Nach Slice of Life in Form von Tari Tari, einem Action Knaller der Marke Jormungand und der absurden Comedy The Devil is a Part Timer, wartet Anime House endlich mit einer Fantasy Serie auf, die stark dem JRPG’s typischen Vorlagen folgt. In DanMachi: Is It Wrong to Try to Pick up Girls in a Dungeon geht es dabei übrigens wirklich um die Suche nach der Zukünftigen. Ob dieser Spaß funktioniert und wie die Qualität des Deutschen Releases insgesamt so ausgefallen ist, das erfahrt ihr nun in meinem Beitrag.
Ein Abenteurer auf Brautschau
Bell ist schon ein armer Wicht. Niemand will ihn als ernsthaften Kämpfer akzeptieren, obwohl er doch so gerne ein Märchenhafter Abenteurer wäre, der die Mädchen rund herum aufreißt. Die Welt, in der er lebt ruft auch förmlich nach ihm, denn der Dungeon außerhalb der Stadt Orario bietet Monster aller erdenklichen Fantasy Art und will von den Abenteurern erforscht werden. Bell macht sich daher auf den Geschichten seines Großvaters nachkommen, um ein echter Held zu werden, dem die Mädels zu Füßen liegen. Dies stellt sich jedoch als viel schwieriger heraus, als von ihm gedacht. Sind seine Fähigkeiten auf Level 1 doch noch arg eingegrenzt. Zu allem Überfluss rettet ihn eines Tages auch noch Fräulein Wallenstein aus dem Fängen einer monströsen Kreatur, woraufhin er den Spott der Leute ertragen muss. Der inzwischen Liebestrunkene Abenteurer möchte daher unbedingt stärker werden, um dem Mädel seiner Träume, in diesem Fall seiner Retterin näher zu kommen. Zur Seite steht ihm dabei Hestia, die ihm als Schutzgöttin dient. Denn in der Welt von Danmachi besitzt jede Party oder Familia, wie die Zusammenschlüsse der Menschen hier genannt werden, eine eigene Göttin. Dieses heilige und übermächtige Wesen verleiht ihren Anhängern den Segen, der es ihnen ermöglicht innerhalb der Dungeons auf Monster und Kristalljagd zu gehen. Letzteres kann wiederum in Bares umgetauscht werden und dient als Währung für neue Materialien. Es gilt also das Gute alte Looten und Leveln Prinzip. Manche Familien sind dabei größer und einflussreicher als andere, deren Familienmitglieder hoch angesehene Helden sind. Erwartungsgemäß gehört Bell als Held in Spee natürlich nicht zu einer reichen Familienbande, sondern geht allein mit der Göttin Hestia einen Bund ein. Gemeinsam stellen sie sich dann der fantasievollen Welt.
Persönliche Eindrücke
Ehrlich gesagt mag ich Fantasy Welten, die sich den typischen Begebenheiten eines JRPGs bedienen. SAO konnte in dieser Hinsicht ja bereits ein schönes, buntes Fantasiereich aufbauen und auch Danmachi fällt in diese Kerbe. Neu ist diese Gestaltung natürlich nicht, frisch wirken kann eine Welt aber ja dennoch, wenn sie etwas andere Wege einschlagen. So auch Danmachi, der mehr auf die weiblichen Gottheiten setzt und diese auch in den Fokus rückt. Ähnlich wie in SAO geht es aber auch ums Monsterschlachten und darum den inneren Schweinehund zu überwinden. Mit dem kleinen, versteckten Harem Ansatz um unseren freundlichen Helden und seiner übermächtigen Sonder-Fähigkeit schneller Erfahrungspunkte zu sammeln, als normale Spieler, könnte er quasi schon als eine Persiflage auf Kirito durchgehen. Da trifft es sich auch gut, dass Bell von Patrick Keller gesprochen wird, der auch Kirito vertont. Wollte da etwa jemand das klassische Helden Klischee ansprechen?
Der Anime ist als Comedy Fantasy Serie gedacht und wartet dahingehend auch mit ein paar kleinen Witzeleien auf. Größtenteils bestehen diese aber aus den flachen Gags, die man bereits aus diversen Konkurrenten kennt. Dabei spielen die Geschlechter also eine gewichtige Rolle. Vielmehr weiß der Anime durch sein Zusammenspiel des Haupt- Duos zu überzeugen. Der etwas deplatziert wirkende Held und seine freizügig gekleidete Göttin sind ein super Gespann und tragen die Serie für mich. Generell lässt sich sagen, dass hier ein sympathisches Aufgebot an Charakteren geliefert wird, die auch vom Design her nicht der Norm entsprechen. Lobend erwähnen muss ich an diesem Punkt übrigens einmal, dass der Ecchi und Fanservice Anteil trotz der bekannten Gags, sehr gering ausfällt, was man Angesichts des Titels, der frei übersetzt so viel wie “Ist es falsch in Dungeons Mädels aufzugabeln / aufzureißen” bedeutet, nicht erwarten konnte. Mit dem Gedanken alle paar Sekunden einen Pantyshot zu erleben, muss man sich also nicht anfreunden. Im Gegenteil. Für eine aktuelle Serie, ist DanMachi noch relativ zahm und das ist auch gut so. Insgesamt machen die ersten 3 Episoden einen runden Eindruck und wecken bei mir die Lust darauf zu erfahren, wie sich die Beziehung zwischen Bell und Hestia noch so entwickelt.
Animationen & Sound
Von der technischen Seite gesehen gehört DanMachi nicht unbedingt zu den Referenz-Titeln im Genre. Die Animationen gehen zwar soweit vollkommen in Ordnung und sind auch nett anzusehen, aber insgesamt ist es wohl eher Durchschnitt. Die Kämpfe sind dabei sehr gut in Szene gesetzt und auch flüssig animiert, aber es gibt eben inzwischen auch besseres zu bewundern. Die farbliche Gestaltung ist an sich auch gelungen, wenn auch ein paar mehr buntere Töne dem ganzen Fantasy Reich mehr Charakter verliehen hätte. Teilweise wirkte das Bild auch etwas blass. Dennoch kann man sich den Anime sehr gut anschauen, was vor allem am ungewöhnlichen Charakter Design liegt. Die meisten Mitstreiter haben einen Wiedererkennungswert und entsprechen nicht dem Charakter- Baukasten, was sehr erfrischend ist. Auch der Hauptprotagonist unserer Geschichte ist optisch nicht unbedingt dem typischen Heldenbild vieler Konkurrenz Serien nachempfunden. Gelungen sind zudem auch die abscheulichen Monster Designs. Während die visuelle Seite ein klein wenig Kritik erhält, kann die Sound Abteilung dagegen vollends überzeugen. Sowohl die musikalische Untermalung, die dem Fantasy Genre gerecht wird, als auch die Deutsche Vertonung können punkten. Wie so oft hat Anime House wieder eine hervorragende Synchronisation in Auftrag gegeben, die mit passenden Sprechern und deren guter Vertonung positiv zu erwähnen ist. Patrick Keller als Bell macht hier genauso einen guten Job, wie in Sword Art Online. Auch Katrin Heß in der Rolle der Hestia wurde mit ihrer Stimmlage gut ausgewählt und trägt den Charakter der aufbrausenden kleinen Göttin. Das Tonstudio Kölnsynchron hat hier gute Arbeit geleistet, um dem Anime auch in der Deutschen Fassung seinen eigenen Charme zu verleihen. Wer dennoch auf die sehr gute Deutsche Vertonung verzichten möchte, kann auf die Japanische Sprachausgabe mit Deutschen Untertiteln zurückgreifen.
Content & Verpackung
Die von Anime House veröffentlichte erste Volume von DanMachi: Is it Wrong to try to pick up girls in a Dungeon wird in einer normalen Bluray Standard Hülle mitsamt, USK Logo freien, Wendecover geliefert wird. Öffnet man die Hülle fallen einem direkt die zwei Postkarten im Hochformat ins Auge, auf denen Bell’s Schutzgöttin Hestia und Herrin Wallenstein abgebildet sind. Zusätzlich packt der Publisher noch ein ausführliches Booklet bei, das euch einen Episodenguide, sowie Hintergrund Infos über Charaktere, Begriffe und Orte verrät. Nebenbei erfahrt ihr hierbei auch welcher Japanische und welcher Deutsche Sprecher jeweils für die Vertonung der einzelnen Charaktere zuständig war. So etwas finde ich persönlich immer sehr lobenswert, wenn die Sprecher Erwähnung finden, denn immerhin leisten sie einen hohen Teil dazu bei, dass der Anime überhaupt in dieser Form funktionieren kann. Ein wirklich netter Release, den Anime House hier zusammengetragen hat. Postkarten sind stets nette Gimmicks und ein Booklet schön, um tiefer in den Anime einzusteigen. Die Bluray hat dabei übrigens eine Laufzeit von ca. 80 Minuten. Als digitale Extras hält die Disk noch die Karaoke Version des Openings und Trailer bereit.
Fazit:
Wenn es wirklich falsch sein sollte in Dungeons auf Brautschau zu gehen, dann entschuldige ich mich hiermit schon mal vielmals, denn DanMachi verleitet mich zum Weiterschauen. Die Fantasy Welt mit ihren Monstern lockt mich und ich möchte erfahren, wie sich die Beziehung der beiden Hauptcharaktere entwickelt. Ich komm auch nicht darum umher zu erwähnen wie stark mich dieser Anime, rein von der Machart her, an eine Parodie auf SAO und Konsorten erinnert. Bell, dieser Hahn im Korb mit spezieller Fähigkeit ist doch eindeutig Krito. Das sehe doch nicht nur ich so oder? Wirklich schade, dass Vol.1 nur mit drei Episoden in die Fantasy Schlacht zieht, sehr empfehlenswert ist der Release aber dennoch.
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Ein herzlicher Dank geht an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von DanMachi: vol 1:)
© Domori Fujino – SB Creative Corp. Danmachi Project
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