Auf Cygames Erfolgsspiel basierend, soll Granblue Fantasy: The Animation eine Abenteuerreise durch ein unverbrauchtes Szenario bieten. Ob sich die Anime-Adaption lohnt, verrate ich im Test…
Handlung
Der junge Gran lebt in einer Welt, die aus Inseln im Himmel bestehen. Um sich zwischen den Wolkenorten zu bewegen, bleibt den Bewohnern nichts anderes übrig als sich mit Flugschiffen fortzubewegen. Zusammen mit seiner Echse Vyrn wohnt er in der Stadt Zinkenstill, die in einem kleinen Wäldchen liegt. Sein größter Traum ist es irgendwann in die Fußstapfen seines Vater zu treten und ein Luftschiff zu fliegen, um all den Mythen der Welt auf den Grund zu gehen.
Als Gran und Vyrn eines Tages im Wald ein junges Mädchen finden, das aus einem Flugschiff gefallen ist, helfen sie ihr vor dem Imperium zu fliehen. Dazu gesellt sich Leutnant Katalina, die das Mädchen vor der kriegerischen Armee schützen will. Doch die Flucht vor dem Imperium “Das Erste Empire” erweist sich als schwierig. Zwangsläufig wird Gran in den Kampf verwickelt und findet sich rasch selbst auf der Flucht wieder. Um zu entkommen, flieht die Truppe in die weiten Himmelsorte, um Grans Vater und zeitgleich die Insel der Sterne zu finden.
Bild & Animation
Entwickler Cygames hat für die Animationen das renommierte Studio A1-Pictures an Bord geholt, die mit dem Fantasy Genre bestens vertraut sind. Haben sie doch schon an Sword Art Online, Final Fantasy: Brotherhood, The Seven Deadly Sins und auch Gate gearbeitet. Auch hier ließen sie ihren markanten Stil einfließen, der auch in Granblue Fantasy wieder zu erkennen ist.
Dadurch ergibt sich auch ein durchaus positives Bild, was die Visualisierung dieser bunten Fantasy Welt angeht. Der Anime erinnert mit seiner Gestaltung schon fast an ein Gemälde und dürfte mit seinem kunstvollen Grundton vielen Zuschauern gefallen. Die kreativen Illustrationen und schicken Farbwahlen bei Charakter- und Kreaturen Design sind attraktiv. Leider hat das Studio nicht nur seine positiven Seite in die Serie gesteckt. Wie schon öfters bei A1-Pictures zu sehen, sind einige Hintergründe sehr steril gehalten und bieten kaum bewegliche Elemente. Wenig scheint animiert und durch Nahaufnahmen fällt auch oftmals ein Bild nur auf bestimmte Dinge.
Das ist weniger schön. Zumal einige Bewegungen sehr steif animiert wurden und dadurch nicht wirklich flüssig erscheinen. Auch die allgemeine Bildqualität mit ihrer geringeren Auflösung im Vergleich zur Konkurrenz, was auch an den unsauberen Outlines sichtbar wird, ist nicht zwangsläufig so hochwertig, wie man es vom Studio erwartet. Grundsätzlich hat der Anime aber eher sehr schöne Illustrationen zu bieten und ist, was das Welten-Design und die Charakter- Zeichnungen angeht, durchaus weit vorne im Genre. Wären die Animationen nicht zeitweise so mittelmäßig, hätte A1-Pictures hier wieder alles richtig gemacht.
Sound & Musik
Granblue Fantasy: The Animation ist mit einem großartigen Score versehen wurden, der die Szenen zu jederzeit mit schönen Melodien untermauert. Darüberhinaus weiß auch die Deutsche Sprachausgabe zu gefallen. Die Rollenverteilung ist Violetmedia in diesem Fall wirklich gut gelungen. Teilweise hört man auch endlich mal wieder Stimmen, die nicht ständig zum Einsatz kommen.
Benjamin Stolz als Gran verpasst dem Hauptcharakter so auch eine sehr angenehme Stimmfarbe. Die Dialogregie um Mark Kuhn scheint hier auch alles richtig gemacht und den Sprechern die Stimmlage und Situation der Szenen gut vermittelt zu haben. Zumal auch die Dialoge von Matthias Ransberger gut geschrieben klingen und nicht so künstlich sind, wie in vielen anderen Animes. Man hat eigentlich zu jederzeit das Gefühl hier doch authentische Personen zu hören, die ohne bedeutungsschwangere Aussagen auskommen.
Bei Ilena Gwisdalla hatte ich allerdings teilweise das Gefühl sie würde in einigen Szenen Schwierigkeiten haben die richtige Intonation von Katalina zu treffen. Auch vereinzelte Nebenfiguren klingen eher mittelmäßig eingesprochen. Alles in Allem ist die Synchronisation aus dem Hause Violetmedia GmbH, München aber sehr gut geglückt und dürfte Fans des Anime zufriedenstellen.
Content & Verpackung
Peppermint Anime veröffentlicht die ersten sechs Episoden des Fantasy-Epos auf zwei Discs, die zusammen eine Laufzeit von 150min haben. Als digitale Extras erwarten euch Trailer aus dem Peppermint Programm und ein Clean Opening.
Was die physischen Bonusmaterialien angeht, so beschränkt sich der Publisher auf einen Schuber und ein Wendecover für die DVD-Hülle. Alles schick gestaltet und schön fürs Regal. Vielmehr erwartet euch allerdings in dieser Hinsicht nicht.
Inside Anime
10 Millionen Downloads! 21 Millionen aktive Spieler! 186 Millionen Dollar Einnahmen! – Und kein Ende in Sicht. Das MMO-RPG Granblue Fantasy ist in Fernost ein unübertrefflicher Megahit, der zahlreiche Nutzer um sich scharrt. Mit Hideo Minaba als Director und den Kompositionen von Nobuo Uematsu sind namhafte Leute aus dem Final Fantasy Kosmus beteiligt.
Solltet ihr bisher aber noch nie von diesem Mammut-Rollenspiel gehört habt, liegt das nicht daran, dass ihr die letzten Jahre auf dem Mond gelegt habt oder unter einem Stein versteckt wurdet. Nein, das MMO ist bislang nur in Japan erschienen. Ganz im Gegenteil zur gleichnamigen Anime- Serie, die über Peppermint nun schlussendlich auch ihren Weg nach Deutschland findet. Diese fängt weitgehend auch all das ein, was ein buntes Fantasy Adventure mitbringen sollte.
Zumal es sich auch eng an sein eng gestricktes Fantasy-Korsett hält und eine klassische Erzählung von Gut gegen Böse bietet. Granblue Fantasy: The Animation weckt mit seiner altertümlichen Mittelalter- Fantasy leichte Erinnerungen an die frühen Final Fantasy Teile und zeigt sich im Welten-Design von einer außerordentlich frischen Seite. Das liegt vorrangig an der interessanten Welt von Granblue Fantasy, die sich über mehrere Inseln im Wolkenmeer erstreckt und sich nur durch Luftschiffe erreichen lässt. Regiert wird diese fantasievolle Umwelt von einem mysteriösen Imperium, das offensichtlich nicht sehr zimperlich mit der Bevölkerung umgeht.
In Sachen World-Buildung schaffen die Autoren schon ziemlich früh ein gutes Bild des Universums aufzubauen und die grundlegenden Eckpfeiler zu verklickern. Dank kluger Erzählung wird man schon in der ersten Episode in die Geschichte gezogen und hegt Verständnis für die Regeln und Mythen dieser Welt. Die Story selbst ist derweil ziemlich einfach gestrickt und handelt kurz und knapp von einer Gruppe, die aus unterschiedlichen Gründen vor dem Imperium flüchtet und hierbei die diversen Legenden verfolgt. Die Main-Story ist also nicht wirklich gehaltvoll oder besticht durch Kreativität, wird aber trotzdem so klug transportiert, dass man sofort Gefallen an der Saga findet. Die Animationsserie führt auch schön langsam in das Abenteuer ein und deckt überzeugend die Beweggründe der einzelnen Gruppen-Mitglieder auf.
Unser Held Gran fällt beispielsweise eher unfreiwillig in diese ausweglose Lage, zeigt aber schon früh seine mutige und selbstlose Person zur Schau. Die Geschichte mag zwar in Vol.1 noch nicht sehr komplex sein, wird aber schön inszeniert. Auch die Charaktere wissen zu unterhalten, da sie meist sehr sympathisch präsentiert werden. Natürlich fallen diese zwangsläufig auch wieder in bekannte Fantasy Bereiche und sind nicht unbedingt die tiefsinnigsten Persönlichkeiten der Welt, verkörpern aber perfekt die positiven Gegenseite zum diktatorischen Imperium. Kurz gesagt – Granblue Fantasy: The Animation weiß exakt die richtigen Schalter umzulegen, um das einzufangen, was einen Fantasy-Anime sehenswert macht.
©GRANBLUE FANTASY The Animation Committee
©2018 peppermint anime gmbh
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Granblue Fantasy: The Animation für den Test:)