KAZÉ ANIME will euch mit Just Because! wieder emotional berühren! Der Pine Works- Anime erzählt von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und den Freundschaften, die so im Laufe der Zeit entstehen. Ob das für einen unterhaltsames Serien-Trip ausreicht, verrate ich euch im Test…
Handlung
Für eine Gruppe von Oberschülern steht das stressige Abschlussjahr bevor, weshalb sie sich so langsam auf den nächsten Lebensabschnitt konzentrieren müssen. Von Ablenkung eigentlich keine Spur, bis plötzlich der junge Eita zurück an seine alte Schule wechselt und dort die Abschlussprüfung ablegen möchte. Das überfordert nicht nur ihn, sondern auch seine alten Bekanntschaften. Denn schnell flammen dadurch auch alte Gefühle auf, die für Konflikte sorgen.
Während die alte Clique so langsam wieder zusammenfindet, schneiden sich auch zufällig die Wege von Eita und der Fotografin Ena, die ihn unbedingt als Fotomodell für den AG-Wettbewerb nutzen möchte. Dadurch entwickelt sich schnell eine kuriose Verbindungen zwischen den beiden. So sorgt das Zusammenführen der alten, und neuen Freunde doch noch für ein besonders erinnerungsreiches Abschlussjahr…
Bild & Animation
Just Because! wurde vom Studio Pine Jam produziert, die ein visuell überzeugendes Drama erschaffen. Man nutzt Gefühle, Beleuchtung und Szenensprache, um der trägen Erzählweise entgegenzuwirken. Was mir besonders gefallen hat, war wie der Anime in vielen Szenen eine tolle Stimmung durch Wettereffekte oder Lichter weckt.
Wenn Regen fällt oder die Sonne am Horizont weicht, wirkt die Szene sehr ansprechend. Das führt im harmonischen Zusammenspiel mit den Figuren zu einem schicken Gesamtbild. Die Designer haben eine wirklich gute Arbeit abgeliefert, um auch bei den Hintergründen zu brillieren und diese wirklich detailliert zu gestalten, sowie teilweise sogar zu animieren. Die Charakter-Designs könnten zwar noch etwas frischer und nicht so beliebig sein, doch das dürfte Meckern auf hohen Niveau sein. Denn auch die Animationen sind meist sauber ausgearbeitet. Sicherlich wäre hier und da noch ein wenig Finetuning angebracht gewesen, doch schafft es Pine Jam das besondere Gefühl des Anime ziemlich gut zu transportieren.
Sound & Musik
Musikalisch zeigt sich Just Because! als unaufgeregt, aber sehr klangvoll. Der harmonische Soundtrack passt so ziemlich in jeder Szene. Wenn in der ersten Episode die einzelnen Musik-AG’s passend zum Baseball Training zur Probe ansetzen, wirkt das sehr gekonnt vom Sound-Team umgesetzt.
Noch wichtiger ist für den Deutschen Markt aber wohl, dass die Synchronisation sehr gut gelungen ist. Man hat es bewerkstelligt für jede Rolle einen passenden Sprecher zu finden. Besonders lobenswert ist es, dass man mit Benjamin Stolz in der Hauptrolle des Eita jemanden gefunden hat, der tatsächlich den schwierigen Spagat zwischen introvertiert, fast lustlos und trotzdem authentisch schafft. Denn hier liegt die eigentlich Stärke als Sprecher verborgen.
Jemanden zu verkörpern, der fast desinteressiert wirkt, ist gar nicht so leicht. Entweder es klingt monoton und langweilig oder es wirkt zu überzogen. In Just Because! wurde dagegen genau der richtige Ton getroffen! Das gilt auch zumeist für den restlichen Cast. Nur vereinzelte Rollen fallen aus der Qualität. Wer stattdessen auf die japanische Originalversion zugreifen möchte, kann dies auch tun.
Content & Verpackung
KAZÉ ANIME bringt euch Just Because! Vol.1 mit einem wunderschön gestalteten Pappschuber, der euch auf beiden Seiten jeweils ein anderes Motiv bietet.
Besonders gut gefällt hier die Farbwahl mit seinen blassen, Pastellfarben. Dazu kommt ein ein aufklappbares Digipack, in dem sich die Disk befindet.
Als zusätzlichen physischen Bonus erhaltet ihr ein kleinen Kurz-Manga. Ein nettes Sammlerstück für Fans! Da euch zudem 6-Episoden erwarten, ist der Release für den Preis sehr gut!
Inside Anime
Der Anime entführt euch ins Leben einer Gruppe von Mittelschülern, die auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss sind. Auf Basis der gleichnamigen Light Novel von Hajime Kamoshida, sind hier die Freundschaften der Jugendlichen und deren Übergang vom Jugendalter in die Berufswelt das leitende Thema.
Wie für Jugenddramen üblich, wird diese Lebensphase natürlich mit einem leichten Hauch von Melancholie, ein wenig Humor und vielen Sympathien für die Charaktere transportiert. Die Alltagsprobleme, inneren Konflikte und Beziehungen unter den Jugendlichen finden darum genauso Gehör, wie deren Träume und Sehnsüchte. Der Unterton bleibt dabei gewohnt traurig und gefühlvoll, ohne aber unverblümt ins melodramatische abzudriften.
Dabei bleibt der Anime nämlich erfreulicherweise sehr Wirklichkeitsnah und lässt übernatürliche Elemente wie in AnoHana oder ähnliche Außen vor. Ich schätze die Erzählung lässt sich besser mit Tari Tari vergleichen, in welchem die emotionalen Ausmaße auch nicht so überzogen waren. Man legt bei Just Because! gefühlt mehr Wert auf die Charakterbindung, die emotionale Lage der Personen und vereinzelten Sinnbildern. Sowieso wirkt der Anime ausgezeichnet in seiner Bildsprache und transportiert so auch ohne viel Worte die Szenen. Dafür sorgen auch die Charaktere, die alle gut ausgearbeitet wurden und mit denen man recht schnell sympathisiert.
Einige Figuren wirken gar wie Personen, den man selber im Laufe der Jugend selbst begegnet war. Die Autoren bauen aber wohl bewusst nicht so stark auf Melo-Drama, wie man es von Clannad & Co. kennt, sondern bleiben Bodenhafter in ihrer Darstellung. Man sollte jedoch bedenken, wie Jugenddramen aufgebaut werden. Diese werden nunmal sehr träge präsentiert und neigen dahin mehrere Anläufe für eine runde Handlung zu brauchen. Auch in diesem Anime wird das Tempo oft herabgesenkt, was wohl nicht jedem gefallen dürfte. Man sollte es halt so deutlich sagen – Coming of Age Geschichten sind nicht für Jedermann gemacht. Sie sind träge, langsam, ohne viel Tamtam und oft überladen mit kitschiger Jugend-Romantik. Aber wenn man sich drauf einlässt, erhält man auch genauso lebensnahe Dialoge, liebenswerte Charaktere und glaubhafte Themen. Die Haupthandlung bleibt aber leider immer recht gewöhnlich und bringt keine neuen Ideen in das Genre. Zeitweise fühlt es sich gar Langweilig an dem alltäglichen Treiben der Figuren zu folgen. Trotzdem kann man dem Anime einen gewissen Charme nicht aberkennen.
©FOA/Just Because! Production Committee
©2020 KAZE ANIME
Vielen herzlichen Dank an KAZE Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von “Just Because – Vol.1″ für den Test:)