Reki Kawahara, der Mastermind hinter dem Sword Art Online Universum möchte euch erneut in virtuelle Welten entführen. Dieses Mal nennt sich sein Werk ACCEL World und erscheint über Tokyopop nun 6 Jahre nach dem ursprünglichen Japan Release. Wie mir der Ausflug in das SAO der Zukunft gefallen hat, erfahrt ihr im Beitrag.
Handlung:
Das Sword Art Online der Zukunft klingt auf dem ersten Blick vielleicht etwas seltsam, ihr werdet aber sehr schnell merken, dass diese Aussage gar nicht so weit hergeholt ist. Wie einige SAO Fans unter euch eventuell noch im Gedächtnis haben, spielt Kirito’s Abenteuer in der nahen Zukunft des Jahres 2022, in der Virtual Reality seinen Kinderschuhe entwachsen ist. Die Light Novel ACCEL World nutzt quasi dasselbe Universum, nur einige Jahre später. Genauer gesagt landen wir in dieser Light Novel im Jahre 2046, wo die Virtuelle Realität einem Netzwerk gewichen ist, mit dem sich jeder Mensch verbinden kann. Ein erheblicher Teil des Lebens spielt sich für die Bevölkerung dabei in eben diesem Netzwerk und somit in einer virtuellen Welt ab. Die Menschen verlinken sich untereinander und tauchen gemeinsam in das Globale Netzwerk ein, um hier ihren Arbeits- oder Schulalltag nachzugehen. In dieser Zukunft lernen wir den Jungen Haruyuki kennen. Einen pummeligen Mittelschüler mit Selbstzweifeln und ohne jegliche soziale Kompetenzen. Leider ein Mobbing Opfer, wie es im Buche steht. Mit diesen Problemen im Hinterkopf mangelt es ihm natürlich an Mut sich den Leuten entgegenzustellen, die ihn täglich niedermachen und sein Mittagsgeld entwenden. Es ist ihm also nicht zu verdenken, dass er die Schulpausen gerne in abgeschotteten Orten, wie dem Schulklo verbringt, um sich von dort aus in das Schulnetzwerk einloggen zu können. Eines Tages loggt er sich dabei in ein Video Game der Schule ein, in dem er direkt die Höchstpunktzahl erzielt. Mit diesem Highscore hat er die Aufmerksamkeit der außerordentlich beliebten Kuroyukihime geweckt, die ihn kurz darauf auf dieses Ergebnis anspricht. Hier beginnt dann die Handlung von ACCEL World, denn Kuroyukihime erzählt ihm vom Programm Brain Burst, einer Art virtuelles Game, in dem nur bestimmte Menschen eingeladen werden, die eine ungewöhnlich hohe Reaktion besitzen.
Brain Burst ist dabei ein Programm, indem ausgewählte Teilnehmer in Wettkämpfen gegeneinander antreten und sich hoch leveln. Allerdings kann man nur an diesem Wettbewerb teilnehmen, wenn sich Brain Burst auch wirklich auf dem sogenannten NEURO Linker installieren lässt. Der NEURO Linker, zur Erklärung, ist quasi das Äquivalent zum Nerv GEAR aus Sword Art Online und sorgt für die Verbindung zum jeweiligen Netzwerk. Natürlich lässt sich das Online Game von Haruyuki problemlos installieren und er erfährt von einer weiteren Besonderheit dieses kleines, unscheinbaren Programms. Jeder Mensch, der mit Brain Burst verbunden ist, kann sich virtuell unfassbar schnell bewegen, wodurch die Realität wie in Zeitlupe abläuft. Mit Hilfe dieser Funktion kann sich Haruyuki auch gegen seine Feinde erwehren und wird so langsam zu Kuroyukihime’s Handlanger im Game.
Persönliche Ansichten:
Ich muss sagen, dass mir die Handlung insgesamt gut gefallen hat und ich besonders zu Beginn sehr stark in dieses Universum hineingezogen wurde. Allerdings hat dies auch mit meinem Faible für Virtuelle Welten zu tun, von denen ich mich schon immer sehr angezogen gefühlt habe. In ACCEL World treibt Reki KAWAHARA seine Idee aus Sword Art Online dabei noch ein wenig weiter und ermöglicht den Leuten direkt die Verbindung zu einem Netzwerk.
Die Zukunftsvision einer komplett vernetzten Welt mit versteckten, wahrscheinlich illegalen, Programmen wird gut ausgenutzt, um eine relativ passenden Handlung aufzubauen, die mit einer guten Wendung zur Mitte hin überzeugen kann. Ihr müsst euch dabei aber stets bewusst sein, dass Band 1 vermehrt dem Aufbau der Charaktere dient und sich dem Verhältnis von Haruyuki zu Kuroyukihime annimmt. Man muss also abwarten wie sich die Handlung über den gesamten Verlauf hin entwickeln wird. Soweit hat mir Band 1 mit seinem Story-Aufbau aber gut unterhalten können. Negativ empfand ich nur die Darstellung des Hauptprotagonisten. Dieser ist, freundlich ausgedrückt, eine echt große Nervensäge. Seine ständigen Selbstzweifel und Probleme mit seines eigenen Ich’s, sind hier doch zu viel des Guten. REKI KAWARA hat sich hier auch wieder dem typischen Charakter-Baukasten bedient und eine populäre Schülerin mit einem Verlierer Typen vereint. Etwas, das mir bei seinen Werken schon oft aufgefallen ist. Er kann tatsächlich sehr interessante Welten und gute Storys entwickeln, aber seine Charaktere bleiben oftmals sehr blass oder entsprechen den bekannten Stereotypen.
Manga / Light Novel Info:
Die Light Novel bietet an verschiedenen Punkten ein paar farbliche Seiten, deren Zeichnungen vom MANGAKA Hiroyuki Aigamo entworfen wurden und sehr schön aussehen. Das Charakter-Design ist dabei gelungen und bietet einen guten Wiedererkennungswert vor netten Hintergründen. Die Vorgaben der Light Novel hat der Zeichner hierbei meiner Ansicht nach sehr gut in Bilder umsetzen können. Der Text ist gut leserlich geschrieben und sicherlich auch für jüngere Leser geeignet, da sich der Gewaltgrad und die Dialoge in Grenzen halten. Der erste Band dieser neuen Light Novel Reihe bietet 196 Seiten und erscheint zu einem Preis von 9,95 über den deutschen Publisher Tokypop.
Fazit:
REKI KAWAHARA gewährt euch einen Einblick in die Möglichkeiten einer vernetzten Welt und hält unserer Gesellschaft wohl teilweise auch den Spiegel vor. Wer vom Thema Virtual Reality fasziniert ist, der sollte zugreifen.