Japan ist ein kurioses Land mit Mythen und Legenden, die teils ziemlich verzwickt sind. Doch oftmals sind es vor allem die Fabelwesen, die gar nicht so weit von dem entfernt sind, was auch wir im Westen schon als kleines Kind geschichtlich aufschnappen.
Hierzu gehören auch die Yōkai, die dem japanischen Volksglauben entsprungen sind und ebenso mit den uns geläufigen Fabelwesen verglichen werden können. Die sogenannten Yōkai (Geisterwesen / Dämonen) sind nicht erst seit dem Videospiel Yo-Kai Watch für Japan Liebhaber und Anime-Fans ein Begriff. Da mich Mythen, Legenden und Geistergeschichten schon ewig fasziniert haben, werde ich mich fortan mal auf eine schriftliche Reise begeben, um mehr über die verschiedenen Yōkai in Erfahrung zu bringen. Was letztlich bei meiner Recherche in Büchern, Google und Co. herauskommt, daran möchte ich euch mal in meinen Beiträgen teilhaben lassen.
Bildmaterial: Original Holzschnitt_ Amabi (Quelle Wikipedia)
Ein Fabelwesen, um das es Heute gehen soll, ist die Amabie, die sich in Küsten- und Meeres Regionen aufhält. Dieses Wesen wird aufgrund ihres schuppigen Unterkörpers oftmals mit der uns bekannten Meerjungfrau verglichen. Die dreibeinige Kreatur gleicht jedoch viel eher den Fischmenschen, wie sie der Cthulhu Mythos von H.P. Lovecraft einbindet. Nur ist das Fischwesen aus der japanischen Mythologie weitaus freundlicher, als es den Anschein macht. Abgesehen davon, dass die meisten Wassergeister eine Fisch- gleiche Körperstruktur besitzen, sind es auch meist Hybride. Ebenso sind auch die Mischwesen, die in Japan als Amabie bezeichnet werden, mit ihren schuppigen Körper, den schnabelartigen Mund und dem weiblichen Antlitz zum Teil Mensch, Götterwesen und Geist. Die Namenherkunft ist ebenso wenig geklärt, wie ihre schützende Kraft.
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Denn Tatsache ist, dass Amabie die Menschen nicht, wie ihre fischigen Meerjungfrau- Kolleginnen, ins Verderben locken, sondern als Heilerin auftreten. Der Legende nach erleuchtete an einem Küstenort Japans über mehrere Tage hinweg ein Licht die Meere. Eines Nachts entschloss sich ein Bewohner die Herkunft dieses Lichtes zu ermitteln und lief dabei einem mysteriösen Wesen über den Weg, die ihm versprach die nächsten Jahre über die Provinz zu wachen. Sollte es zu Krankheiten kommen, würde es ausreichen dem Menschen ein Bild von ihr zu zeigen, um die heilenden Kräfte zu entfesseln. Von dieser faszinierenden Begegnung überrascht, ließ sich der Küstenbewohner dazu verleiten eine Holzdruckplatte anzufertigen, um in der nächsten Tageszeitung ein Bild der Amabie abdrucken zu lassen. Fortan herrschte eine gute Seele über das Fischerdorf.
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Wie üblich bei Fabelwesen, wollen im Laufe der Jahrhunderte viele Menschen einer Amabie begegnet sein, doch ein Indiz auf ihre Existenz blieb stets schuldig. Nur dieses eine Bild, das in frühster Zeit gezeichnet wurde, hat bis Heute bestand. Gibt es die Amabie also wirklich? Oder ist es ein fragwürdiges Ammenmärchen? Das wird sich wohl niemals klären. Fakt ist – Der Mythos dieser Figur hat Jahrhunderte überdauert. Und irgendwo her muss das Aussehen jawohl stammen, oder? Seid ihr also mal in Japan und seht des Nachts ein Licht am Meer, dann haltet Ausschau. Vielleicht bringt euch es Glück & Frieden ein.