Die alten Konsolen waren in Japan prägend für den RPG-Markt. Titel wie Grandia, Atelier, die Tales- Reihe oder … waren wegweisende Gaming-Perlen. Über einen Titel, der lange nur in Japan den Konsolenmarkt belebte, wollen wir heute mal reden.
Wir gehen darum mal in ein Jahr, in dem Final Fantasy & Co. die Famicon Hardware dominierte und mit (Digital Devil Story) Devil Story Megami Tensei die Grundlage der langlebigen Saga gelegt wurde. Über die Jahre hinweg sorgte Entwickler Atlus mit Ablegern wie Devil Survivor oder Devil Collosseum für kreative Abwandlungen der Idee und entwickelte dann im Jahre 94 den Titel Megami Tensei: “If” für den Super Nintendo. Eine Art “Was wäre wenn” Erweiterung der Originale, der nebenbei als Geburt der Persona Teile gilt. Denn dort sollte der beliebte High-School Themenbereich und die Grundlagen der Gameplay- Elemente gebildet werden. Angetrieben vom If-Ableger, wollte man einen weiteren Ableger der Megami- Reihe in Entwicklung geben, der aber mehr der Popkultur annähern sollte. Revelation: Persona war geboren und landet in Japan & Amerika auf der Ur-PS One. Damit einher ging dann auch das Leitthema der Reihe. Eine Gruppe Jugendlicher, die mit übernatürlichen Gefahren konfrontiert werden und dem Krieg gegen Dämonen widmen. Die Handlung beginnt darum mit den Jugendlichen, wie sie gerade ein Wahrsager- Game mit dem Namen “Persona” probieren. Kaum beendet, begegnen sie einer ominösen Person und werden darüber belehrt, wie sie mit der eigenen Gabe Wesen kontrollieren können, die aus den Dunkelheiten der Seele gebildet werden. Ungewohnt für Megami- Kenner sollte dabei sein, wie sie die feindlichen Dämonen bekriegen. Während man in Megami noch ein Team rekrutierte, konnten sich die Jugendlichen mit ihren Persona wehren. Der Legende nach sind die Persona eine innere Kraft, deren Körper und Macht aus den Persönlichkeiten manifestiert werden.
Genau wie in der Megami- Reihe konnte man aber auch mit den Dämonen interagieren und in einer Ego-Ansicht die Areale erkunden. Dort hatte auch der Velvet Room seinen Auftritt, in denen Persona fusioniert und damit weiterentwickelt werden können.
(Im Jahre 2009 erhielt die Playstation Portable dann ein Remake mit leichten Überarbeitungen und animierten Videoelementen.)
Der Nachfolger, der dann fünf Jahre danach (Persona 2: Innocent Sin) in den Handel gelangte, basierte grundlegend auf denselben Kernelementen. Obwohl die Handlung keine Verbindung mit dem Original hatte, blieb auch der verbitterte Grundton. In einem erdachten Ort in Japan hört der Jugendliche Tatsuya (Suou) merkwürde Gerüchten über unnatürliche Ereignisse. Demnach soll eine Person mit dem Namen Joker sein Unwesen treiben und jedem einen Traum erfüllen können. Gemeinsam mit seinen Kameraden untersucht der Junge die wilden Gerüchte und gelangt mit einer ungeahnten Macht in Kontakt. Eine Neuerung war die 3rd Person Kamera, mit der ihr die surrealen Gebiete erkunden konntet. Ebenso Neu an Bord war eine Rumor- Mechanik, die Hinweise über die Welt sammelt. Leider wurde der Ableger nie in Amerika oder Europa in den Handel gebracht, da man Probleme mit dem Inhalt und der Nazi- Symbolik erwartete. Primär bereinigte dann aber ein Handheld-Port die Elemente, damit der Teil auch hier den Markt erobern konnte. Ein direkter Nachfolger, unter dem Namen Eternal Punishment reaktivierte dann die alte Plotline um die okkulten Begebenheiten noch einmal. Dem Gerücht nach soll ein Anruf auf dem eigenen Handy den alten Bösewicht hervorlocken, der dann wiederum genau die Person ermordet, deren Namen man nennt. In diesem Ableger übernahm man dann die Rolle der Maya Amano, die einen Artikel über die unheimliche Begegnung in die Wege leitet und die New Word Order erkunden will. Weder Original, noch Handheld-Port landen je in Europa im Handel.
Ein Wendepunkt der Persona- Marke kam mit Persona 3, deren Original auch in Europa erhältlich war und damit langsam in Europa neue Anhänger gewinnen konnte. Während die alten Teile noch eng an die Megami- Reihe gebunden waren, entwickelte man mit Persona 3 eine neue Gameplay- Methode. So wurde das Leben der Jugendlichen mit privaten Aktivitäten und einer sozialen Komponente erweitert, womit man die Werte und Fähigkeiten der Helden erhöhte. Die Dark Hour sorgte derweil für die neue Gameplay-Ebene, in der ihr gegen Dämonen antretet und so die Handlung weiterbringt. Daneben war ein Herumlaufen in einer Semi- 3D-Umgebung und die Kalendermechanik eine Neuerung, mit der besondere Events markiert wurde, die nur an dem Tag gültig waren. Um sinnvoll durch die Abenteuer zu kommen, war eine genaue Einteilung der Tage nötig.
Der dritte Teil behandelt eine Universität, die bei Mitternacht von gefährlichen Kreaturen heimgesucht werden. Während der Dark Hour taucht eine Art Labyrinth Turm, der Tartarus auf. Nur wer diesen bewältigt, beendet die Dark Hour. Darum tritt eine Gruppe junger Leute, die Persona kontrollieren können, in einer Sonderheit jede Nacht gegen die Dämonen an. Themen wie Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle und Unsicherheit, waren leitend. Auch Persona 3 wurde auf dem Handheld portiert. Dort erweiterte man den Content auch um eine weibliche Heldin. Wegen der limitierten Hardware waren aber auch Änderungen nötig. Da Persona 3 bei der Gamer-Gemeinde gut ankam, erhielt die Saga auch einen Anime-Movie.
Mit Persona 4 eroberte Sega die weltweiten RPG-Lager und beendete gebührend die damalige Hardware Ära. Dort begegnet ihr dem jungen Yu Narukami, wie er im Anime genannt wurde, der für ein Jahr im kleinen Ort Inaba bei seinem Onkel unterkommt. Kaum eingelebt, ereignen sich eine merkwürdige Mordserie, die offenbar eng mit einem Fernsehkanal verbunden sein könnte, der nur bei Mitternacht sendet. Als Yu über diesen Weg in eine Parallelwelt gelangt, begegnen ihm Wesen, die ihn bald darauf als Bodyguard gegen andere Mächte helfen. Wie Teil 3 hat man erneut mehrere Elemente aus RPG, Visual Novel und Lebens-Sim eingebunden. Erweitert wird der Ableger mit neuen Dating- Elementen, mit denen ihr ebenso euer Level erhöht. Die Handlung, Dialoge und Charakter-Riege waren wegweisend für den gesamten Markt. Basierend auf dem Hauptteil wurde mit Persona Arena noch ein Beat’em Up mit den beliebten Helden hintergeworfen und mit Persona Golden ein mit neuen Nebenhandlungen und Charakteren erweiterter Handheld-Port der PS Vita entwickelt. Über die Jahre hinweg sollten noch andere Portierungen u.a. auf Windows- Rechnern und Labyrinth- Ablegern auf dem Nintendo Handheld neue Anhänger gewinnen.
Mit dem Jubiläum der Megami- Reihe sollte dann nach Jahre langen Warten der Hit Persona 5 den Markt erobern. Für die Entwickler eine enorme Herausforderung. Immerhin sollte man den überaus beliebten Vorgänger irgendwie überbieten. Wie man diesen Weg geht? Klare Antwort: Man bleibt beim Kern und poliert die alten Gameplay- Methoden. Denn auch bei der Handlung blieb man der Idee treu und verlegte die Saga nach Tokyo, wo ein namenloser Junge in einem neuen Ort endlich sein Leben regeln soll und dabei allerlei merkwürdigen Kleinigkeiten begegnet. Hauptaugenmerk der Handlung wird eine App, die ihn gemeinsam mit einem neuen Bekannten in das Metaverse bringt. Eine alternative Realität unserer Welt, in der die inneren Dämonen der Personen leben. Dort werden Gewaltfantasien und böse Gedanken in elementare Dinge umgewandelt. Darum wird euer Held mit seiner neuen Heldentruppe auserwählt die Herzen der bösen Mitbürger zu reinigen. Denn damit wird ihnen wiederum das böse Verlangen genommen und ihre Taten offengelegt. Unter dem Namen Phantom-Diebe erkundet ihr bald daran das Metaverse und den altbekannten Velvet Room, wo ihr eure Persona aktiviert und entwickelt. Mit Persona wurden die Thema noch ein wenig an ein älteres Publikum gerichtet. Mobbing, Machtfantasien, Traumata, Panik und innere Probleme wurden mit enormer Seriösität behandelt. Darum sind auch alle Helden selber Teil von Gewalttaten oder Gemeinheiten gewesen. Die Gameplay Ader blieb derweil gleich, sollte aber um ein paar Elemente erweitert werden. Die Aktivitäten wurden erhöht, die Bewegung erweitert, die Battle-und Auflevel Mechanik überarbeitet und die Arenen visuell mit dem Gameplay getragen. Im sogenannten Memento konnten auch Nebenaufgaben absolviert werden, die von Auftraggebern der Uni kommen. Neu dagegen: Man konnte wieder Dämonen rekrutieren, in dem man mit ihnen in Dialoge handelt. Der Kerngedanke der Megami- Saga war also wieder mit an Bord. Auch die Gebiete wurden nicht mehr wie in den alten Teil Random- generiert, sondern komplett per Hand erbaut. Damit sorgte man für einige kreative Ideen. Überhaupt war der knallige Design- Gedanke allgegenwärtig. Wohl auch darum wurde bald darauf ein Anime in Auftrag gegeben, der aber leider nie die Qualität der Persona 3 Movie erhält. Mit dem Untertitel Royal wurde drei Jahre danach noch ein Upgrade entwickelt, bei dem genau wie bei Persona Golden neue Nebenhandlungen, Charaktere und wesentliche Überarbeitungen eingebunden wurden. Mit Persona Strikers wurde dann u.a. auch noch eine Weiterführung der Plotline entwickelt, die auf dem alten Warriors- Gameplay basiert. Über die Jahre hinweg sorgten nebenbei noch andere Ableger wie Dancing in the Moonlight für neue Ideen. Aktuellen Gerüchten nach werkelt man intern an einigen neuen Persona- Teilen. Darunter sollen mit “Project Re Fantasy” ein neuer Teil und eventuell sogar ein Remake gehören. Über Entwickler Perfect World (Code Name X) wird obendrein auch ein Mobile Game im Persona Universum kommen. Für die Zukunft des Spiele-Franchises ist also bestens gesorgt.