“Was für eine Überraschung!”, dachte ich, als ich letztens durch das Disney+ Abo klickte und tatsächlich den Namen einer Serie entdeckte, die ich als Kind liebend gerne geschaut habe. »Doug«!

Die beliebte US- Zeichentrickserie war damals ursprünglich für Nickelodeon produziert wurde, ehe Disney sich die Rechte daran sichern konnte und ab der vierten Staffel selbst fortsetzte. Woher ich das weiß? Na, Wikipedia!
Jedenfalls war diese Serie tatsächlich ein Stückchen Kindheit für mich. Doug, der seinen seltsamen Alltag ständig im Tagebuch festhielt war zugleich urkomisch, wie auch teilweise echt ultra- strange! Die meiste Zeit handelte die Serie nämlich von gewöhnlichen Ereignissen und Problemen, die Doug’s Leben beeinflussten.
Nebenbei verwandelte sich der naive Kerl dann und wann auch mal in einen Superhelden (Er trägt die Unterhose über der Hose!) und himmelte seine geliebte Patti Mayonnaise an. Was für ein genialer Name!
Schräg, verspielt und komisch
Inzwischen dürfte die Serie wahrscheinlich den meisten Kids gar nicht mehr geläufig sein, weshalb es tatsächlich verwundert, dass Disney+ den Kinofilm im Angebot hat.

Investigativ, wie ich nun mal bin, habe ich mich mal meiner 90’s Nostalgie hingegeben und in “Doug – Der erste Film” hineingeschaut, um zu überprüfen, was der Film heute noch zu bieten hat. Nun, kurzes Durchatmen! Der Film ist buchstäblich genauso seltsam, wie die TV Serie.
Überaus albern, mittelmäßig animiert und echt schräg. In seinen besten Momenten überzeugt der Film aber immerhin mit seinem stilistisch einfallsreichen Charakter-Design und der kurzweiligen Geschichte.
Hier verschlägt es die Kids des Ortes in die Wälder, wo Doug & Skeeter auf der Suche nach einem “Monster” sind. Schnell stellt sich die Suche aber als Farce heraus und Doug widmet sich wieder wichtigeren Dingen:
Seiner großen Liebe Patti Mayonnaise, mit der er unbedingt den Schulball besuchen will!

Allerdings sieht er sich starker Konkurrenz gegenüber. Denn der verschnobte Achtklässler Guy Graham buhlt ebenfalls um die Aufmerksamkeit der beliebten Blondine.
Neben Doug sind natürlich auch wieder sein Erzfeind Roger und Hund Porkey am Start. Ich musste tatsächlich wieder ein wenig über das ausgefallene Design von Roger schmunzeln.
Das überzogene Macho- Gehabe, gepaart mit der Streitlustigkeit und Blödheit sind schon sehr eigensinnige Attribute, die durch’s Charakterdesign allemal bestens funktionieren.
Samstag’s Cartoon in Spielfilmlänge
Damit plätschert die Geschichte leichtherzig vor sich hin und erzählt von einem neuen Alltags-Abenteuer des glatzköpfigen Jungen. Das Autorenteam zeigt sich routiniert und liefert eine solide Story für Kinder ab, die kurzweilig erzählt wird und potenziell sicherlich viele junge Zuschauer durch ihre infantile Art begeistern dürfte. Durch den ständigen Geschichtswechsel ist er aber auch vielleicht für die ganz Kleinen schwer zu folgen.

Ein Details, das ich übrigens überaus lustig fand, war, dass Doug von … gesprochen wird, der Heutzutage wohl einer der besten Synchronsprecher des Landes ist. Die Rede ist natürlich von Gerrit Schmidt-Foß, der im Kino nicht nur Jeremy Renner (Marvel’s Avengers) und Leonardo DiCaprio (The Revenant) spricht, sondern auch Stammsprecher von Jim Parsons ist. Wer hätte gedacht, dass Sheldon Cooper und Doug Funnie dieselbe Person sind!
»Doug – Der erste Film« ist, so muss ich schweren Herzens leider sagen, ist einfach eine auf Feature- Film Länge zugeschnittene Version der Samstags Morgen Zeichentrickserie. Er wird wahrscheinlich den wenigsten die Bohne interessieren. Aber wer das Kind in sich wecken will, sollte mal aus Spaß den Nostalgie Trip plane. Es ist schon witzig, was wir uns damals so zugemutet haben.