Dragon Ball kann auf eine lange Handheld Vergangenheit blicken. Vom Ur-Gameboy, über den Nintendo DS bis hin zum heutigen Nintendo 3DS erschienen schon so einige Videospiele, basierend auf Akira Toriyama’s Superhit Dragon Ball. Nach etlichen Beat’em Ups soll mit Dragon Ball: Fusions nun wieder das RPG Genre erkundet werden und Fans in das breite Manga Universum entführen. Ob sich der Genre Wechsel gelohnt hat, erzähle ich euch im Test zu Dragon Ball Fusions…
Kampfturnier der Dimensionen
Dragon Ball Fusions erzählt eine, speziell für das Spiel, erdachte Story, die euren Helden in ein Dimensionen umfassendes Abenteuer zieht. Gemeinsam mit seinem Freund Pinich sucht euer Held die 7- Dragon Balls, um hiermit den heiligen Drachen Shenlong rufen zu können.
Ihr Ziel – Die stärksten Kämpfer aller Zeiten zu werden. Fortan wird der Wunsch gewährt und die beiden konkurrierenden Freunde werden in ein Dimensionsloch gezogen, um in einer alternativen Welt an einem Wettkampf teilzunehmen. Das von Shenlong erschaffene Turnier hat hierbei natürlich den Zweck durch Fünfer-Teams den stärksten Krieger aller Zeiten zu ernennen.
Hierzu landen auch weitere Helden und Bösewichte aus dem großen Dragon Ball Universum, die eurem Helden als Feind und Freund begegnen. Die alternative Zeitebene zieht somit alle namhaften Charaktere an. Dragon Ball Fusions mag nicht unbedingt die stärkste Geschichte besitzen, doch der Plot reicht aus, um die vielen Zeitebenen (DB, DBZ, DBGT und DB Super) zu vereinen und so möglichst viele Leute in das Spiel einzubinden. Für Dragon Ball Fans sicherlich ein Grund den Kampf anzutreten.
Story: 3/5
Mach dir den Helden
Eure kunterbunte Reise in die kreative Welt von Akira Toryiama beginnt mit einem Charakter Editor, der ähnlich aufgebaut ist, wie im Konsolen Bruder Xenoverse.
Ihr wählt also vormalig eure Charakter-Klasse. Ob Erdling, Sayajin, Namekianer oder Alien – Jede Charakterwahl hat Auswirkung auf eure Defensiv oder Offensiv Fähigkeiten und bietet demnach Vor- und Nachteile. Habt ihr eure Wahl getroffen, könnt ihr euren Charakter noch ein wenig personalisieren und ihm ein guten Look verpassen.
Danach geht es ab in die Dragon Ball Welt, die quer durch eine Alternative Realität führt und euch in ein besonderes Kampfturnier wirft. Dabei könnt ihr euch frei in den Arealen bewegen und sowohl zu Fuß am Boden unterwegs sein oder in der Luft umherfliegen.
Zeitloses Dragon Ball Adventure
Um allerdings in der Handlung voranzukommen, müsst ihr besondere Aufgaben erledigen und Leute rekrutieren, die mit euch gemeinsam Kämpfe bestreiten. Diese Battles sind dabei enorm wichtig, um euch aufzuleveln und nebenbei auch rote Energie zu gewinnen, die wiederum für das Auflösen einer Energie- Barriere nötig ist.
Jedes neue Areal ist nämlich mit einer Barriere versehen, die euch am fortkommen hindert, sofern ihr nicht die benötigte Stärke erlangt habt. Mit diesem Hintergrund wandert ihr somit durch das bunte Dragon Ball Universum und redet mit Charakteren aus bekannten Dragon Ball Sagas, absolviert Neben- und Hauptaufträge und wirft euch in Team Battles mit euren Partnern.
Durch die Alternative Realität, die in der Handlung präsentiert wird, könnt ihr euch auf Team- Kameraden aus dem Original Dragon Ball, Dragon Ball Z und Dragon Ball GT freuen. Als langjähriger Dragon Ball Fan wird man sich freuen die vielen ikonischen Helden und Bösewichten vorzufinden. Die Team- Battles sind eher Taktik basiert und bieten ein Kampfsystem mit variantenreichen Möglichkeiten den Gegner in die Enge zu treiben.
Um euch also mal einen Einblick zu gewähren, erkläre ich euch die grundlegende Mechanik. Sobald nämlich das Battle beginnt, greift das Game auf Rundenbasierte Elemente zurück, die ein wenig an das letzte Digimon World erinnern. Ein Charakter- Balken zeigt euch an in welcher Reihenfolge Angriffe ausgeführt werden. Ihr könnt also jederzeit einsehen wann ein Gegner oder ein Team-Kamerad an der Reihe ist. Dabei kommt allerdings noch ein weiteres Taktik Element zum Tragen.
Dürfen mehrere eurer Teammitglieder hintereinander angreifen, könnt ihr dies auch zu eurem Vorteil nutzen und den Gegner mit einem schlagkräftigen Move zu eurem Partner feuern, der wiederum eine Support- Attacke ausführt. Die Nahkampf- Angriffe können dabei von oben, unten oder seitlich erfolgen. Sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive wählt ihr daher die Richtung von der die Attacke erfolgen soll. Dadurch erhöht ihr die Kraft der Angriffe und mindert diese ab, wenn ihr euch selber in der Verteidigung befindet.
Je nachdem wie eure Gegner auf der Map positioniert sind, könnt ihr sie mit dem Nahkampf auch wahlweise in deren Partner kicken und sogleich mehrere Gegner ausknocken. So könnt ihr auch Kombo- Attacken in die Wege leiten. Ihr solltet dabei auch darauf achten wie nah sich euer Gegner am Rand der Kampfarena aufhält, denn mit einem guten Powermove könnt ihr diesen auch aus der Arena befördern und entweder mehr Damage anrichten oder direkt aus dem Turnier hauen. Letzteres ist übrigens wichtig, um neue Fähigkeiten von eurem Gegenüber zu erlernen.
Einfallsreiches Kampfsystem
Soweit zum Grundkonzept. Nun zu den wichtigeren Dingen, die das Kampfsystem bereithält. Eure Charaktere sind in mehrere Angriffs-Typen eingeordnet, die jeweils unterschiedliche Spezial Attacken bereithalten und Stärken und Schwächen gegenüber andere Battle Typen haben. Demnach sind Techniker den Tempo Typen überlegen, aber den Stärke-Typen unterlegen.
So ergibt sich eine Art Pokemon Prinzip mit Element Vor- und Nachteilen. Im Kampf ist es somit von enormer Wichtigkeit den Typ des Gegners im Auge zu haben und mit dem richtigen Charakter zu attackieren. Im Kampfbildschirm selber könnt ihr wahlweise einen Nahkampf- Angriff, eine Ki-Explosion, einen Specal Move oder eine Zenkai Attack ausführen. Ein Zenkai ist hierbei eine sehr mächtige Folge von Angriffen, die ihr mit Hilfe eines aktiven Kampfsystems ausführt.
Ihr müsst also bei der Ausführung aktiv mit Ausweich- und Angriffsfertigkeiten punkten, die ihr mit dem A- und B- Button auslöst. Die Ki-Explosionen weichen übrigens auch noch einmal je nach Kampftyp in der Ausführung ab. Während Techniker Moves radial ausgeführt werden und somit eine breitere Reichweite haben, können Tempo Typen nur einen geraden Angriff ausführen.
Die Position eures Gegners ist also auch bei der Wahl der Ki-Explosion wichtig. Nebenbei hält das RPG, wie bereits der Titel andeutet, eine Fusion Technik parat. Ihr seht also Dragon Ball: Fusion bietet sehr ungewöhnliche Taktik- Battles, die doch einiges an Tiefe bereithalten und definitiv sehr viel Fun bereiten können. Ich würde sogar soweit gehen und das Kampfsystem von Dragon Ball Fusions als sehr genial bezeichnen, weil es jedes Mal aufs neue unterhalten kann und einige Kniffe in der Hinterhand behält.
Pokemon X Dragon Ball
Ähnlich wie in früheren JRPG’s sammelt ihr innerhalb der Auseinandersetzungen Erfahrung, Team-Mitglieder und neue Fähigkeiten, die ihr wie in Pokemon verteilen könnt. Jeder Charakter kann hierbei nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Fertigkeiten bzw. Moves ausrüsten und erlernen.
Mit dem Schere-Stein-Papier Konzept, das ähnlich funktioniert wie das Elemente Stärke/Schwächen System bei Pokemon, holt sich der Entwickler also ein paar Ideen bei der RPG Konkurrenz. Das ist im Grunde ein Glücksgriff gewesen, da das Kampfsystem und das Sammeln von Moves durchaus Spaß verschaffen kann und motivierend ausfällt.
Während die Kämpfe zwar auf voller Linie überzeugen können, hält Dragon Ball Fusion leider an anderer Front weniger bereit. Die eingestreuten Haupt und Neben- Missionen sind relativ simpel gehalten und bringen euch grundsätzlich nur von einem Kampf zum nächsten.
Wirklich viel Tiefe im Gameplay erzeugt man so nicht. Das Umherfliegen in der bunten Manga Welt und das Reden mit den liebenswerten Charakteren aus dem Dragon Ball Universum wird Fans des Mangas/Animes sicherlich gefallen, doch RPG Veteranen wird hierbei die nötige Tiefe fehlen, die ein RPG normalerweise auszeichnet. Sieht man hiervon allerdings mal ab, kann Dragon Ball vor allem Fans über einen längeren Zeitraum mit Unterhaltung dienen.
Gameplay: 4/5
Technisch ein 3DS Juwel
Obwohl der 3DS technisch deutlich weniger zu bieten hat, als aktuelle Smartphones oder der direkte Konkurrent PS Vita, zaubert Bandai ziemlich beeindruckende Grafiken auf den Handheld Bildschirm.
Die knallig bunten Effekte, die feinen Animationen, die markanten Charakter- Designs und die Cutscenes wirken wie aus einem Guss und sorgen für ein, visuell gesehen, tolles Abenteuer. Auch die Welten sind schick in Szene gesetzt und teils auch recht weitläufig. Bandai liefert mit Dragon Ball Fusions ein durchweg gut ausgearbeitetes Werk, das sehr hochwertig ausgeliefert werden.
Den Pluspunkten im visuellen Bereich, folgen auch positive Ansichten in der Sound Abteilung. Die Musiken im Hintergrund drängen sich nie zu stark in den Vordergrund und könnten auch direkt dem Anime entstammen. Alles in allem ergibt sich also ein gelungenes Bild.
Audiovisuell: 5/5
Fazit:
Dragon Ball: Fusions bietet ein Taktik RPG im modernen Gewand mit einem Kampfsystem, das über einen längeren Zeitraum unterhalten wird. Ein frischer Ansatz für das angestaubte Dragon Ball Universum, bei dem man als Manga und Anime Fan definitiv mal einen Blick riskieren kann.
Vielen herzlichen Dank an Bandai Namco für die freundliche Bereitstellung des Download Codes von Dragon Ball Fusions:)
©BIRD STUDIO / SHUEISHA, TOEI ANIMATION
Game ©2016 BANDAI NAMCO Entertainment Inc.