Peppermint Anime hat wieder neues Futter für Fans von Sci-Fi Dramen mit Romance Elementen. Seit Februar steht deshalb Plastic Memories vom Animationstudios Doga Kobo im Handel und soll mit seinen liebenswerten Charakteren und der emotionalen Geschichte locken. Ob die Serie von Director Yoshiyuki Fujiwara einen Blick wert ist, möchte ich euch in meinem Bluray Test zu Plastic Memories Vol.1 mitteilen…
HANDLUNG
Die nahe Zukunft hat die Welt der Menschen verändert. Statt normaler Hausroboter, existieren Androiden, die weitaus mehr besitzen, als nur künstliche Intelligenz.
Sie sind Lebensecht und auch von den Gefühlen her den Menschen sehr ähnlich. Diese Androiden werden Gifta genannt und von der SAI Corporation produziert, die auch für die Instandsetzung zuständig sind. Als neuestes Mitglied dieser Organisation kommt der junge Tsukasa in die Firma und bekommt die schwere Aufgabe zugeteilt Auslaufmodelle zurückzuholen.
Denn trotz ihrer menschlichen Emotionen, sind die Androiden technische Wesen und haben quasi ein Verfallsdatum. Als Hilfe bekommt Tsukasa hierbei die Androidin Isla zugeteilt, die zuvor eher einfache Aufgaben zu erfüllen hatte und im Grunde genommen schon vor längerem degradiert wurde. Gemeinsam mit ihr Tritt er die Aufgabe an die älteren Androiden von ihren Besitzern zurückzufordern und lernt nebenbei die kleine Isla näher kennen.
“Eine reizvolle Geschichte, die Plastic Memories hier erzählen möchte und die viel Humor, aber auch einige nachdenkliche Momente bereit hält.”
Note:
BILD & ANIMATION
Die Animationen überzeugen mit flüssigen Abläufen und die Bildqualität ist generell auch sehr gut gelungen. Die Farbwahl, die Charakter- Designs und die Hintergründe können sich alle sehen lassen und heben den Anime so auf ein gutes Niveau.
Die Beleuchtung fällt für meinen Geschmack zwar ab und an etwas stark aus, aber das ist mehr Stilmittel, als Kritikpunkt. Wer also auf der Suche nach einem aktuellen Drama Werk ist, das auch mit schöner Optik überrascht, der findet bei Plastic Memories den richtigen Anime. Peppermint selber liefert hier auch ein sauberes Bild ab, das in der Bluray Fassung gut zur Geltung kommt.
“Nette Präsentation mit schöner Gestaltung.”
Note:
SOUND & MUSIK
Das leidige und diskussionswürdige Thema Synchronisation wird wohl auch bei Plastic Memories wieder einige gegenteilige Meinungen hervorrufen. So viel ist wohl sicher.
Die Vertonung ist an sich nämlich grundsolide und bietet einige positive Besetzungen wie Marco Sven Reinbold in der Rolle des Tsukasa Mizugaki und Pirkko Cremer als Michiru Kinushima, die ihre Arbeit sehr gekonnt umsetzen und dabei eine tolle Leistung abrufen. Aber dann gibt es eben auch Fehlbesetzungen, unpassende Betonung und teilweise auch A-Synchrone Situationen. Nein, Majestix Worx den Auftrag zu geben, war wohl nicht Peppermint’s beste Wahl. Da haben sie mit Metz-Neun schon deutlich bessere Lokalisationen abgeliefert.
Aber das soll nicht bedeuten, dass der Anime deshalb an Qualität verliert. Ganz im Gegenteil. Wer die Synchro nicht sofort verteufelt, wird sich irgendwann reinhören und auch mit der Deutschen Version gut unterhalten werden. Die Synchro ist somit zwar entfernt von der Perfektion, aber grundsolide und auch hörenswert. Wie erwähnt, gibt es eben auch einige positive Lichtblicke, die oben bereits aufgelistet wurden. Allen voran Pirkko Cremer zeigt sehr viel Power, was hervorragend zum dargestellten Charakter passt.
Die musikalische Untermalung gefällt auch mit schönen Melodien. Der Ton liegt hierbei im DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Die verfügbaren Sprachen sind Deutsch und Japanisch mit optional zuschaltbaren Untertiteln.
“Gute Synchro mit Schwächen.”
Note:
CONTENT & VERPACKUNG
Beim Kauf von Plastic Memories erhaltet ihr die Bluray in einem schick gestalteten Pappschuber. Nicht unbedingt sehr kräftiges Material, aber zweckmäßig gut.
Die Bluray Hülle selber besitzt dabei ein alternatives Motiv mitsamt Wendecover. Das Artwork ist wirklich wunderschön und bietet tolle Farbläufe. Zwar spendiert euch Peppermint wie so oft kein Booklet, dafür liegt der Box aber noch eine weitere Disk bei.
Hierbei handelt es sich um den Original Soundtrack, der für euch 15 Songs parat hält! Als digitalen Zusatz bekommt ihr noch das Clean Opening und einen Digitalen Streaming-Code für Peppermint’s Hauseigenen VoD Service Akiba-Pass. Insgesamt also ein durchaus gelungener Release, der mit 6 Episoden und einer Laufzeit von 150min auch gutes Entertainment bieten kann.
“Extras: Soundtrack, Wendecover, Pappschuber, Opening und Akiba-Pass Code.”
Note:
INSIDE ANIME
Stellt euch vor ihr lebt in einer Welt, in der die Androiden Technik so weit entwickelt wurde, dass sie dem Menschen verblüffend ähnlich sehen und sich auch grundlegend so verhalten, wie ein reales Wesen. Mittlerweile wären die Androiden hier weitaus mehr als nur Hilfsroboter und für den ein oder anderen vielleicht sogar Freund oder gar Kindersatz.
Leider haben diese Robo- Wesen einen Makel! – Sie haben ein Verfallsdatum und werden somit nach einigen Jahren wieder abgeholt. Was wird in diesen Momenten aus der entstandenen Freundschaft und der tieferen Bindung? Mit diesem durchaus interessanten Grundgedanken geht der Anime Plastic Memories an die Thematik heran und präsentiert eine Story voller Melancholie und der Frage nach dem Sein. Denn die Androiden sind derart lebensnah, dass sie auch eigene Gefühle entwickeln und sich ihrer Situation bewusst sind.
Plastic Memories bekommt dabei das erzählerische Kunststück hin den Fan vor dem TV in seine Welt eintauchen zu lassen und ihn auf eine emotionale Reise mitzunehmen. Was mir an Plastic Memories dabei sehr gefällt, ist die Darstellung der Welt. Das sogenannten “World-Building” ist dem Autorenteam nämlich beachtenswert gut gelungen und sehr effektiv im Aufbau der Geschichte. Ich bin immer Fan von originellen Ideen und Geschichten, die eine gewisse emotionale Tiefe erreichen können und das schafft Plastic Memories in vielerlei Hinsicht.
Der Anime ist auch sehr gekonnt darin die Bindungen der Personen leicht aufzubauen, da hier drin ja auch die tiefere Bedeutung der Serie verbaut ist. Tsukasa Mizugaki als Hauptcharakter mag dabei nicht die interessanteste Persönlichkeit der Anime Welt sein, ist aber mit seiner freundlichen und zuvorkommenden Art ein echt netter Typ und somit auch sicherlich für viele Zuschauer ein Sympathieträger. Eben perfekt für die leicht angedeutete Romance. Natürlich könnte der Anime noch deutlich mehr aus seinem Konzept herausholen, aber für die seichte, humorvolle und teilweise auch emotionale Erzählung geht das voll in Ordnung.
Fazit:
©M/P PM ©2017 Peppermint Anime GmbH
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Plastic Memories Vol.1 für den Test:)