Seit dem 26. Mai können sich Vampir- Freunde auf den neuesten Action Streich aus Japan freuen. Nach einigen Pokemon Kinofilmen, strecken Universal Pictures ihre Fühler nun nach Erwachsenen Animes aus und lizenzieren Owari No Seraph von Takaya Kagami. In Japan bereits ein Hit und als Simulcast in Deutschland über Viewster gesendet, sollen die Vampirjäger auch in physischer Form mit Deutscher Sprachfassung bei euch im Heimregal landen. Ob der Anime Release geglückt ist, erfahrt ihr im DVD Test / Review zu Seraph of the End.
Eine neue Welt
Die blutrünstigen Vampire kommen und haben direkt eine ungeheuerliche Waffe in Petto. Durch die Auslösung einer Virus Epidemie wird so in Seraph of the End fast die gesamte Weltbevölkerung vernichtet, mit Ausnahme von Kindern im Alter unter 13 Jahren.
Nach dieser Katastrophe reißen die Kreaturen der Nacht schließlich das Zepter an sich und werden die alleinigen Herrscher der Erde. Wäre diese Ausgangslage nicht schon beängstigend genug, nehmen die Vampire auch noch die Kinder gefangen, um sie in ihrem Vampir- Reich als wandelnde Blutspender aufzuziehen.
Unter diesen Kinder sind auch Yūichirō Hyakuya und Mikaela Hyakuya, die sich dem Leben in Gefangenschaft stellen müssen.
Einige Jahre verbringen die beide ihre Kindheit im abgeschotteten Vampir- Reich, bis sie schließlich mit ihren Freunden eine Flucht planen. Leider verläuft dieses Vorhaben nicht planungsgemäß und Yūi’s gesamter Freundeskreis, mitsamt Mika fällt den Vampiren zum Opfer.
Einzig Yūichiro selbst kann im verhängnisvollen Moment entkommen und landet außerhalb des Vampir- Reiches in den Armen von Guren, dem Anführer der Vampirjäger Einheit. Diese spezielle Kampfeinheit ist dazu ausgebildet mit ihren verzauberten Dämonen- Waffen die Welt von den Vampiren zurück zu erobern. Soweit die Vorgeschichte.
Die eigentliche Handlung setzt weitere vier Jahre darauf ein, nachdem Yūi neues Mitglied der Armee geworden ist und sich dem alltäglichen Leben in der Mittelschule stellen muss. Die Geschichte beleuchtet dabei seinen Werdegang zum unentbehrlichen Mitglieder der Kaiserlichen Dämonenarmee. Natürlich lernt der gute Yūi hierbei auch neue Freunde kennen und trifft auf alte Weggefährten, die sein Weltbild gehörig ins Wanken bringen.
Persönliche Eindrücke
Die Qualität der Serie schwankt zu Beginn recht stark von „Super genial“ zu „Mittelmaß“ hin und her, dreht aber zum Ende hin noch einmal gehörig auf, um ein fulminantes Finale zu präsentieren.
Mir persönlich hat Seraph of the End daher auch, als Gesamtwerk betrachtet, außerordentlich gut gefallen. Als alter Bleach und Dragon Ball Anhänger, bin ich Shonen Manga aber auch stets offener gegenüber eingestellt, und kann mich mit den gewohnten Flachwitz Humor, den Stereotypen und der gleichförmigen Grundhandlung leichter anfreunden, als Leute, die dem Genre eventuell nichts abgewinnen können. Die blutigen Fights, der bekannte Weg eines arroganten, rachsüchtigen Helden und Intrigen sind zwar vertrautes Anime Gebiet, deshalb aber ja nicht minder unterhaltsam.
Das Charakterbild des Helden entspricht zwar auch dem Anime Helden Einerlei, sympathisieren konnte ich mit Yūi dennoch. Sein Vorhaben vollwertiges und Kampferprobtes Mitglied der Kaiserliche Dämonen- Armee zu werden, scheitert Anfangs an seinem Vertrauen in andere Menschen, was erzählerisch recht gut dargestellt wird.
Seine abweisende Haltung und sein Verhalten neuen Freunden gegenüber ist glaubhaft geschrieben. Auch die restlichen Teammitgliedern entspringen dem bekannten Shonen- Heldenbild, was sie aber nicht weniger interessant macht. Auch Stereotypen können überzeugen und Identifikations- potenzial bieten.
Die Handlung hat, durch das zu erwartenden Aufeinandertreffen von Mika und Yūi, einen guten Spannungsbogen, der aber leider zu lange aufrecht erhalten und zu schnell abgefertigt wird. Die Geschichte wird aber gut erzählt und kann mit tollen Action- Szenen punkten.
Animationen & Sound
Im Bereich der Animationen kann Seraph of the End punkten. Die flüssigen Kampfsequenzen überzeugen und die gesamte Inszenierung stimmt. Zudem sind die Zeichnungen sehr gelungen. Ob Hintergründe oder Charakter- Details. Der Anime kann sich sehen lassen. Die Vampir- Action ist teils auch arg blutig in Szene gesetzt, weshalb Gore Fans wohl auf ihre Kosten kommen könnten.
Abseits der Animations- Qualität, kommt es bei einem Deutschen Release natürlich auch auf die deutsche Vertonung an.
Durch die Pokemon Kinofilme ist Universal Pictures im Vertrieb der Animes kein komplett unbeschriebenes Blatt, hat bisher aber eben auch noch nichts anderes bedeutsames in diesem Bereich veröffentlicht. Seraph of the End könnte also teilweise als Einstand durchgehen und dieser ist durchweg gelungen. Zwar gibt es auch hier gerne mal Szenen, in denen ich mir eine emotionalere Betonung gewünscht hätte, doch insgesamt gesehen wurde hier gute Arbeit geleistet. Auch die Sprecherwahl ist im Großen und Ganzen recht gut ausgefallen.
Für Yūichiro wurde auch eine Stimme gewählt, die in Anime Produktionen noch keinen starken Bekanntheitswert hat, was positiv ist, denn so fehlt es an Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Rollen.
Die Eingewöhnung auf einen neuen Charakter funktioniert hier also deutlich besser, als in anderen Anime Releases. Die beste Besetzungswahl war in Seraph of the End aber eindeutig Katharina von Daake, die wir hier in der Rolle der Shinoa Hiiragi hören können. Sie bekommt es hervorragend hin ihre Stimme perfekt an die Gegebenheiten anzupassen.
Man kann hier also von einer guten Synchronisation reden, die aber dennoch im Vergleich hinter Anime House’ Produktionen zurückstecken muss, die derzeit im Anime Bereich die stärkste Bearbeitung vorweisen. Erwähnenswert sei aber noch der Soundtrack. Das Ending Theme ist wohl eines der stärksten der letzten Jahre.
Content & Verpackung
Keine Bewertung, da mir nur ein Pressemuster zugespielt wurde.
- Auszug aus Amazon:
“Diese streng limitierte Premium Edition enthält die ersten 12 Episoden von Stafel eins der Anime-Serie, ein 132-seitiges Booklet mit Interviews, Figurenprofilen und Illustrationen sowie Artcards, ein Poster und vieles mehr.”
Fazit:
Universal Pictures veröffentlicht mit Seraph of the End einen der derzeit interessantesten Vertreter der Shonen Animes. Die Geschichte ist zwar nicht unbedingt erfrischend neu, wird aber durchgehend gut und spannend erzählt. Zudem stimmt das Gesamtbild der Veröffentlichung.
Alles wohlbekannt und alles in ähnlicher Form schon einmal gesehen, aber das trügt nicht den Spaß, den dieser Anime in seinen 12 Episoden mit sich bringt.
Vielen herzlichen Dank an THINK! Enders & Webler GmbH und Universal Pictures Germany für die Bereitstellung des Pressemusters.
© 2003 – 2016 Universal Pictures Germany.
OWARI NO SERAPH © 2012 by Takaya Kagami