Handlung

Der große Showdown gegen den Hexenmeister steht bevor. Doch schon nach kurzer Zeit wird Matoba von seiner magischen Attacke schwer verletzt. Mit dem Zeitdruck der Bombe im Rücken muss Tilarna zu einem schwerwiegenden Entschluss kommen.

Doch scheint das Ende des Falls damit nicht besiegelt, denn schon bald darauf taucht ein noch blutrünstiger Gegenspieler auf…

Bild & Animation

Als Produktionsstudio war Studio Millepensee für die Anime- Adaption verantwortlich und entwickelte unter Director Shin Itagaki ein ziemlich interessantes Crime- Adventure. Leider zeigt sich auch in Vol.2 ein eher durchschnittliches Gesamtbild. Zu vereinzelten Standbildern gesellen sich auch wieder viele Nahaufnahmen und Szenen, die einfach mehrfach gedoppelt wurden.

Besonders auffällig ist dies in Ep.1 der Volume, wo das Duo gemeinsam mit dem Polizeichef den Tatort verlässt. Während des Dialogs der drei Personen wird mehrmals dieselbe Animationsabfolge abgespielt. Das ist natürlich eine gängige Praxis in Serienproduktionen, um den Produktionsaufwand zu dämmen. In Cop Craft fällt so eine Szene aber leider ziemlich stark auf, da sie zu präsent eingesetzt wird.

Auch so manche Slow-Motion Scene kommt dem Anime nicht unbedingt zu gute, da die teils unsauberen Animationsphasen so deutlicher ins Sichtfeld stoßen. Trotzdem kann der Anime in einigen Szenen mit guter Action Inszenierung begeistern. Das sind aber leider die Ausnahmen und nehmen nur einen geringen Teil der Produktion ein. Dafür gefällt das Charakter-Design, das zeitweise auch schön schaurig umgesetzt ist (Stichwort Vampir-Lady). Zumal auch die Kleidungsstücke von z.B. Tilarna sehr schick gestaltet wurden. Wo es also bei den Animationen noch hapert, ist der Anime beim Design sehr gut aufgestellt.

Sound & Musik

Die Synchronisation entstand bekanntlich im Tonstudio HNYWOOD GmbH, die unter dem Drehbuch von Andreas Kröneck und der Dialogregie von Antonio F. Lopes eine sehr gute Figur abgibt. Der deutsche Sprechercast ist ausnahmslos gut zusammengesetzt und überzeugt besonders in den Hautrollen.

Aber auch so manche Nebenrolle klingt ganz ordentlich. Christopher Kussin als Kei Matoba und Sara Wegner als Tilarna Exedilica wissen ihre Figuren stimmlich mit genügend Emotionen zu transportieren.

Sei es die unfreundliche Haltung von Matoba oder die sehr extrovertierte Persönlichkeit von Tilarna, die zum Teil auch mit Sprachfehlern zu kämpfen hat. An solchen Kleinigkeiten zeigt sich dann auch mit wie viel Mühe am Dialogbuch und der Vertonung gearbeitet wurde. Überrascht hat mich auch die Besetzung von Raik Singer, dem der impulsive und grobe Polizeichef ausgezeichnet gelingt.

Content & Verpackung

Die zweite Volume erscheint bei Anime House wieder in einer normalen Bluray- Amaray Hülle. Ein spezieller O-Card Schuber, wie man ihn zuvor bei Gate, Danmachi und Two Car erhalten hat, ist also leider nicht mehr Standard. Stattdessen scheint man sich bei Anime House wieder vermehrt auf eine bessere Synchronfassung zu konzentrieren.

Als zusätzlichen Bonus finden sic Clean- & Karaoke Ending ein, sowie ein fein gestaltetes Booklet. In diesem lassen sich Zusammenfassungen zu den Episoden und Welten finden. Zudem ist auch das in Vol.1 gestartete Farbanisch- Wörterbuch wieder am Start und ergänzt neue Wörter. Falls ihr also mal in Reto Semani landet, könnt ihr euch zumindest verständigen! Insgesamt wieder ein gutes Preis-Leistungs Verhältnis der Bluray.

Inside Anime

Der zyische Cop Kei Matoba und seine magische Partnerin Tilarna Exedilica sind wieder am Start und überzeugen mit ihrer verspielten Dynamik! Die zwei gegensätzlichen Figuren schaffen es nämlich auch in Vol.2, dass man als Zuschauer gerne bei der Stange bleibt und ihre Fälle verfolgt. Während die idealistische Ritterin mit ihrer schnörkellosen Direktheit dabei auch öfters mal über die Stränge schlägt und den neuen Polizei-Chef damit gehörig auf die Palme bringt, ist es meist der selbstsichere Hauptermittler der dann doch noch für den Ausgleich sorgt.

Wie sehr sich die Charaktere unterscheiden wird dann auch in Ep.2 bei einem Verhör deutlich, indem Tilarna mal ordentlich den “Bösen” Cop heraushängen lässt, um an Informationen zu gelangen. Auch das Zusammenspiel mit Cecil, der Gerichtsmedizinerin und Ex-Freundin von Matoba ist für einige unterhaltsame Szenen gut. Der Anime lebt also wieder stark von seinen Figuren und den tollen Dialogszenen. Nachdem die zwei Ermittler in Vol.1 noch quer durch die Stadt gerast sind, um eine entführte Fee zu retten, setzen diese Episoden in Sachen Mystery-Fantasy noch einen drauf und verstecken einen blutrünstigen Vampir in der Geschichte. Dadurch bleiben die grausigen Fälle auch weiterhin spannend und schaffen es ziemlich undurchsichtig zu bleiben.

Tilarna, die aus der Stadt Narma stammt, ist als Bindeglied zwischen den Nationen auch eine durchaus kluge Wahl, da so immer mal wieder beiläufig Informationen über die magische Welt Reto Semani einfließen können. Die mit Fantasy-, und Mystery- Elementen angereicherte Geschichte zeigt sich in dieser Volume damit als actionreiches und atmosphärisches Crime- Adventure. Wenn man dem Anime etwas ankreiden möchte, dann vielleicht das schnelle Erzähltempo, bei dem viele Details und Story- Schnipsel nebenbei aufgegriffen werden. Somit rauscht man förmlich durch die Fälle. Aber immerhin bleibt die Geschichte damit frisch und verweilt nicht zu lange bei einem Thema.

Statt die Story um einen einzigen Fall aufzuziehen werden neue Handlungsstränge aufgetischt, die aber wohl zu einem größeren Ganzen gehören dürften. Die zweite Volume der Buddy Cop Story knüpft darum geschichtlich auch nahtlos an die Geschehnisse der dritten Episode in Vol.1 an und lässt das Zweiergespann zeitnah in den erwarteten Showdown gegen den vermeintlichen Strippenzieher gehen. Wieso die Ritterin trotzdem zur festen Partnerin von Matobai wird, zeigt sich schon in der nächsten Folge. Damit schafft der Anime ein ungleiches Duo mit passenden Background und einiger coolen Szenen. Der Anime ist stark geprägt von dieser Figurendynamik und ist besonders auch in der deutschen Sprachfassung ein rundes Ding.



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©Shoji Gato, Shogakukan/STPD