Handlung
Eigentlich ist die junge Schülerin Illyasviel von Einzbern ein normales Mädchen, das gemeinsam mit ihrem Bruder Emiya zusammenlebt und den typischen Alltag einer Jugendlichen führt. Eines Tages kommt jedoch ein Zauberstab durchs Fenster ihres Badezimmers geflattert, als das Mädchen gerade ein Bad nimmt.

Ehe die junge Dame weiß wie ihr geschieht, ist sie schon die neue Meisterin des Zauberstabs und wird in die magische Welt der Magical Girls entführt. Unwillkürlich landet Illya damit in einem Sog voller Magie, Bösewichten und mysteriösen Artefakten, die ihr ordentlich den Alltag verhageln. Wie sich herausstellt ist es fortan ihre Aufgabe magische Class Cards zu sammeln, bevor diese selbst ein Unheil in der Welt anrichten und in die falschen Hände geraten. Ist halt alles typisch Magical Girl. Oder?…
Bild & Animation
Der Anime zeigt sich visuell von einer wirklich schönen Seite und lässt die Konkurrenz trotz des Alters in vielerlei Hinsicht außen vor. Die Charaktermodelle und Kostüme sind detailliert, die Hintergründe schön anzusehen und die Effekte protzen vor knalligen Farbpaletten. Der Zeichenstil überzeugt auf ganzer Länge und ist wohl einfach “kawaii”. Standbilder sind tatsächlich auch seltener vorzufinden.

Ebenso wirken Animationen noch sehr geschmeidig, was man Heutzutage nicht mehr von jedem Anime des Jahres 2013 behaupten kann. Insofern liefert man eine wirklich ansehnliche Arbeit ab, die auch Heute noch Spaß macht. Am Ende bleibt damit ein Anime mit Genre gerechter Inszenierung und visueller Darbietung.
Sound & Musik
Die Synchronisation ist dem Tonstudio wirklich wieder gut gelungen. Alle Sprecherin legen sich ordentlich ins Zeug, um die verspielte und teils auch bedrohliche Atmosphäre zu transportieren. Die Dialoge, die dabei auch herumkommen, sind in der lokalisierten Version völlig irrsinnig und prägen den Parodie-Charakter der Figuren.

Da der Hauptteil der Serie mit Comedy- Drama Szenen lockt, ist das Verwursteln der typischen Magical Girl Konzepte auch in den Dialogen sehr feinfühlig und lustig gewählt. Ich für meinen Teil hatte Spaß an der Deutschen Sprachfassung. Für OmU Fans liegt aber natürlich auch wieder eine Deutsch untertitelte Version des Anime vor.

Nur stellt sich da die Frage wieso ihr nicht schon zum Nipponart Original gegriffen habt. Wer bisher wegen mangelnder Deutscher Vertonung gezögert hat, bekommt also durch Peppermint endlich Gelegenheit das Adventure nachzuholen, inklusive passender Synchronarbeit.
Content & Verpackung
Dieses Mal zeigt sich Peppermint tatsächlich auch bei ihrer Standard-Ausgabe sehr spendabel und liefert ein paar wunderschöne Artcards in ihrem Release. Die Karten sind schön stabil und weisen eine tolle Farbgebung auf, mit der die Motive super zur Geltung kommen. Dazu gibt es wieder mal einen Pappschuber (O-Card) und ein Digipack, in dem die zwei Blurays enthalten sind. Zudem veröffentlicht Peppermint die komplette Staffel. Ihr könnt euch also auf 10 Episoden + eine Bonus OVA freuen. Freigegeben ist die Bluray ab 16 Jahre, der USK Sticker lässt sich spurenlos entfernen.
Inside Anime
Zuletzt war es im Fate- Universum etwas ruhiger geworden, was die klassischen Releases betrifft. Jetzt versorgt Peppermint seine Fans aber wieder mal frischen (alten) Futter. Denn mit dem Spinoff »Fate/Kaleid Liner Prisma Illya« erscheint ein Anime, der bislang nur in japanischer Sprache erhältlich war.

Deutsche Fans mussten darum bisher mit einer OmU-Version des Publishers Nipponart vorlieb nehmen. Nun erbarmt sich Peppermint und bringt auch das Magical Girl Spinoff mit Deutscher Sprachausgabe auf den Markt. Vollständig lokalisiert und als Gesamtausgabe auf DVD & Bluray erhältlich. Der Anime selbst ist dabei ein klassisches Spinoff, das sich mit der Hauptserie die Welt und einzelne Details teilt, aber doch auch ihren eigenen Weg geht. Die alternative Geschichte im Fate- Universum zieht es ins Magical Girl Genre, wo es sich stark an Madoka Magica, Sailor Moon & Co. orientiert.

Wie es inzwischen im Genre üblich ist, wird auch hier wieder mal eine gewöhnliche Jugendliche mit einem plötzlichen Anfall von Magie Fähigkeiten überrumpelt und darf sich fortan in einen Kampf um schicksalhafte Ereignisse werfen. Dabei beginnt die Serie noch ziemlich ungewöhnlich und bringt gegen aller Erwartungen ordentlich Meta-Humor und Verspieltheit ins Genre. Die Pilotfolge verkommt darum schon beinahe zu einer Parodie des Genres und veralbert typische Magical Girl Elemente. Überall tauchen in den ersten Episoden kleine Meta-Gags auf, die mit allerlei bunten Grafiken und fröhlichen Feel-Good Momenten aufwarten.

Doch der Lockerheit zum Trotz ändert sich zeitweise auch mal der fröhliche Grundton und man versucht sich an visuell und erzählerisch bedrohlicheren Version. Allerdings verliert man sich hierbei nie in irgendwelchen philosophischen Fragen wie es Madoka Magica gerne macht. Stattdessen bleibt man doch meist geerdeter und verspielter. Sofern sich dies bei einem Anime dieser Art überhaupt behaupten lässt. Die Unbekümmertheit der ersten Folgen bekommt dem Anime darum auch deutlich mehr, wie seine Pseudo Melancholie, die man in der zweiten Serienhälfte angreift.

Für Fate- Fans dürfte sich darum die Frage stellen, ob sie Lust auf eine etwas “weichgespültere” Version ihres Universums haben und ob sie an Meta- Humor gefallen finden. Ist das der Fall dürfte »…Prisma Illya« sicherlich ein nettes Gegenstück zur Hauptsaga sein, die sich ja auch oftmals sehr ernst nimmt. Mit seiner Meta-Lockerheit und viel TamTam ist der Anime darum vielleicht auch für Magical Girl Nörgler eine Empfehlung wert. Andererseits ist eben auch viel klassisches Magical Girl Getue. Ihr wisst also stets, was euch erwarten wird.
FAZIT:
Das Fate Universum ist wohl eines der größten und langlebigsten des Anime Markts. Mit »Kaleid Liner: Prisma Ilya« erweitert man das Franchise um einen liebevollen und humoristischen Magical Girl Anime, der sich nie zu Schade ist auch mal über sich selbst zu lachen. Als Fan des Genres werdet ihr zwar selten Neuland betreten, bekommt aber einen durchaus charmanten Ausflug in die bunte Fantasy Welt serviert, die sich hier stets mit einem zwinkernden Auge präsentiert. Fans dürften mit den wilden Dialogen, dem World-Buildung und der sympatischen Heldentruppe ein paar vergnügliche Stunden haben!
Bildmaterial: ©2013 Hiroshi Hiroyama TYPE MOON KADOKAWASHOTEN / Team PrismaIllya
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von
Fate Kaleid: Prisma Illya auf Bluray.