Die Abenteuer des Helden Bell und seiner aufbrausenden Göttin gehen weiter. Aus dem Studio J.C.Staff stammend und auf der Light Novel von Fujino Ōmori aufbauend, veröffentlicht Anime House nun Vol.2 der Fantasy Comedy. Für welchen Fan- Typ die fantasievolle Aufmachung geeignet ist, erfahrt ihr im Test – Review Beitrag…
Ein Supporter für den Helden
Das Leben eines Abenteurers ist voller Gefahren, eifersüchtiger Mädels und urkomischer Situationen. Zumindest wenn es nach DanMachi: Is it Wrong to try to Pick Up Girls in a Dungeon geht.
Unser Held Bell, mit dem wir als Zuschauer bereits in Vol.1 konfrontiert wurden, ist auch in den nachfolgenden Episoden wieder Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Mit Feuer unter dem Hintern und dem Verlangen seine verbesserten Statuswerte in Aktion zu erleben, ist Bell bereit in die tieferen Ebenen der fantasievollen Welt vorzudringen.
Um den starken Gegnern zu trotzen, schlägt seine Beraterin Eina ihm vor er solle doch einmal Ausschau nach einem Supporter halten.
Schließlich ist er stets alleine unterwegs, was die Gefahr vor Monstern noch deutlich erhöht. Wie auf Kommando erscheint auch schon das Pallum Lilli, ein katzenähnliches Wesen, die gegen Bezahlung einsamen Abenteurern auf ihren Weg durch die Dungeons begleitet.
Also bietet sie Bell ihre Dienste als Supporter an, der sofort einwilligt.
Die Frage, die sich nicht nur die eifersüchtige Hestia stellt, ist natürlich, ob diese Lilli nur sehr hilfsbereit ist oder wesentlich mehr hinter dem vermeidlich freundlichem Angebot steckt.
Welches Geheimnis birgt Lilli? Das gilt es für euch herauszufinden.
Persönliche Eindrücke
DanMachi fährt so langsam die emotionalen Geschichten auf und bietet mit Lilli eine neue Protagonistin, die dem Zuschauer wohl sofort ans Herz wächst. Ihre hinterhältige, aber doch verletzliche Art sorgt für den nötigen Sympathie- Bonus.
Aber auch der herzensgute Bell und seine leicht aufbrausende Göttin Hestia sind ein Gespann, dem die Sympathien wohl sofort zufliegen.
Es ist selten, dass eine Serie mehr durch Charaktere, als durch Story überzeugen kann, doch das ungleiche Helden- Paar trägt den Anime hier im Alleingang. Ähnliches hatte ich ja auch bereits in Vol.1 geschrieben und die Meinung vertrete ich nach wie vor.
Die Handlung selber ist dem typischen Japan Fantasy Kosmus entsprungen.
Nicht wirklich innovativ und frisch, aber packend genug, um euch bei der Stange zu halten. Letztendlich ist diese kleine Neben-Handlung, die uns in Episode 4-6 dieser Volume präsentiert wird, auch interessanter als die eigentliche Haupthandlung. Zumindest beim aktuellen Stand.
DanMachi punktet zur Zeit mit seiner verspielten Leichtigkeit.
Die emotionalen Momente sind nicht so tieftraurig, dass eine Kehrtwende zum Comedy Charakter vollzogen wird und die Fanservice Szenen um Hestia & Bell können vielmehr als “niedlich” durchgehen. Schließlich mögen sich die beiden, was man als Zuschauer deutlich vermittelt bekommt.
Animationen & Sound
Meine Eindrücke aus Vol.1 sind im Hinblick auf die Animationen unverändert. Das Niveau bewegt sich in der Mittelklasse, wobei die Kämpfe immerhin flüssig verlaufen.
Diese können aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Qualität aktueller Top Produktionen nicht erreicht wird.
Dafür gefällt aber das Charakter- Design mit seinen ungewöhnlichen Farbtönen. Insgesamt betrachtet ein Durchschnittlich aussehender Anime mit netter Farbwahl und wiedererkennbaren Designs.
Wenn schon Animationen nicht vollends überzeugen, springt Anime House stets im Bereich des Sounds ein und präsentiert eine einwandfrei klingende Synchronfassung.
Wie nicht anders zu erwarten, hat Anime House auch bei DanMachi ein gutes Gespür bewiesen und ein Studio die Synchro anvertraut, dem die Verteilung der Sprecherrollen wieder perfekt gelungen ist. Jede Rolle sitzt, klingt passend und ist durchweg gut eingesprochen. Eine besondere Erwähnung verdient im Bezug auf die Lokalisation auch die Vermeidung von Anhängseln, den Suffixen.
Diese, teils quälend nervige, Wortgruppe ist mir in anderen Produktionen oftmals zu wider, weil es unserem Sprechverhalten einfach nicht entgegenkommt. Mit dem Verzicht auf Suffixe sorgt Anime House hier für einen angenehmeren Klang und glaubhaftere Dialoge.
Im Prinzip gebührt der Lokalisation im Allgemeinen ein dickes Lob. Auch die Dialogregie hat wieder eine spitzen Arbeit abgeliefert. Sogar kleine Fanservice bekannte Gags, in Richtung der Vorbauten unserer Anime Ladies, klingen hier reifer und durchdachter im Klang.
Content & Verpackung
Wie von Anime House bereits gewohnt, erhält der Release keine spezielle Verpackung, sondern wird in einer Standard Bluray Hülle geliefert.
Auf den ersten Blick wirkt das Cover- Motiv recht unauffällig und einfach. Genauer betrachtet fällt hier aber die einfallsreiche Idee auf. In Skizzenform wurde hier im Hintergrund der Handlungsort eingefangen, während im Vordergrund Aiz Wallenstein prangt. Die Komposition wirkt hier in sich sehr ausgeglichen und durch seine Einfachheit sehr schick.
Als Bonus bietet euch Anime House ein ausführliches Booklet mit Hintergrund- Informationen zu Charakteren, Monstern, Gegenständen und Sprecherrollen. Dazu kommen noch zwei Postkarten, auf denen die Cover- Idee erneut zum Tragen kommt. Farbliche Figuren auf einfarbigen Background. Im digitalen Bereich werdet ihr nur in Form zweier Textless- Endings fündig. Aber dafür ist der physische Inhalt wirklich schön. Die Motiv- Wahl der Postkarten gefällt auch hier wieder.
Schön, dass Anime House stets Booklets in ihren Releases dabei legt. Auch die Postkarten sind immer aufs neue sehr schick anzusehen. Insgesamt wieder ein guter Release von Anime House.
Fazit:
Tari Tari, Jormungand und nun DanMachi. Anime House hält sein hohes Niveau im Bereich der Lokalisation und der Genre Vielfalt.
Auch wenn die Handlung keinen Innovations- Preis erhält und die Animationen nur Mittelmaß sind, überwiegt ein guter Gesamteindruck. Der Publisher hat gute Arbeit geleistet, bei einer Serie, die durch liebenswerte Charaktere und ihr Fantasy Reich punkten kann.
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von DanMachi Vol.2 in der Bluray Variante.
© Oomori Fujino – SB Creative Corp. / Danmachi Project