake, die schließlich auch selbst in ihre alte Rolle der Mio zurückkehrt. Offensichtlich hat sich die Sprecherin inzwischen sehr gut in dieses typische Ecchi- Genre eingearbeitet und weiß wie sich eine Synchro für diese spezielle Art anhören sollte.
Insofern war die Doppelbesetzung offenbar eine gute Idee. Zumal sie auch als Sprecherin wieder die beste Arbeit im Cast abliefert. Irgendwie scheint ihre Klangfarbe wie gemacht für den liebenswerten Charakter Mio. Zumal sie auch die leicht anstößigen Szenen mit ihren übertriebenen Emotionen ziemlich gekonnt abliefert. Aber auch der restliche Cast hat sich gesteigert und legt sich ins Zeug, um Ecchi Fans im Tonstudio was gutes zu bieten. Das Ecchi- Genre ist immerhin nicht unbedingt dafür bekannt mit hochmodernen Synchros beschert zu werden. In diesem Fall ist die OVA aber sicherlich hörenswert.
Content & Verpackung
Wie schon bekannt legt Peppermint meistens viel Wert auf eine auffällige Verpackung, die Design technisch der Konkurrenz oft weit voraus ist. Und auch in diesem Fall wurde wieder eine schöne Arbeit bei der Produktion abgeliefert.
Der kleine Schuber ist mit einem violetten Farbverlauf gestaltet, der wirklich ein Blickfang ist – Mal abgesehen von den Mädels, die so demonstrativ ihre Körper ins Bild drängen. Die Disc, die sich in einer aufklappbaren Hülle befindet, ist derweil in einem schlichten rosa gehalten.
Als Extras erwarten euch Trailer und eine Bonusepisode, die im japanischen Original mit deutschen Untertiteln ausgeliefert wird. Diese fokussiert vollends auf den anzüglich Humor und ist für Fans sicherlich eine nette Ergänzung. Die Laufzeit von Departures beläuft sich dabei auf ca. 60 Minuten. Also normales OVA Film-Niveau.
Inside Anime
The Testament of Sister New Devil: Departure ist wenig überraschend ein quietsch buntes Ecchi- Fest für Fans des Mangas oder der Animationsserie. Die frivolen Abenteuer der illustren und vollbusigen Clique rund um Held Basara ist somit auch vorrangig für Zuschauer geeignet, die schon den Anime gefeiert haben. Als Fan des Genre sollte einem deshalb auch bewusst sein, dass man hier nicht unbedingt die tiefsinnigsten und komplexesten Geschichten erleben wird.
Insbesondere bei The Testament of Sister New Devil stehen nackte Hintern und Brüste weitgehend im Vordergrund. Die Geschichte fällt dementsprechend auch eher dürftig aus und besinnt sich auf einen klassischen Konflikt Gut gegen Böse, der aber kaum relevant aufgegriffen wird. Der verrückte Fanservice Unsinn und aberwitzige, leicht pubertäre Humor zeichnet die Serie wohl für Kenner aus. Die nackten Anime-Girls werden in voller Pracht präsentiert und dürften somit jeden Ecchi- Fan zufriedenstellen. Ich selbst zähle mich nicht unbedingt zum Fan dieses Genre, denn ich habe meine Serien lieber mit etwas Tiefe und spannenden Charakteren.
Dergleichen sucht man in The Testament of Sister New allerdings vergebens. In dieser OVA ist klar und deutlich worauf sich die Produzenten spezialisiert haben. Und das sind nun einmal stark in Szene gesetzte Rundungen und leicht erotische Szenen. Wohl auch deshalb schicken die Autoren ihre Clique ins Schwimmbad, wo die Mädels natürlich hervorragend zur Geltung kommen können. Während die TV-Serie noch versucht einen einigermaßen plausiblen und interessanten Plot aufzubauen, ist die OVA bemüht all das Beiseite zu schieben, um den Körpern der Anime-Mädels möglichst viel Zeit einzuräumen.
Die einfach gestrickte Geschichte dient also nur als Aufhänger überhaupt irgendeinen Grund zu bieten warum die Gruppe wieder in Erscheinung tritt. Obwohl der Anime nämlich auch früh eine emotionale Bindung der Charaktere integriert, wird auf den Kern nie wirklich eingegangen. Letztlich sind die Mädels schmückendes Beiwerk, um Basara lustvoll zu dienen. Der Kultserie von Prosieben Maxx fehlt es deshalb in der OVA einfach an einem ausgefeilten Plot-Aufbau. Fast 40 Minuten wird die bedeutsame Konfrontation mit Basara und dem Heldenclan aufgebaut, nur um am Ende einen ziemlich belanglosen Kampf vorzuweisen, der auch relativ schnell abgearbeitet wird. Zwar gewiss gut inszeniert, aber nicht wirklich wendungsreich.
Dadurch wirkt auch das Ende recht übereilt und zeigt offenbar auch direkt einen kleinen Cliffhanger. Folgt eventuell bald noch eine weitere Staffel? Es lässt sich also sagen, dass The Testament of Sister New Devil: Departure mehr als Zwischending fungiert, um nach dem Abschluss der letzten Staffel noch einmal ein kurzes Abenteuer mit der beliebten Truppe abzuliefern. Wer also auf ein ausgiebiges Story- Element hofft, der wird schlicht enttäuscht.
Wer allerdings beinharter Fan von The Testament of Sister New Devil ist und Ecchi- Spielereien liebt, der bekommt hier einen ziemlich guten Genre Vertreter. Mir war die OVA teilweise auch etwas zu viel des Gutes mit seiner Hentai- ähnlichen Darstellung, aber wer Gefallen an schlüpfrigen Gags und leicht erotischen Szenen hat, der ist mit dem Anime definitiv gut beraten. Denn letztlich erhält man als Zuschauer exakt das, was man von Departure erwarten durfte. Insofern ist Kritik auch nicht zwangsläufig angebracht, da das Zielpublikum weiß worauf es sich einlässt und hiervon auch eine ordentliche Portion erhält. Alle anderen meiden den Film ohnehin.
©2018 – N/K/TSDD – P
©2018 peppermint anime gmbh
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von “Departures” für den Test:)