Das brutal verrückte Darwin’s Game steht endlich auch auf DVD & Bluray zur Verfügung. Nach dem Simul-Dub auf Wakanim dürfen sich Dank Peppermint Anime nun also auch Sammler auf den Battle Royal Hit freuen. Wie sich Vol.1 hierbei schlägt, verrate ich euch im Test…

Handlung

Als der Mittelschüler Kaname Sudo eines Tages von einem Freund die Einladung zu einer Online App erhält und diese akzeptiert, wird er widerwillig in ein reales Spiel um sein Leben gezogen. Im sogenannten »Darwin’s Game« werden virtuell Herausforderungen ausgesprochen, die anschließend zu einem erbitterten Kampf in der Wirklichkeit führen.

Was Kaname zuerst für einen schlechten Scherz hält, entpuppt sich schnell als wahr gewordener Albtraum, als der Junge nicht nur von einem Mitspieler angegriffen wird, sondern auch ein verrücktes Mädchen es auf ihn abgesehen hat. Noch dazu scheint jeder Teilnehmer eine spezielle Fähigkeit zu besitzen, die ihm im Kampf einige Dienste leistet. Wird Kaname es als Neuling in diesem perfiden Spiel schaffen den Wettbewerb zu überstehen oder endet er wie so viele Mitstreiter vor ihm?

Bild & Animation

Für Darwin’s Game zeichnet sich das Produktionsstudio »Nexus» verantwortlich, die auch schon an »Comic Girls« und »Chivalry of a Failed Knight« gewerkelt haben. Das Design von Art-Director Kazuya Nakanishi orientiert sich natürlich bewusst am Manga Original und bringt damit auch im positiven Sinne sehr interessante Charakter-Artworks ins Geschehen. Und sollten einige Leser unter euch auf die typisch pikanten Ecchi- Szenen hoffen, dann darf ich euch bestätigen: Jawoll, der Anime hat auch in der Hinsicht vereinzelte Szenen!

Die leichte Mini-Erotik hält sich aber wie so oft in Anime Grenzen und verbleibt bei den bekannten peinlichen Kamerawinkeln und den wenig bekleideten Damen mit üppiger Oberweite. Kennt man ja inzwischen. Die Hintergründe sind sind gut gestaltet, die blutigen Gore Elemente passend inszeniert. Dafür sind die Bewegungen der Figuren nicht allzu hochwertig animiert. Sobald die Actionreichen Kämpfe bei Seite gelegt werden, wirken Übergänge zumeist auffallend unsauber.

Demgegenüber werden die visuell doch sehr ausladenden Handgemenge übergreifend gut inszeniert. Diese Kombination sorgt für eine gewaltig wankende Bildrate in den Zwischenszenen. Im gesamten betrachtet hätte der Anime vielleicht etwas mehr poliert werden müssen. Trotzdem ist der Anime aber gerade wegen der Kampfszenen ganz ansehnlich adaptiert. Die Bluray selbst läuft in Full HD Auflösung im MPEG-4 Codec, hat aber manchmal ein sehr weiches Bildsignal.

Sound & Musik

Bei den Audioeinstellungen bietet die Disk in beiden Sprachfassungen DTS-HD Audio, wobei die lokalisierte Version unter der Leitung von Katharina von Daake in den »Alpha Postproductions» entwickelt wurde. Das Synchronteam hat hier eine gute Arbeit abgeliefert, die zur Action lastigen Serie passt. Das liegt auch vorrangig an den gewählten Sprechern, die nicht so austauschbar klingen und nicht in jedem zweiten Anime in der Konstellation zu hören sind.

Ab und zu sind die Dialoge jedoch etwas holprig, sobald es zu ruhigeren Szenen kommt. Besonders in Episode 01 fällt das beim Hauptcharakter etwas stärker ins Gewicht. Gefühlt fehlt hier ein wenig der Flow im Dialog. Da der Anime aber damals im Simul-Dub lief, liegt es vielleicht auch am Zeitdruck. Das lässt sich ja nie so wirklich beurteilen. Also sollte man auch nicht allzu kritisch sein, denn schon im Laufe der nächsten Episoden bessert sich die Tonversion in der Hinsicht. Was die Soundtracks betrifft, so hat Darwin’s Game solide Musikstücke zu bieten. Nichts davon bleibt wirklich als Ohrwurm hängen, ist aber okay.

Content & Verpackung

Nehmen wir mal die Bluray selbst unter die Lupe! Wie ihr sicherlich an den Bildern bemerkt, hat sich Peppermint Anime wieder dazu entschieden die erste Volume mit einem O-Card Schuber zu dekorieren, der auch sehr schick gestaltet ist.

Weitere Extras finden sich jedoch nicht ein. Dafür enthält die Disk aber insgesamt 6 Episoden, von denen die Pilot- Folge sogar ganz 40 Minuten Spielzeit besitzt. Ihr bekommt somit keinerlei nennenswerte Boni, aber eine gute Anime Laufzeit.

Inside Anime

Mit »Darwin’s Game» schickt »Peppermint Anime« das neuste Projekt des Comic Girls Studios ins Rennen um die Gunst der hiesigen Anime Fans. Schon im letzten Jahr lief die Serie im Simul-Dub auf »Wakanim«, jetzt folgt also der Heimkino Release des Battle Royal Adventures.

Über »Egmont Manga« seit 2016 als Manga Original erhältlich, landet somit die Adaption im Händlerregal. Die Geschichte beginnt wie so ziemlich jeder Action- Anime der letzten Jahre. Ein junger Mann wird zufällig in ein Death Game gezogen, aus dem es kein Entkommen zu geben zu scheint und deren Existenz von Niemanden außerhalb des Videospiels bemerkt wird. Während er darin um sein Leben rennt, lernt er weitere Teilnehmer kennen, die sich zumeist als Feind, aber auch mal als Freund herausstellen. Doch wem seiner Konkurrenten kann er wirklich trauen?

Genau diese Frage gibt dem Anime eine Bühne für einige denkbar spannende Begegnungen. Denn die Kämpfe tragen sehr stark zur Dramatik bei und sorgen dafür, dass man als Zuschauer ziemlich gefesselt vom doch ansonsten simplen Geschichtsaufbau ist. Es sorgt für Spannung und Neugier, dass es kaum abzusehen ist was für ein Konkurrent an der nächsten Ecke wartet und welche “Gesinnung” er/sie hat. Das Storytelling deckt sich stark mit vergleichbaren Battle Royal Serien wie z.B. Mirai Nikki, King’s Game oder Btoom.

Der Serie mangelt es darum meistens an einem Alleinstellungsmerkmal, der den Anime etwas eigenes verleiht. Das liegt auch leicht an den Charakteren, die des öfteren an Teilnehmern aus anderen Anime erinnern. Ganz anders als in Mirrai Nikki & Co. erhalten die Spieler in Darwin’s Game bei Siegen jedoch hohe Geldsummen, wodurch sich mancher Beweggrund vielleicht erklärt.

Die grundsätzliche Erzählung des real gewordenen Wettkampfes bleibt somit der bekannten Formel treu, zeigt sich aber doch als zumeist interessantes und überaus spannendes Battle Royal Prinzip, bei dem aber primär die cool inszenierten Kämpfe und Backgrounds der Figuren zur Unterhaltung beitragen. Eine Plot-Idee möchte ich aber noch als sehr gelungen erwähnen. Der junge Kaname ist nämlich kein Durchschnittsheld aus dem Baukasten, der zufällig genügend Kampffähigkeiten zum Überleben entwickelt. Seine besondere Begabung liegt in seiner Gedankenkraft, mit der es ihm gelingt durch Taktik, Gewandtheit und Intelligenz die Kämpfe zu überstehen. Das sorgt dafür, dass der Wettstreit ziemlich interessant aufgezogen wird.

Sicherlich habt ihr beim Lesen bemerkt, dass teilweise etwas Kritik bei meinem Text mitschwingt. Das ist auch natürlich, schließlich traut sich der Anime wenig eigenes. Trotzdem hat mir der Anime in seiner Gesamtheit aber bisher sehr gut gefallen. Was nämlich anfänglich noch wie eine weitere Brutalo- Orgie wie King’s Game: The Animation wirkt, entwickelt sich im Laufe der Episoden zu einem ziemlich coolen Battle Royal Adventure, das mit gut durchgestylten Kämpfen und seinen verrückten Figuren überzeugt. Das Gebotene ist zwar kein Must-Have, aber eine hervorragende Alternative für Fans, die z.B. an Mirai Nikki ihren Spaß hatten. Und genau diese Zielgruppe wird sich hier unterhalten fühlen. Habt ihr also Spaß an solchen Überlebenskämpfen, dann schlagt zu.



©FLIPFLOPs (Akitashoten) / Darwin’s Game Project