Kyoto Animation’s gefühlvolles Sport-Drama Free! kehrt mit The Promise zurück und rückt dieses Mal Rin ins Rampenlicht. Wie sich der Schwimmsport Liebhaber schlägt, verrate ich euch im Test…
Handlung
Gerade erst zum Kapitän der Samezuka Schwimmklubs ernannt, strebt Rin Matsuoka das Ziel an eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und die Schwimmer-Staffel der Schule zum Erfolg zu führen. Innerlich hegt er zudem den Wunsch endlich seinen Freund Haruka zu besiegen, der ihm im Freistil- Schwimmen bisher stets eine Nasenlänge voraus war. Doch dann taucht plötzlich ein alter Weggefährte Rin’s wieder auf und lässt ihn in alten Kindheitserinnerungen schwelgen.
Sein Erzrivale und Kindheitsfreund Sosuke hat den Schulwechsel eingeleitet, um ihn wieder auf Spur zu bringen. Schließlich scheint Rin, trotz des Aufenthalts in Australien, seinem Traum kein Stückchen näher gekommen zu sein. Sollte nun also die Zeit gekommen sein sich letztlich vollends auf den Profisport zu konzentrieren und die spaßigen Schwimm-Duelle mit Freunden aus den Gedanken zu verdrängen? Für Rin steht die Erkenntnis an, was wirklich zählt.
Bild & Animation
Wie von Kyoto gewohnt, dürft ihr euch auf einen farbenfrohen und gut animierten Kinofilm freuen, der mit tollen Artworks und markanten Charakter- Modellen überzeugt. Schon #01: The Bond wusste mit netten Wassereffekten und guten Animationen zu punkten.
Mit dem deutlich strengeren Blick auf die Wettkämpfe, zeigt sich #02: The Promise im Vergleich mit mehr dynamischeren Szenen, als das solide Erstlingswerk. Allzu starke Änderungen zu #01: The Bond sollte aber trotzdem niemand erwarten. Der Kinofilm glänzt eher auf einem guten Serien- Niveau und ist sicherlich nicht mit großen Filmproduktionen zu vergleichen. Das Look & Feel des Schwimmsports wird aber durch die optische Darstellung von Free! – Timesless Medley sehr schön vermittelt. Sofern ist der Animationsfilm also durchaus als gelungen zu bezeichnen.
Sound & Musik
An der Synchronfront bleibt vieles beim Altbewährten. Die eher kurzen Cameo- Auftritte von Haruka und Co. sind gut von den bekannten Sprechern eingesprochen und auch Rin darf wieder von seinem Hauptsprecher Tim Knauer vertont werden. Neu hinzugekommen ist Marios Gavrilis, der als Sousuke eine durchaus gute Figur macht.
Wobei man sich natürlich stets die Frage stellt wie alt die Personen im Kinofilm eigentlich sein sollen. Schließlich klingen viele Haupt- / Neben- Charaktere sehr erwachsen. Das aber mal außen vorgelassen, ist die Verteilung der Sprecher sehr gut gelungen. Auch die Besetzung von Momotarou mit Dirk Petrick, der den hektischen Kerl sehr viel Witz verleiht, kann gefallen.
Jeder Sprecher weiß seine Rolle also auf seine Art mit der nötigen Emotion zu versehen und authentisch einzusprechen. Wobei hier vor allem auch wieder Tim Knauer als Rin Matsuoka zu erwähnen ist, dessen Stimmklang einfach perfekt auf den Charakter Rin passt und ihm als Persönlichkeit sehr viele Charisma verleiht. Einzig die Kinder- Darstellungen in den Rückblenden wirken stark gekünstelt und nerven ein wenig.
Content & Verpackung
Auch im zweiten Compilation- Film schickt euch Peppermint Anime mit dem gewohnten Standard ins kühle Nass. Wie gehabt erhaltet ihr somit eine normale DVD- Hülle, die von einem Pappschuber umschlossen wird. Als Hauptmotiv haben sich die Designer dieses Mal für Rin entschieden, während der Hintergrund der ersten Design-Vorlage von #01: The Bond gleicht.
Die Rückseite wurde hierbei übrigens im rötlich-braunen-, fast dunklen Magenta Farbton von Rin’s Haaren gestaltet, was echt schick aussieht. Optisch weiß der kleine Pappschuber also zu gefallen und verdeckt so die eher schlichte Standard- Ausrichtung der Hülle. Die Laufzeit der Disk beträgt dieses Mal ca. 98 Minuten und beschränkt sich auf Trailer als Bonus- Content.
Inside Anime
Durch Free! Timeless Medley #02: The Promise findet sich auch der zweite von drei Kinofilmen in den deutschen Händlerregalen ein. Inhaltlich dürfen Fans sich vorrangig auf den Charakter Rin Matsuoka freuen, der hier eine bedeutend größere Rolle einnehmen darf, als noch im ersten Compilation- Film #01: The Bond.
Zu Beginn des Films wird für Neulinge daher auch kurzerhand Rin’s Vergangenheit beleuchtet und ein nachvollziehbarer Grund aufgebaut, weshalb er so ein verbissener Wettkämpfer ist, der sich selbst zu Höchstleistungen anspornt. Ereignisse aus #01: The Bond überschneiden sich hier bewusst und werden in #02: The Promise aus einem anderen Blickwinkel erzählt, was durchaus intelligent gemacht ist. Grundlegend gleichen sich die beiden Film- Compilation also ein wenig, liefern aber neue Einsichten auf die Charaktere, allen voran Rin, der hier als Hauptcharakter meiner Ansicht nach eine weitaus bessere Figur abgibt, als Haruka im ersten Filmschnitt.
The Promise liefert somit auch wiederum einen kurzweiligen Blick auf das Gefühlschaos der Jungs aus den zwei rivalisierenden Schwimmclubs und zeigt Rin’s Beweggründe im Schwimmsport aufzusteigen. Ihm zur Seite steht sein alter Weggefährte, Freund und Rivale Sosuke, den er nach Jahren wieder trifft und der selbst ein schwerwiegendes Geheimnis mit sich herumschleppt. Dabei verkommen die sportlichen Situation zwar nicht unbedingt zu solch nervigen Gefühlsduseleien wie noch in #01: The Bond, doch versuchen die Autoren auch in #02: The Promise oftmals mit melancholischen Szenen und bedeutungsschwangeren Dialogen etwas Tiefe zu entlocken, was manchmal schon kitschig wirken kann.
Trotzdem würde ich #02: The Promise als den besseren und interessanteren Kinofilm der beiden Compilation- Teile bezeichnen. Zumal Rin als Protagonist auch deutlich besser funktionieren will, als seinen Gegenpart Haruka, der in den Filmen kaum Profil entwickelt. Zumindest fiel es mir persönlich hier auch leichter der Story zu folgen und eher Sympathien für Rin und sein Team zu entwickeln, als für Haruka und Co.
Sicherlich würden mir da die Hardcore Fans der Serie widersprechen, doch als Neuling empfand ich The Promise als das erwachsenere Werk, das weniger mit übertriebener Sentimentalität und weniger Fanservice überzeugen wollte, sondern mehr den Gedankens des Team-Spirit und die Leidenschaft des Schwimmsport zum Ausdruck bringen möchte. Geschichtlich ist wohl auch #02: The Promise kein Meisterstück, ist aber ein deutliches Stück unterhaltsamer und interessanter erzählt, als #01: The Bond. Wenn man es genau nimmt, schafft es #02: The Promise auch leidenschaftlicher das Gefühl zu vermitteln wie es sich anfühlt in einem Team ein Ziel zu erreichen und den Sport auszuüben. Während #01: The Bond zu einem seichten Kitsch verkommt, ist #02: The Promise ein gutes Sports-Drama, das auch beim Thema Sportverletzungen eine gute Figur macht.
©2017 Ohji Kouji / Kyoto Animation / Iwatobi High School Swimming Club TM the Promise Production Committee
©2018 peppermint anime gmbh
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Free! – Timeless Medley: The Promise für den Test:)