Britt Robertson ist der Girlboss!

Netflix ist dafür bekannt ständig neue Serien in ihr Portfolio aufzunehmen und dabei teilweise auch Mist zu produzieren. Girlboss mit Britt Robertson gliedert sich dabei so in der Mitte ein. Weder sonderlich schlecht, noch groß bedeutsam. Dennoch habe ich die 13-teilige mal komplett für euch durchgeschaut.

In der Serie geht es um Sophia Marlowe, eine junge Frau, deren Hintergrundgeschichte lose auf der Selfmade Millionärin Sophia Amoruso basiert. Sie selbst ist eine sehr chaotische Frau, die keinerlei Autoritätspersonen anerkennt und rücksichtslos ihren eigenen Weg geht. Da die junge Dame auch stets nur am Fluchen ist, wird man hier regelrecht mit einer unsympathischen Arschlochfrau konfrontiert.

Aber gerade das macht Sofia – so lächerlich es klingt – als Persönlichkeit aus. In der heutigen TV Ära noch das veraltete Bild einer heroischen Sympathieträgerin zu präsentieren, ist ohnehin unnötig. Wenn man ehrlich ist, mag man die Narzissten doch ohnehin deutlich lieber, weil meist unter der Oberfläche mehr verborgen steckt. So auch bei Sofia, die ab und an sehr unsicher wirkt und vielmehr Angst vor dem Erwachsen werden hat.

Filmische Qualität

In 13 Episoden wird hier der Aufstieg einer Selfmade Millionärin präsentiert, die recht unkonventionell ist. Dass die Comedy- Serie dabei wenig hochwertige Filmqualitäten abliefert, klärt sich von selbst. Muss sie aber auch nicht. Die schnelle Erzähl- Abfolge funktioniert in ihrer Einfachheit und unterhält kurzzeitig. So wie gewollt.

Es wird dabei auch viel mit Motion- Blur und Nahaufnahmen gearbeitet. Leider sind die vielen Zusammenhänge viel zu konstruiert und kompliziert umgesetzt. Die Serie folgt dabei auch immer den ausgetretenen Dramedy Pfaden, wodurch ihr eine kurzweilige Handlung erhaltet, die sich streng daran versucht Comedy und Drama unter einem Hut zu bringen. 

Der Unterhaltungswert liegt dabei allerdings mehr im Mittelbereich. Während die erste Episode mich durchaus überzeugen konnte und zum Lachen bringen konnte, zeichnete sich bereits mit Episode 3 ein Abwärtstrend ab, aus dem Serie nicht mehr herauskam. Ab und an konnte die Serie zwar noch mit guten Gags unterhalten und setzte auf den humorvoll durch geknallten Unterton, doch so richtig zünden will Girlboss die gesamte Staffel über nicht. Die verrückten Charaktere, die auftauchen sind auch sicherlich nicht jedermanns Sache.

Deutsche Bearbeitung:

Girlboss entstand in den SDI Media Germany Tonstudios unter der Leitung von Andi Krösing, die mir bisher beide unbekannt waren. Die abgelieferte Arbeit ist aber mehr als zufriedenstellend. Mit Luisa Wietzorek hat man Sophia genau die richtige Sprecherin verpasst, um der aufgeweckten Sophia aka. Britt Robertson eine passende Tonlage zu geben.

Die Gags sind auch im Deutschen recht gut transportiert wurden und funktionieren durch die Besetzung der jeweiligen Synchronsprecher. Insgesamt gesehen eine gute Leistung im Deutschen Sprachraum. Leider aber nicht immer vollends Lippensynchron.

Fazit: 

Um es aufs wesentliche zu reduzieren, kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Girlboss einzig und alleine durch Britt Robertson lebt. Die Schauspielerin verkörpert ihre Rolle mit so viel Energie, Verrücktheit und mit derart kluger Darstellung, dass man der selbstverliebten Person einfach gerne folgt. Trotz der überwiegend langwierigen Grundhandlung, kann ich euch wegen ihr dennoch empfehlen mal in die Serie hinein zu sehen. Die erste Episode sollte euch dabei als Entscheidung aushelfen, ob ihr mit der Self-Made Millionärin mitfiebern möchtet.