Eine Minispiel-Sammlung für Party begeisterte Switch Besitzer. Das soll Schlag den Star werden. Ob sich der Titel lohnt, verrate ich im Test…
Die Rückkehr der Partyspiele!
Die Wii hatte sie und auch die Wii U wurde anfangs mit ihnen gefüttert. Die Rede ist natürlich von Partyspielen. Als Casual Konsole verschrien, war es auf der Wii gar Normalität, dass fast monatlich neue Minispiel Sammlung erschienen. Im Lauf der Jahre ebbte diese Flut allerdings ein wenig, was auch mit der geringen Verbreitung der Wii U zu tun hatte. Mit der Switch, die genauso erfolgreich gestartet ist wie einst die Wii, kehrt deshalb nun auch Schlag den Raab Star zurück.
Dass die Switch wie gemacht ist für diese Art von Partyspielen, wird sofort bewusst nachdem man einmal die JoyCons in den Händen gehalten hat. Die kleinen Controller verfügen über sensible Motion-Controls, die sich ausgezeichnet für Minispiele mit Geschicklichkeitsübungen eignen. Hiervon macht Entwicklerstudio … auch mustergültigen Gebrauch und zeigt wie Partyspiele in geselligen Runden zeitweise Spaß verbreiten können.
Euer Kandidat in der Show!
Schon auf der Nintendo Wii ließ die Spielereihe Schlag den Raab das Grundkonzept aufbauen, aus dem auch Schlag den Star – Das Spiel für die Switch besteht. Da sich in der Realität der alternde Moderator schon länger aus dem Fernsehgeschäft verabschiedet hat, wurde das Konzept abgeändert und wir lassen zwei Kandidaten gegeneinander antreten.
Als Moderator tritt natürlich selbstredend Elton an, der sich zwischenzeitlich die Show unter den Nagel gerissen hat. Im Spiel wird der Komiker als dreidimensionale Comic-Figur dargestellt, die sehr einfach gestaltet wurde. Wie schon in der TV Vorlage, richtet sich Elton an euren Wettbewerbsgeist und schickt euch durch kleine Minispiele, die euch Quiz’s, Gedächtnisspiele, sportliche Wettkämpfe und knackige Geschicklichkeitseinlagen servieren. Der Mix ist den Entwickler dabei durchaus gut gelungen und ist mitsamt Motion-Controls auch meist angenehm steuerbar.
Nur vereinzelte Disziplinen wie das Bogenschießen wollten nicht ganz so gut gelingen. Positiv überrascht darf man aber über das Münzwurf-spiel sein, denn hier wird die Handbewegung sehr sensibel nachgebildet. Bevor ihr euch aber überhaupt dieser Show widmet, lässt sich ein Spielcharakter erstellen. Der Editor ist hierbei sehr einfach gestrickt und hält nur wenig Anpassungsmöglichkeiten bereit. Dafür sind aber wenigstens die Namens-Samples, die Elton vorliest, sehr variantenreich, sodass euer Name mit hoher Wahrscheinlichkeit im Spiel vorkommt. Mit eurem gestalteten Kandidaten schickt ihr euch schließlich an die Samstag-Abend Sendung zu gewinnen.
Dies stellt sich im Solo-Modus aber als gar nicht so leicht heraus, denn die KI ist teilweise recht gut umgesetzt bzw. weiß sich durchzusetzen. Das Gameplay Konzept gestaltet sich hierbei allerdings als erwartungsgemäß sehr leicht, sodass sich auch Nicht-Videospieler gut in das Partyspiel einfinden werden. Schließlich sollen auch Casual Gamer bedient werden, was de Entwickler ziemlich gut gelingt. Die Spiele sind leicht verständlich und mit guten Tutorials und Übungsrunden versehen. Als Ausgangslage dient natürlich die Show selber, die euch mit allen 15 Disziplinen fordert.
Wer es lieber etwas kürzer möchte, wählt stattdessen nur eine Halbe Show oder wählt gleich die Minispiele einzeln an. Diese haben auch durchaus Potenzial und machen Dank der Bewegungssteuerung einen positiven Eindruck. Mir persönlich haben in dieser Hinsicht tatsächlich die Quizduelle am besten gefallen, da hier teilweise doch sehr knackige Frage aufgetaucht sind. Gerade im Offline Multiplayer, der in Schlag den Start sogar auf bis zu 4 Freunde ausgelegt ist, kann so ein Ratespielchen manchmal auch sehr aufregend und spaßig zugleich sein.
Spaß im Multiplayer!
Es lässt sich also festhalten – Das Partyspiel kann Laune machen. Im lokalen Multiplayer mit Freunden wohl gemerkt. Im Singleplayer fehlt dem Titel die nötige Motivation, um sich längerfristig hiermit zu beschäftigen. Spielerisch gibt es somit auch gar nicht viel zu bemängeln, da der Titel als Minispiel- Sammlung schlichtweg wenig falsch macht.
Wer schließlich ein Partyspiel kauft, weiß worauf er sich einlässt und muss kein tiefgreifendes Gameplay erwarten, das mit etlichen Gameplay Abänderungen daherkommt. Für das, was der Titel sein will, funktioniert die Umsetzung. Die Entwickler haben einen Titel geschaffen der kurzweilige Unterhaltung bieten kann und für ein paar vergnügliche Runden mit Freunden ausgezeichnet geeignet erscheint. Das Partyspiel hat zwar seine Baustellen, doch lassen sich diese leicht verkraften, wenn der Spaß im Vordergrund steht.
Für Casual Gamer stellt sich die Frage nach Tiefe sowieso meist nicht, denn diese wollen nur gute Spielbarkeit mitsamt leicht erlernbaren Steuerungsmethoden und genau das bietet euch Schlag den Star. Das Aufgebot an Partyspielen ist hierbei auch sehr gelungen. Neben verschiedenen Quizfragen (Blamieren oder Kassieren) und Ratespielchen (Was passt nicht?) sind vor allem auch die Geschicklichkeitsspiele (Kugel-Balance) sehr interessant programmiert. Überraschend gut funktioniert das Wasser-Labyrinth, bei dem die Motion-Controls der JoyCons sehr exakt umgesetzt wurde. Mit Freunden sind diese Minispiele also perfekt für lustige Multiplayer Duelle.
Viele Technische Schwächen!
Klingt also alles schon mal sehr positiv, was auch eben auf das eigentlich Konzept zutrifft. Leider zeigt sich das Spiel in technischer Sicht von einer ganz miesen Seite. Dass man bei einem Partyspiel keine Hochglanz- Optik erwarten darf sollte jedem klar sein, doch das Gebotene ist ziemlich niedriges Niveau.
Für eine Minispiel-Sammlung zwar noch akzeptabel, aber grafisch schreckt der Titel trotzdem ab. Die Hintergründe sehen aus wie zu Wii- Zeiten und wecken den Eindruck als hätten die Entwickler alte Grafiken erneut verwendet. Auch die Farbzusammenstellung sticht hier negativ hervor. Dasselbe lässt sich wohl auch über die einfältigen Charaktermodelle sagen, die fast so wenig Details aufweisen wie bei einem Smartphone-Spiel. Mitsamt der veralteten Animationen und dem Kantenflimmer, das trotz der minimalistischen Optik vorhanden ist, gibt Schlag den Start keine wirklich gute Figur ab.
Wenigstens laufen die Spiele aber sowohl im Handheld, als auch im TV-Modus ruckelfrei ab. Alles andere wäre bei dieser Grafik aber auch schon ein Witz. Leider endet die Kritik auch beim Tondesign nicht, denn auch dieser ist unter aller Kanone. Nicht nur Elton als Sprecher ist eine Nullnummer, sondern auch der blecherne Sound, der uns um die Ohren gepfeffert wird. Man könnte leicht meinen der Kerl hätte die Aufnahmen kurz mal nebenbei aufgenommen, während er gerade auf dem Klo saß. So unmotiviert und emotionslos labert er die Sätze vor sich her. Ton- und Grafikqualitäten sind somit unteres Niveau und können auch nicht schön geredet werden.
Vielen herzliche Dank an bitComposer Interactive für die freundliche Bereitstellung des Download Codes von Schlag den Star für die Nintendo Switch:)
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