Handlung

Das Mädchen Iroha Tamaki ist ein sogenanntes Magical Girl. Eine magische Person, die im Verborgenen für den Kampf gegen Hexen ausgebildet wurde, um die hiesige Welt vor den dunklen Mächten zu beschützen. Dies geschieht allerdings nicht ohne Grund, sondern im Austausch gegen einen Herzenswunsch.

Nur wer Willens genug ist sich diesem Opfer hinzugeben, dem wird auch der größte Traum erfüllt. Doch die kleine Iroha kann sich partout nicht mehr daran erinnern, weshalb sie einst diesen Weg wählte. In ihrem Leben scheint es eine große Lücke zu geben. Auf der Suche nach ihren Erinnerungen und einem Weg aus der Gefangenschaft als Magical Girl macht sie sich gemeinsam mit einer Freundin auf den Weg nach Kamihama, wo man dem Gerücht nach von seinen Pflichten als Magical Girl befreit werden kann. Doch was sie dort erwartet scheint noch schlimmer zu sein…

Bild & Animation

Das Studio schafft es wieder einmal wirklich einfallsreiche Szenen zu erschaffen, die besonders durch ihre stilistische Seite überzeugen. Die melancholische Grundstimmung wird mit in der realen Welt oft mit tristen Farbtönen eingefangen, während die übrigen Szenarien gerne mal mit vielen bunten Farbnuancen auffallen.

Die fantasievollen Hintergrundgrafiken sind visuell wieder enorm ideenreich umgesetzt und sorgen für viel Bildsymbolik. Dafür hapert es zeitweise an der Animation selbst. Das Gebotene kommt selten übers Mittelmaß hinaus und lässt flüssige Bildabfolgen missen.

Es ist beileibe keine schlechte Animationsqualität, aber der Markt gibt inzwischen schon weitaus saubere Bildübergänge her. Madoka Magica punktet eben wieder dort, wo die früheren Filme und Serien auch ihre Stärken hatten. Das Produktionsstudio überzeugt offenbar mehr mit seiner Kreativität als mit der eigentlich Technik.

Sound & Musik

Das für Peppermint’s Anime Produktionen schon bestens bekannte »Oxygen Sound Studios« hat sich auch wieder an die Arbeit für »Magia Record« gemacht und dabei genau den richtigen Ton für die melancholische Serie gefunden.

Für die Synchronrollen sind auch wieder sehr namhafte Anime-Sprecher zusammengekommen. So übernimmt z.B. Rieke Werner die Vertonung der Heldin Iroha Tamaki, während das Magical Girl Rena von Jennifer Weiß gesprochen wird. Auch der übrige Synchroncast um Lea Kalbhenn, Jenny Maria Meyer und Co. kann überzeugen und bringt den Figuren einen Hauch an Persönlichkeit ein. Auch der Sound ist allgemein gut gelungen.

Content Verpackung

Peppermint Anime setzt beim Release auf die bekannte Ausrichtung. Als Bonus winkt euch darum wieder ein O-Card Pappschuber, der ein wirklich schickes Motiv-Design besitzt.

Darin enthalten sind die zwei DVDs mit den Episoden 01-03 und 04-06, die in einem kleinen Digipack zu finden sind. Der Anime hat dabei eine Laufzeit von 150 Minuten. Der USK Aufkleber lässt sich spurenlos entfernen.

Inside Anime

Was lässt sich nicht alles über Madoka Magica sagen. Die Geschichten sind fantasievoll, kreativ, aber auch zutiefst bedrückend. Der geschichtliche Aufbau bleibt harmonisch aber auch so grausam in seiner eigentlichen Aussage. Man bringt erzählerische Tiefe durch Melancholie und verliert sich dabei gerne mal in philosophischen Fragen.

Das Magical Girl Adventure ist so schwer in Worte zu fassen, weil es einen gewissen Hang zur Schwermut hat und sich fast schon in Sinnbildern verliert. Während so mancher Zuschauer wohl gefesselt vor dem Bildschirm klebt und sich aus all der visuellen Erzählung einen Reim zu machen, fragen sich andere auch zurecht ob alles so bedeutungsschwanger dargestellt werden muss, wenn man letztlich doch wenig erzählt.

Madoka Magica ist tatsächlich eine dieser Anime Serien, die du entweder völlig in dich aufsaugst oder die dir völlig am Hintern vorbeigehen. Es ist dieser schwierige Spagat zwischen überzogenem Arti-farti Kunstprojekt und authentische Erzähltiefe. Will uns Magia Record nur wieder mit unterschwelligen Geblubber nerven oder steckt da tatsächlich so viel Message dahinter, wie Fans bejahen würden. Ich selbst bin jemand, der sich gerne auf solche Mysterien einlässt und Filme mag, die unter der einfachen Haube so viel Interpretationsspielraum haben. Da ist es letztlich eigentlich auch egal, ob die Geschichte wirklich so bedeutsam ist oder ob die tiefsinnigen Ideen nur durch deine eigene Fantasie und Interpretation entstehen.

Die Hauptsache ist man macht sich überhaupt Gedanken. Denn das zeichnet eine interessante Geschichte und grafische Inszenierung aus. Sobald es mehr ist als der stereotypische Erzählweg hat es meine Aufmerksamkeit. Die Dynamik der neuen Geschichte, die zutiefst gespaltene und depressive Weltanschauung und die fehlenden Erinnerungen der Hauptfigur sorgen auch im Spinoff »Magia Record: Puella Magi Madoka Magica« für einiges an Gesprächsstoff. Schließlich sind noch so viele Fragen unbeantwortet. Was dem Anime aber schon früh fehlt ist der Einfluss seiner vielen Figuren.

Obwohl man ordentlich daran arbeitet neue Charaktere einzuführen, lässt man dem Zuschauer nie so gänzlich an sie heran. Vieles wirkt sowieso überhastet. Das Timing vieler Aktionen und Storyrelevanter Szenen wirkt ungelenkt. Das Writing ist also nicht so stark wie man es sonst von der Reihe kennt. Trotzdem dürften Fans sicherlich einen Blick riskieren. Immerhin lässt sich auch hier wieder viel Freiraum für eigene Gedanken finden. Das Potenzial war aber definitiv größer, als es letztendlich genutzt wurde. Aber bedenkt auch: Es ist nur ein Ersteindruck basierend auf der ersten Volume. Was anschließend noch kommt, lässt sich anhand dessen schwer beurteilen. Darum erstmal eine Empfehlung für Zuschauer, die schon die früheren Werke mochte.

FAZIT:
Von Frohsinn kann in Magica Record keine Rede sein. Das, was diese Serie abliefert ist astreine Melancholie. Einst als revolutionäre Neuerfindung des Magical Girl Genres gestartet, ist das Franchise inzwischen ein großes Fantasy-Universum, das mit den typisch niedlichen Figuren eine zutiefst bedrücke Erzählung aufbaut. Es ist dieser Mix aus verrückter Bildsymbolik, Schwermut und völlig aus der Reihe tanzenden Moe-Charakterdesigns, der das Abenteuer so originell macht. Auch wenn es geschichtlich nicht an die Hauptsaga heranreicht dürften Magical Girl Fans unterhalten werden
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