Der Shōnen- Anime geht in die nächste Runde! Zeit den Schurken also mal wieder gehörig die Leviten zu lesen. Wie sich die Superhelden Action in de Episoden 10-13 schlägt, verrate ich euch im Test…

Handlung

Die Armee der Bösewichte dringt in die Helden Academy ein, um gemeinsam die Helden in Ausbildung zu attackieren. Nur Erazerhead und Nr.13 bleiben als Verteidigungsmächte übrig und versuchen die Anfänger vor den Übergriffen zu bewahren. Doch Mithilfe der Raumtrennung gelingt es den Bösewichten die Auszubildenden in der Anlage zu verteilen.

Dazu kommt noch der übernatürliche Nebel, der die Elite in Bedrängnis bringt. Der gründlich durchgeplante Angriff folgt dabei nur einer Absicht – Die Vernichtung des All Might! , der sich aber gegenwärtig nicht in den Hallen aufhält. Mit Sorgfalt wurde offenbar eine Taktik ausgearbeitet, um das Symbol des Friedens zu beseitigen und die jungen Superhelden zu trennen, doch wie sind die Bösewichte überhaupt in die Academy gelangt?

Bild & Animation

My Hero Academia darf sich als visueller Volltreffer bezeichnen. Die frischen Illustrationen sind unnachahmlich schön und zeugen von Kreativität. Dazu kommen die einzigartigen Charakter-Designs, die den markanten Shōnen Klassikern One Piece, DBZ und Naruto leicht das Wasser reichen. Altmeister Akira Toriyama gilt sicherlich stark als Inspiration, trotzdem schafft es My Hero Academia einen eigenen Charme zu schaffen. Von technischer Seite aus, lässt sich das Produktionsstudio also nicht lumpen.

Die Actionszenen sind dynamisch und flüssig animiert, was schnelle Bildabfolgen ermöglicht. Die Comic- artigen Panel-Designs, die zeitweise eingefügt werden, wirken teilweise wie aus einem US-Cartoon, was dem Anime einen originellen Style verleiht. Die stilistischen Merkmale aus US-Comic und Japanischen Manga verschmelzen auf unvergleichliche Art und Weise. Das Animationsstudio Bones hat hier wohlmöglich ihre kreativste Arbeit abgeliefert und mit knackigen Farbpaletten einen schicken Anime erschaffen.

Sound & Musik

Die Synchronisation ist über jeden Zweifel erhaben. Jede Sprecherrolle wurde überzeugend auf die jeweiligen Charaktere angepasst und authentisch eingesprochen. Auch die Dialogregie scheint den Ton gut getroffen zu haben. Schließlich müssen bei einem Shonen nicht nur überzeichnete Charaktere in emotionalen, sondern auch humorvollen Szenen transportiert werden. In diesem Sinne haben G&G Studios, Kaarst mit ihren gewählten Sprechern gute Arbeit abgeliefert.

Naivität, Arroganz, Furcht und Freundlichkeit werden gut in den Szenen vermittelt, was die Intonation betrifft. Im Vergleich zur ersten Volume empfand ich inzwischen auch Izuku’s Sprecherwahl ziemlich gelungen. Man gewöhnt sich also dran. Wohlmöglich sind nicht alle Nebencharakter gleichwertig besetzt, aber das ist Meckern auf hohen Niveau. Insgesamt scheint sich der Anime gut zu schlagen. Die Sounds bzw. Geräuschkulisse und Musikstücke sind zudem auch meist passend eingebunden.

Content & Verpackung

Wie schon bei den vorherigen Volumes, hält Kaze das Niveau ziemlich hoch und verpasst dem Release eine schicke Aufmachung. Der Orangefarbene Schuber versteckt das Digipack, das optisch wieder ein wenig an einen Comic/Manga Panel angelehnt ist.

Die schönen Details an der Box und die farbliche Umsetzung sind wirklich sehr gut gelungen. Das Digipack selbst ist zudem vollgepackt mit netten Gimmicks. So dürft ihr euch auf einen Aufkleber und eine Charakter-Card freuen, die mit Katsuki Bakugo einen der Haupthelden als Motiv nutzt.

Zusätzlich liegt noch ein Booklet mit Episodenguide, Charakterskizzen und Interviews in der Verpackung. Der Publisher schnürt also ein üppiges Paket für alle Fans des Superhelden Anime. Zusammenfassend erhaltet ihr also mitsamt der 5 Episoden einen ordentlich Release für den Preis.

Inside Anime

My Hero Academia ist ein klassischer Shōnen, der auch in Vol.3 dem Musterbeispiel von Dragon Ball und Co. folgt. Der anfangs noch schwächliche Izuku gewinnt in diesen Episoden so langsam an Selbstvertrauen und Stärke, womit er zum festen Bestandteil der Heldenriege wird. In jeder ausweglosen Situation scheint er sich auf seine innere Ruhe zu besinnen und mit Intelligenz die Kampfsituation zu analysieren.

Grundsätzlich kann man Izuku die 2018er Version von Goku, Ruffy, Naruto und Ichigo ansehen, die einst mit Mut und Herz für ihre Freunde gekämpft haben. Es zeigt sich auch hier wieder einmal, dass die jungen Helden nicht nur auf ihre Fähigkeiten vertrauen können, sondern anpassungsfähig genug sein müssen, um jede Szene anders zu interpretieren. Der herzensgute Izuku, der selbstlos für das Gute einsteht, reiht sich nahtlos in die Riege der großen Shonen- Helden ein, mit denen wohl jeder Anime Zuschauer aufgewachsen ist.

Die Serie My Hero Academy bleibt mit Vol.3 wohl auch deshalb seiner Linie treu und liefert mit den Episoden 10-13 einen ersten Showdown, der das Gleichgewicht zum Schwanken bringt. Der Grundbaustein für die Storyline wurde schon mit dem letzten Cliffhanger gelegt und wird hier zielstrebig weitererzählt. Die neuen Episoden knallen euch förmlich die Adrenalin getriebene Action um die Ohren und füllen den Bildschirm mit Spezialeffekten. Die U.A. Heldenschule wird von den Schurken überrannt, wodurch die Serie ihren ersten Höhepunkt erreicht und wir miterleben können wie viel die jungen Superhelden schon gelernt haben.

My Hero Academia Vol.3 mag bei Leibe keine Oscar- verdächtige Story Prämisse aufbauen, ist aber clever und spannend erzählt. Zumal der Umstand, dass All Might mit Abwesenheit glänzt, auch dafür sorgt, dass wir die Dominanz der Schurkenliga auch mal zu spüren bekommen. Da die zahlreichen Helden auch genügend On-Air Time erhalten, werden die Episode nicht nur mit Kämpfen überstrapaziert, sondern auch in Sachen Charakterentwicklung gut transportiert.

Spannend empfand ich die Darstellung von All Might, der in diesen Episoden schon fast einen Symbolcharakter bekommt. Für die Academy ist der alternde Held nicht nur Friedenssymbol, sondern auch Zeichen dafür stets für das Gute einzustehen und für seine Träume zu kämpfen. Dieses Symbol der Helden-Generation zu vernichten würde natürlich eine große Tragweite haben, was den perfiden Plan der Bösewichte All Might auszuschalten, bösartig und klug zugleich macht.

My Hero Academia Vol.3 hat mich in seinen Episoden stets fesseln können und auch wieder einmal in meiner Ansicht bestärkt, dass uns hier wohl ein nachhaltig prägender Anime erwartet. Denn so unterhaltsam neumodische Shōnen-Serien wie One Punch Man, Black Clover oder Attack on Titan auch sind, an My Hero Academia wird so schnell niemand heranreichen. Die überdrehte Superhelden Saga kann quasi als das moderne Dragon Ball Z angesehen werden, das fast denselben Charme verspürt. Story technisch ist der Shōnen natürlich kein Meisterwerk, aber für das Genre ansprechend erzählt.


©K. Horikoshi / Shueisha, My Hero Academia Project

©2018 VIZ Media Switzerland SA (German Version)


Vielen herzlichen Dank an KAZE Anime und Themroc PR & Promotion für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von My Hero Academia – Vol. 3 für den Test:)