Handlung
Die beiden Freundinnen Hikari & Izumi sind seit Jahren begeisterte Sportschützen und genießen das Lichtgewehrschießen als gemeinsames Hobby. An der neuen Schule wollen sie den nächsten Schritt wagen und an der Chidori Oberschule in die Sportschützen-AG eintreten. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Sportart dort zu einer Nullnummer verkommen ist.
Kaum jemand scheint noch ein Interesse am Sportschießen zu besitzen, weshalb der Rifle-Shooting Club kurz vor der Auflösung steht. Einzige Gegenlösung: Es müssen innerhalb kürzester Zeit vier Mitglieder gefunden werden. Kurzerhand macht sich Hikari auf die Suche und findet schnell Zuwachs. Doch können sich die talentierten Neuschützen auch gegen andere Schulklassen in Meisterschaften beweisen?
Bild & Animation
»Chidori RSC: Rifle is Beautiful« wurde vom Studio 3Hz produziert, die mit soliden Animationen und guten Charakter- Designs einen klassischen Moe- Anime abliefern.

Bei den Animationsqualitäten darf man also keine Wunderwerke erwarten, aber die soliden Bewegungsabläufe sind zumeist flüssig und die Gewehre teilweise sogar sehr gut inszeniert.
Natürlich fließen auch wieder kurze Fanservice Szenen ein, bei denen man visuell ebenso altbekanntes abliefert. Die Bluray weist dabei auch eine gute Bildschärfe auf, wodurch die Farben super zur Geltung kommen.
Mit überspielter Mimik, werden auch die Slapstick Einlagen wieder perfekt transportiert. Wer Fan von K-On! oder Girls & Panzers ist, hat eigentlich ein gutes Bild davon, was ihn hier visuell geboten wird.
Sound & Musik
Anime House hat sich dieses Mal für das Studio »City of Voices«, aus Berlin entschieden, die mir bisher unbekannt waren. Aber das Synchronstudio hat sich tatsächlich ordentlich ins Zeug gelegt, um den überzogenen Slapstick- Szenen und den verspielten Moe- Gags eine passende Vertonung zu spendieren.

Mit knackig dynamischen Dialogszenen überzeugt man sowohl beim Drehbuch, wie auch bei der Wahl der Synchronsprecher. Besonders Anja Rybiczka als Hikari darf hier als positives Beispiel genannt werden.
Sie schafft es die verspielt, drollige und leicht naive Art der Waffennärrin stimmlich einzufangen. Denn hier muss tatsächlich die überzogene Emotion passen, damit die aufgeweckte Figur funktionieren kann.
Mit den Dialogen und der richtigen Synchronschauspielerin ist das hier bestens geglückt. Abseits dessen ist der Anime also ein durchaus positives Beispiel für eine Moe- Synchronisation. Wer stattdessen lieber das Original bevorzugt, hat natürlich auch die Gelegenheit dazu. Der Soundtrack bietet die typische Musik Palette für diese Art Anime.
Content & Verpackung
»Chidori RSC – Rifle is Beautiful« kommt als Gesamtausgabe in den Handel, die mit 12- Episoden (ca. 25 min pro Folge) ausgeliefert wird. Neben einem wirklich schön gestalteten Booklet, ist auch ein O-Card Schuber und eine Postkarte von »Anime Sugoi« in der sogenannten “Premium Collection” enthalten.
Bei den digitalen Extras zeigt sich Anime House spendabel und packt noch eine kurze Bonus-Episode obendrauf. Daneben sind auch wieder Clean Opening & Ending und Trailer zu finden. Die Gesamtausgabe erscheint auf zwei Blurays, die jeweils in einer eigenen Amaray- Hülle liegen. Das Booklet ist tatsächlich mal wieder eines ausführlicheren des Publishers und bietet nicht nur reichlich Informationen über Charaktere, sondern auch kurze Details über die Sportart. Überdies ist bei beiden Discs auch ein Wendecover dabei. Der Release hinterlässt also insgesamt einen durchaus positiven eindruck.
Inside Anime
Dass Japan ein sportbegeistertes Land ist zeigt sich nicht nur an zahlreichen Sport- Serien, sondern auch daran, dass Coming of Age und Slice of Life oftmals auch die alltäglichen Sport-Clubs an Schulen behandeln.

Während sich aber die Mehrzahl auf die klassischen Sportarten wie Baseball, Fußball und Volleyball bezieht, überzeugt »Rifle is Beautiful« mit einer unterschätzten Sportart: dem Sportschützen! Genau wie schon mit Two Car holt sich Anime House also ein Lizenz ins Boot, die den Zuschauern eine neue Sportart näher bringen will.
Basierend auf dem gleichnamigen 4-Panel Short-Manga lernen wir die ungleiche Gruppe um Hikari, Izumi, Yuki und Erica kennen, die gemeinsam den alten Rifle-Shooting Club wiederbeleben wollen, der leider an Mitgliedermangel leidet.
Daraus resultiert schließlich eine sympathische Slice of Life, die sich mit der Leidenschaft des Lichtgewehrschießen beschäftigt und nebenbei den Alltag der jungen Mädchen beleuchtet. Wie schon im vergleichbaren K-On! erleben wir, wie sich die Mädchen als Team zusammenraufen und langsam eine Freundschaft entwickelt.

Das wird natürlich unterlegt mit einer großen Prise Humor und den allbekannten Anime-Gags. Wer schon einmal einen Slice of Life, Sport oder Coming of Age Anime geschaut hat, wird das Muster erkennen können, nachdem die Autoren hier gearbeitet haben. Der Aufbau der Handlung ist darum ungefähr so wie in K-On! und Two Car, ohne sich zu weit von den Vorbildern zu entfernen.
Dabei durchleuchtet man zumeist mit der Charakterdynamik, dem Sportsgeist der Figuren und leichter Comedy die kurzweiligen Geschichten.
Denn auch wenn es nicht immer nur harmonisch zugeht, ist doch die gemeinsame Leidenschaft für den Sport der Mittel zum Zweck, um daraus ein paar charmante Episoden zu erschaffen.
Im Grunde ergibt sich damit dann dasselbe Bild wie in K-On! oder Love-Live, wo wir mit klassischen Moe- Filmelementen konfrontiert werden. Dazu gehören verschiedene Alltagsprobleme (Dem Club droht das Aus), drollige Heldinnen und überaus stereotypischer Humor, inklusive klassischer Slapstick- Szenen.
FAZIT:
Chidori RSC – Rifle is Beautiful zeigt sich als charmante Slice of Life, die besonders für Moe- Fans bestens geeignet ist. Wenn ihr keine allzu hohen, geschichtlichen Erwartungen habt, dann dürftet ihr ein paar spaßige Stunden mit dem sympathischen Figurengespann haben. Da olympisches Sport-Feeling in diesem Sommer ohnehin passend ist, sticht der Anime mit seiner Rife- Sportthematik auch aus dem Groß des Anime Feldes heraus. Zweifelsohne kein Überhit, aber für die sommerliche Abendunterhaltung ein charmanter Zeitvertreib!
Bildrechte im Artikel: ©SALMIAKKI/SHUEISHA, CHIDORI HIGH SCHOOL SHOOTING CLUB