Handlung
Im Kissuiso ist die Belegschaft wieder auf auf Hektik eingestellt, doch auch der Spaß und die Freude am gemeinsamen Wirken stehen wieder im Mittelpunkt des alltäglichen Wahnsinns.

Von Hochzeiten, Klassenausflügen und kurzweiligen emotionalen Wiedersehen ist für Ohana & Co. wieder alles dabei, was ihr buntes Landleben auszeichnet. Für die Bewohnerschaft und Gäste des Onsen sind also wieder einige unvergessliche Momenten vorprogrammiert…
Bild & Animation
Das charmante Serienwerk wurde von P.A. Works produziert, die den Anime mit ihren wunderschönen Kulissen und den tollen Charakterdesigns einen Bärendienst erweisen. Denn die Serie wird viel von ihrer visuellen Umsetzung getragen. Man merkt dem Anime nur selten sein Alter an, da die Gesamtaufmachung einen wirklich stimmigen Eindruck erweckt.

Die emotionalen Szenen werden durch Mimik und Inszenierung sehr gut eingefangen, was für einen Coming of Age Anime enorm wichtig ist. Schließlich müssen keine Actionreichen Szenen oder knallig aufwendigen Bewegungsmuster umgesetzt werden. Wichtig ist die emotionale Tragweite, die man durch Bilder vermitteln kann.

Und das gelingt dem Produktionsstudio außerordentlich gut. Trotz allem sollte man auch anmerken, dass man hier für eine über 10 Jahre alte Animationsserie eine ausgesprochen flüssige Animationsabfolge hat. Sicherlich ist der Anime mit keinem Hochglanzprojekt der letzten 2-3 Jahre vergleichbar, zeigt sich aber insgesamt als schöne Produktion.
Sound & Musik
Die zweite Serienhälfte bleibt der hochwertigen Synchronfassung der ersten Episoden treu und zeigt sich auch in den Episoden 14-26 als durchdachte Produktion, die mit tollen Sprecher/innen und einer natürlichen Ausdrucksweise die emotionalen und humorvollen Szenen transportiert.

Seien es nun Markus Haase als Shijima Enishi, Lucia Patricia Bayer als Nako oder eben Nicole Silbermann als Hauptfigur Ohana, die Sprecherwahl überzeugt und klingt passend für die Figuren ausgewählt. Die Dialogregie und die Dialogautoren haben eine gute Übersetzung abgeliefert, bei der man problemlos auf den Deutschen Dub schalten kann. Wer trotzdem das japanische Original bevorzugt findet den O-Ton natürlich auch als Option im Tonmenü.
Content & Verpackung
Die TV Serie wird von Anime House als Premium Box in den Handel gebracht und enthält wie schon in Vol.1 ein schönes, aufwendiges Booklet und 12 Episoden der Serie. Es ist also ordentlich Inhalt vorhanden, denn die Laufzeit beläuft sich dadurch auf ganze 325 Minuten Animationsunterhaltung.

Die Box selbst ist mit einem O-Card Schuber umgesetzt, in dem schließlich die zwei Bluray-Hüllen zu finden sind. Hauptaugenmerk für Sammler dürfte aber wohl wieder das tolle Booklet sein, dass Anime House hier hat produzieren lassen.

Die Texte bieten ausführliche Informationen über Figuren und wichtige Szenenbider. Was ist z.B. das Bonbori-Fest, wie nennt sich die Küche eines Ryokan und welches Lied hat Nako als Karaoke-Version geträllert?

Zusätzlich sind auch kleine Konzeptzeichnungen zu finden. Das Booklet hält also Hintergrunddetails parat, die Fan sicherlich mehr Einblick in die Produktion geben werden. Ein wirklich schöner Release für diese tolle Serie.
Inside Anime
Die Geschichte um Ohana und ihrem großen Abenteuer auf dem Lande neigt sich ihrem Ende entgegen. Doch zuvor erwartet uns als Zuschauer noch ein ausführliches Wiedersehen mit all den charmanten Figuren. Schon in der ersten Serienhäfte, die Anime House als Premium Box veröffentlicht, ließ sich erahnen was für eine sympathische und lebensnahe Geschichte entstehen würde.

Über die Episoden des zweiten Abschnitts hinweg erleben wir darum wieder verschiedene Alltagsgeschichten, die mal emotional, mal lustig und dann auch wiederum mal enorm verrückt sind. Ob klassische Hochzeit, der Besuch Ohana’s Mutter oder ein buntes Bonbori-Fest; der Anime zeigt sich vielseitig, was die (un-)gewöhnlichen Tagesabläufe der liebenswerten Figuren angeht. Darin steckt auch oftmals ein wenig Verspieltheit, was den Anime wirklich sehenswert macht. Zumal man auch verschiedenes über das Leben auf dem Lande in Japan, speziell in einem Hotelresort, lernen kann.

Das Kissuiso und ihre Bewohner wirken nach all den Episoden sehr vertraut und sorgen dafür, dass man als Zuschauer eine charmante Geschichte erlebt, die auch stark von den tollen Kulissen und den sympathischen Charakteren getragen wird. Das bodenständige und quirlige Mädchen Ohana hat endlich ein echtes Zuhause gefunden und das wurde in 26 Episoden wirklich authentisch und gefühlvoll erzählt. Auch wenn die Serie gerne mal den humoristischen Anteil erhöht und zwischendurch etwas über die stränge schlägt, ist es insgesamt eine schöne Serienerzählung gewesen, die ich jedem Fan von Coming of Age und Slice of Life Liebhabern ans Herz legen kann.
FAZIT:
Die zweite Hälfte des Coming of Age ist wieder ein ausgezeichnetes Alltagsdrama, das sowohl emotional als auch aus humoristischer Sicht funktioniert. Das Finale ist dadurch ein wirklich schöner Abschluss mit herzergreifenden Szenen und toller Figurendarstellung, das trotz allem noch Freiraum für weitere Geschichten lässt. Es gibt eigentlich wenig, was ich an dem Slice of Life kritisieren würde. Vielleicht ist so manche Episode etwas holprig und träge inszeniert, aber der Hauptanteil der Serie besteht aus gefühlvollen, lustigen und sympathischen Alltagsgeschichten. Der Anime ist sicherlich keine Serie, die man sich mehrmals anschaut. Dafür sind die Pacing Probleme zu offensichtlich. Aber beim erstmaligen Durchschauen erhält man als Fan des Genres ein tolles Werk !
Bildrechte im Artikel: ©Hanairo Committee | ©Anime House 2022