Nach der TV-Serie präsentiert Anime House nun auch die OVA des DanMachi Franchises. Wie sich der Fantasy Hit als 30-minütiger Animationsfilm schlägt, verrate ich im Test…
Handlung
Bell & Hestia haben die anstrengenden und schwierigen Kämpfe auf der 18. Ebene mit ihren Freunden letztlich doch überstanden und können sich nun friedlicheren Dingen zuwenden. Völlig erschöpft begeben sich die Abenteurer auf den Rückweg nach Orario und entdecken zufällig eine heiße Quelle in der finsteren Höhle.
Warum dieser Ort bisher unbekannt war? Darauf hat die Truppe keine Antwort, doch sind sie höchst erfreut über die Möglichkeit sich ein heißes Bad gönnen zu dürfen. Gut, dass Hermes auf alles vorbereitet ist und den Mädels sofort Badezüge reicht, die sehr günstig ihre Rundungen betonen. Die frohsinnige Stimmung wird aber schon bald gelockert, als der Dungeon sein wahres Gesicht zeigt.
Bild & Animation
Technisch bleibt vieles beim alten und damit auf gewohnten Animations- Niveau. Die meist flüssigen Übergänge sind gut ausgearbeitet und – für eine OVA – sauber inszeniert. Man darf nur kein Übermaß an technischen Glanz erwarten.
Mehr, als die Serienvorlage zaubert auch die OVA nicht auf den Bildschirm. Doch schon die Hauptserie wusste sich mit schicken und teils ausgefallenen Charakter- Designs zu zeigen und auch die OVA bleibt dieser Qualität treu. Insofern sind kaum Abstriche zur Serie zu machen. Wer sich dort an der zeichnerischen Qualität erfreut hat, der hat auch an der OVA nichts auszusetzen.
Da es sich beim Produkt um ein reinen Fanservice handelt, werden natürlich auch die Figuren der weiblichen Heldinnen geschickt in Szene gerückt, um die prallen Körper zu zelebrieren. Wer das mag, findet sicherlich Gefallen an den Zeichnungen und darf gerne für sich selber noch Bonus- Punkte in der Bildgestaltung hinzurechnen. Ansonsten sei noch anzumerken, dass die Umgebungen sehr detailarm bleiben und öfters mal wenig Bewegung im Bild ist. Aber das dürfte Fans bekannt sein.
Sound & Musik
Was die Sound- Abteilung betrifft, so dürfte Fans schon bekannt sein, dass ein Wechsel des Synchronstudios vorgenommen wurde und man mangels der alten Sprecher einen kleinen Qualitätsverlust erhält. Im Großen und Ganzen ist aber auch die Arbeit von LAB SIX zufriedenstellend für eine 30-minütige Bonusepisode. Die deutsche Synchronfassung ist weder außerordentlich gut, noch bedenklich schlecht. Das Tonstudio hatte ein sichtlich unangenehme Aufgabe vor sich, die sie aber weitgehend gut umschifft haben.
Sie mussten neue Synchronsprechern finden, dem Dialogbuch ein eigenes Gefühl verleihen und irgendwie dieselbe Klangqualität erreichen. Letzteres ist ihnen leider nicht gänzlich gelungen. Komplett misslungen ist die Synchronisation trotzdem nicht. Es gibt ein paar nennenswerte Sprecher, die ihre Rolle sehr gekonnt adaptiert haben und vor dem Mikro eine gute Performance abliefern. So zum Beispiel Christiane Werk als Hestia, die ihrer Vorgängerin eigentlich sehr gut ersetzen kann.
Dafür ist aber Sam Bauer als Bell sehr gewöhnungsbedürftig. Irgendwie scheint er die Persönlichkeit des Charakters nicht wirklich so gut einfangen zu können, wie sein Vorgänger, der dem Helden sehr viel Charme verliehen hat. Da werden dann doch Qualitätsunterschiede deutlich. Auch Alexis Schvartzman als Welf findet nicht immer die richtige Tonart. Aber das sind Ausnahmen.
Insgesamt kann sich die Synchro trotzdem hören lassen, auch wenn die Gags nicht ganz so zünden, wie in der TV-Serie. Vielleicht liegt’s aber auch am Quellmaterial. Wahlweise liegt die OVA überdies auch wie üblich im Originalton oder mit Deutscher Vertonung im DTS-HD Master Audio 2.0 vor und läuft in 1080p im 16:9 Bildformat. Ihr habt also die Wahl welche Sprachfassung ihr bevorzugt.
Content & Verpackung
Obwohl es sich bei DanMachi nur um eine OVA handelt, lässt sich Anime House nicht lumpen und schickt sich an den Fans einen schönen Release zu bescheren.
Genau wie es aktuell bei Sword Oratoria Vol.1 & Vol.2 gehandhabt wird, wird beim 30-minütigen Film ein Magnetbutton und ein Booklet im schicken Schuber ausgeliefert. Dazu kommen noch zwei schön gestaltete Untersetzer mit Hestia und Aiz als Motiv.
Letzteres habe ich auf dem Bild bewusst etwas verdeckt, da Aiz hier doch ein wenig freizügiger auftritt. Auf der Disk selbst finden sich derweil Trailer und Clean Opening ein. Auch hier hat sich Anime House für einen wirklich guten Release entschieden, der den Kaufpreis für Fans auch sicherlich rechtfertigt.
Inside Anime
Es ist also soweit. Die beliebten Helden von DanMachi kehren noch einmal für einen Ausflug zurück, um Fans ein 30-minütiges Fest zu bieten. Inhaltlich können sich Fans dabei auf ein Wiedersehen mit der alten Truppe freuen, die ein Abenteuer nach Abschluss der Saga bestreiten. Ihr begegnet also wieder Bell, Hestia, Lilli und Welf, die zusammen mit einer zweiten Gilde unterwegs sind und in einer Grotte eine heiße Quelle entdecken.
Natürlich wird diese umgehend für ein kleines Bad genutzt, um so schon mal den Sinn der OVA zu offenbaren. Denn schlussendlich will das Mini-Abenteuer größtenteils Fanservice bieten und die Mädels in heiße Posen schicken. Und dafür eignet sich so ein Bad schließlich hervorragend. Es fallen daher auch allerlei kleine pubertäre Gags und Anzüglichkeiten. Ähnlich wie in der Hauptserie sind die Ecchi- Szenen aber trotzdem noch etwas dezenter, wie zum Beispiel in The Testament of Sister New Devil oder Highschool DxD.
Trotzdem ist das Gebotene eher für knallharte Fans des Genres gedacht, denn die prallen Körper der Frauen werden gekonnt in Szene gesetzt. Der Comedy- Faktor bleibt aber erhalten, weshalb die Unterhaltung auch größtenteils wieder aus der Dynamik der Charaktere resultiert, die sich wieder ein paar Wortgefechte liefern. Wenn die verliebte Göttin Hestia wieder an Bell’s Naivität abprallt, sorgt das sicherlich bei Fans für ein paar bekannte Lacher.
Dazu kommen Hermes und Co., die Situationsbedingt auch ein bisschen Comedy in die OVA bringen können. Wie schon in der Serie dürft ihr euch neben der Comedy und den Ecchi- Einlagen auch auf ein wenig Kampfaction freuen, denn die heiße Quelle war wohl nicht grundlos unendeckt. In ihr lauert nämlich ein scheußliches Ungeheuer, das es zu bekämpfen gilt. Insofern bietet die OVA also all das, was Fans auch am Anime mochten. Nur etwas gekürzter und weniger Storylastig.
©Fujino Omori – SB Creative Corp. / Sword Oratoria Project
©2018 Anime House
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von “DanMachi – OVA” für den Test:)