Handlung
In den tiefen des Dungeons begegnet Bell einem verängstigten Monster-Mädchen, dem er kurzerhand heldenhaft zur Seite steht. Für ihn steht es außer Frage, das von dem zierlichen Geschöpf keinerlei Gefahr auszugehen scheint. Trotz einiger Bedenken beschließt die Hestia- Familia auf Bell’s Instinkt zu hören und das Mädchen mit zu sich in ihre heimischen Bereiche zu nehmen.

Fast zeitgleich machen sich Gerüchte breit, wonach sich seltsame Dinge in den Dungeons um die Monster abspielen. Der Hestia-Clan muss also schnellstmöglich eine Lösung für ihren Zuwachs finden und herausfinden, was sich derzeit in Orario abspielt…
Bild & Animation
Als Director der dritten Staffel wurde wieder Hideki Tachibana engagiert, der zusammen mit dem Produktionsstudio J.C. Staff den Light Novel Helden auf dem Bildschirm Leben einhaucht. Schon die beiden Prequels ließen erahnen, dass man viel mehr Budget in Charakteraufnahmen steckt, als in die Animationen. Schließlich sollen die wohlgeformten Rundungen zur Geltung kommen. Dessen zum Trotz sind die Animationen erhobener Durchschnitt. In schnellen Szenen verkommt die Action aber schon mal zu eine Art Slideshow, bei der ihr die FPS förmlich zählen könnt.

Ich persönlich habe kein großes Problem mit der Animationsqualität. Aber ehrlicherweise fällt diese im Vergleich zur Konkurrenz doch so langsam etwas ab. Das war in früheren Seasons nicht ganz so auffällig, da der Markt teilweise selbst rückständig war. Inzwischen erleben wir aber auch Serien, denen mehr zugetraut wird. Dafür überzeugt mich Danmachi weiterhin mit ihren individuellen Charakter-Designs, die mir wirklich ausnahmslos gut gefallen. Jede Figur hat ihre optischen Eigenheiten und hebt sich damit auch oft von der Anime Masse ab. Auch das Farbdesign gefällt mir. Muss man also bei den Animationen Kompromisse eingehen ist der Rest durchaus gut umgesetzt.
Sound & Musik
Die deutsche Tonspur hat sich bekanntlich deutlich zu Sword Oratoria und den Danmachi OVA’s gesteigert. Das hat sich teilweise aber auch schon in Season 2 abgezeichnet. Die allgemeine Sprecherleistungen, Dialogszenen und die Sound-Abmischung gelingt dem Tonstudio mittlerweile besser und gibt ein insgesamt positives Bild ab.

Was mich allerdings ein wenig irritiert zurücklässt, ist die Synchronisation von Bell Cranel! Von der Akustik her würde ich fast behaupten, dass hier wieder mal ein Sprecherwechsel zu verschmerzen ist. Da bislang jedoch keine offizielle Sprecherliste zur 3. Season existiert, kann ich dieses Statement natürlich nicht gänzlich untermauern. Ob also der alte Sprecher nur verschnupft war bzw. etwas anders klingt oder ich tatsächlich richtig liege, dass es eine neue (ähnlicher) Stimmfarbe ist, lässt sich demnach schwer beurteilen. Insgesamt stimmt abseits dessen aber auch bei Bell die Performance. Im Kontext der vielen Sprecherwechsel im Laufe der Serie wäre ein erneuter Austausch des Helden aber trotzdem schon extrem Schade.

Abgesehen davon gefallen mir die üblichen Synchronrollen bisher ganz gut. Vor allem Wiene’s Sprecherin überzeugt mit ihrer charmanten Darstellung ihrer Figur. Der Sound macht insgesamt auch nicht viel verkehrt. Die musikalische Unterlegung passt jederzeit zum Geschehen und das neue Opening macht Lust auf’s Abenteuer.
Content & Verpackung
Anime House hält sich bewusst an früheren Danmachi Ausgaben und veröffentlicht die erste Volume wieder mit ein paar schönen Extras, die man zuletzt bei ihren Releases vermisst hat.

Dazu gehören ein schön gestalteter Untersetzer mit Orario auf der Vorder-und einem Gilden-Mitglied auf der Rückseite, einem O-Card Pappschuber, sowie ein kleiner Magnet Button mit Wiene als Motivaufdruck.

Zusätzlich liegt auch wieder ein kleines Booklet in der Blurayhülle. Dieses ist gefüllt mit Episodeninhalten, Charakter-, Quest & Monster Infos und einem größeren Abschnitt über Wiene.

Für Fans also ein kompaktes Nachschlagewerk, das sich gut lesen lässt. Hier hat sich Anime House beim Release also wieder ordentlich Mühe gegeben, um ihr Produkt mit netten Extras zu verschönern.
Inside Anime
Zum nunmehr dritten Male steht die unlösbare Frage »Is it wrong to try to pick up girls in a Dungeon?« im Raum. Denn mit Danmachi: Season 3 kehrt die beliebte Fantasy Comedy durch Publisher Anime House auch hierzulande auf die Heimkino Bildschirme zurück. Damit warten mal wieder neue Abenteuer auf die Hestia-Familia, die schon in der ersten Auftaktsfolge unerwarteten Zuwachs bekommt.

Dadurch leiten die Autoren auch sogleich den neuen Storybogen ein, der tatsächlich einen interessanten Kniff mit sich bringt: Was ist, wenn nicht alle Monster böse sind? Schnell machen sich Gerüchte über andere Kreaturen und seltsame Phänomene breit. Unseren Helden stellt sich damit unweigerlich die Frage, wie ein eigentlich gewalttätiges Wesen so urplötzlich eine menschliche Gestalt erhalten und Gefühle besitzen kann. Das bringt tatsächlich eine essentielle Wesensfrage mit sich und erzeugt geschichtlich einen komplett neuen Spielraum für die Serie. Es ist also wirklich erfrischend wie oft sich Danmachi aus ihrem eigentlich ziemlich einfachen Comedy-Ecchi Korsett befreien und noch einmal geschichtlich neue Wege einschlagen kann.

Mich hat es aber tatsächlich auch ein klein wenig überrascht, dass der Anime nach seinem gefühlvollen Staffelfinale zwischen Hestia & Bell fast schon so beliebig in eine neue Geschichte übergeht. Der Übergang wirkt darum stellenweise etwas strittig und unschlüssig. Aber sei’s drum. Zumindest erschafft man im Gegensatz zum Vorgänger damit schon mal ein besseres Pacing und neue geschichtliche Ansätze, die im großen und Ganzen betrachtet sogar die Welt etwas komplexer erscheinen lässt.

Die Einführung des (Natürlich!) neuen weiblichen Monsters sorgt aber selbstredend auch wieder für zahlreiche Harem- Szenen, in denen sich Held Bell kaum vor potenziellen Liebschaften retten kann. Ob die Serie das nach all der Zeit noch nötig hat, muss jeder für sich selbst beantworten. Denn letztlich fühlt sich Danmachi inzwischen weitaus interessanter an als so mancher Fantasy und/oder Isekai Kollege, was sicherlich auch an den charmant überspielten Figuren liegt. Die übermäßige Harem Tour und die überflüssigen Ecchi- Szenen verzeihe ich dem Anime darum ganz gerne mal, wenn die Geschichte mich abseits dessen überrascht.
FAZIT:
Danmachi – Staffel 3 führt mit einem überraschend frischen Ansatz in eine völlig neue Geschichte ein. Auf dem Papier hat die Storyline mächtig Potenzial für eine weitaus komplexere Fantasy-Welt. Bislang zeigt sich Vol.1 dafür auch recht gut getimt, was das Erzähltempo betrifft. Es scheint also würde man endlich einen ausgewogenen Anteil an Action, Drama und Comedy aufs Parkett zaubern. Auf die überflüssigen Ecchi-, und Harem Szenen hätte ich zwar gerne verzichtet, aber insgesamt scheint es für Fans wieder genügend Kaufgründe zu geben!
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