Die bunte Welt der VR_MMO’s
In Zusammenarbeit mit Namco Bandai hat sich Sword Art Online Autor Reki Kawahara wieder ans Storyboard gewagt und eine Geschichte verfasst, die speziell auf das Crossover J-RPG zugeschnitten ist. In der wundersamen Fantasy Welt des VR-MMO’s Alfheim Online genießen Kirito und Asuna hier gerade ein wenig freie Zeit mit ihrer virtuellen Ziehtochter Yui.
Das fröhliche Zusammensein wird jedoch urplötzlich gestört, als die Game Designer einen Bug melden und jedem Mitspieler raten sich vorerst aus dem Spiel auszuloggen. Wäre dies nicht schon seltsam genug, verhält sich auch noch Yui auffällig sonderbar und möchte sich schnellstens in den Schlafmodus versetzen. Natürlich lässt sich Kirito nicht übers Ohr hauen und verfolgt seine kleine Digital-Tochter. Während ihrer Verfolgung werden sie jedoch von einem mysteriösen Gegner attackiert, der sich kurze Zeit später als Black Lotus herausstellt.
Ein sogenannter Burst Linker aus dem VR-Game Brain Burst, das allerdings erst 20 Jahre später entwickelt wird. Die Zeiteben scheinen sich verschoben zu haben, wodurch die Burst Linker aus Reki Kawahara’s zweiter wichtiger Light Novel Accel World in Alfheim Online auftauchen. Ein wirrer Zeitreise Plot entbrennt, der das alte Thema Virtual Reality wieder aufrollt und den Spieler schließlich mit der Entführung Yui’s konfrontiert.
Feen vs Burst Linker
Als Spieler wird man förmlich in die bunte Welt geworfen und wird, sofern man weder Light Novel, noch Manga oder Anime regelmäßig verfolgt hat, ziemliche Verständnisschwierigkeiten bekommen. Wer also bei den Worten Alfheim Online, Black Lotus, Burst Linker, Nerve Gear und den Namen Kirito, Yui und Asuna nur Bahnhof versteht, ist nicht unbedingt Zielgruppe des RPG’s.
Dieses richtet sich vielmehr an beinharte Fans von Reki Kawahara und dessen zwei Virtual Reality Geschichten. Für diese Fanlager bietet Accel World vs SAO dafür aber ein ausgeklügeltes Japano RPG mit Action orientierten Kampfsystem und variantenreichen Charakterwahlen. Anders, als noch in den SAO Games erstellt ihr hierbei keinen eigenen Charakter, sondern nutzt die, aus Anime und Manga, bekannten SAO und Accel World Helden. Ob ihr also gerade Lust habt mit Asuna durch die Luft zu fliegen oder mit der schnellen Black Lotus aka. Kuruyukohime durch die Gegend zu düsen, ist euch überlassen.
Als Spieler der SAO Games dürfte das Gameplay leicht erlernbar sein, hat sich hier doch wenig getan. Zwar wirkt die Steuerung teilweise überladen, lässt euch so aber auch einiges an Freiraum wie ihr den Charakter durch die Levels lenkt. Wie schon in Lost Song, könnt ihr euch auch in Accel World vs SAO Mithilfe der Fairy-Flight Mechanik durch die Lüfte bewegen und euren Entdeckerdrang nachgehen.
Der kleine Ausflug durch die bunt gestalteten Welten erweist sich als sehr angenehm und spaßig – Sofern ihr euch natürlich für eine der Feenkrieger aus Sword Art Online entschieden habt. Seid ihr dagegen lieber mit den Burst Linker aus Accel Wordl unterwegs, ändert sich das Steuerungsschema ein wenig ab und ihr bewegt euch schnellen Schrittes durch die Areale. Durch Betätigen des Sprungbuttons geht es meterhoch in die Lüfte, wo ihr euch kurzzeitig mit eurer Schnelligkeit fortbewegen könnt. Die schnelle Fortbewegung ist eine sehr passende Ergänzung, die sich gut in das Gesamtkonzept eingliedert.
Auch das Kampfsystem wirkt für Spieler der SAO RPGs vertraut. Wieder einmal gilt es mit leichten und schweren Angriffen, sowie Kombinationen und Spezial- Manövern auf die Gegner im Feld einzuschlagen. Jedoch ergeben sich mit der Integration der Burst Linker auch hier ein paar neue Kniffe, die es zu beherrschen gilt. Die teils doch recht komplexe Art der Steuerung wird im Laufe der Spielzeit sehr intuitiv und sorgt für mehr Variantenreichtum. Während sich die Burst Linker eher für Bodengegner eignen, sind die fliegenden Feen für den Kampf in der Luft bestens gerüstet. Durch die unterschiedlichen Waffentypen lassen sich die Charaktere auch noch einmal in Nah- und Fernkämpfer einteilen. Die Flugsteuerung hat zwar so seine Tücken und sorgt gerne mal für frustige Kamerawinkel, ist aber in sich genommen eine spaßige Ergänzung zum sonstigen Bodenkampf.
Anime- Helden Truppe
Für euren Kampf stellt ihr natürlich vorab eine Truppe zusammen, mit der ihr ins Gefecht zieht. Diese lässt sich frei aus Accel World und Sword Art Online Charakteren zusammenstellen und besteht aus stets aus einer dreier Gruppe. Zum Wechsel eurer Teamdynamik, gelangt ihr über spezielle Systeme, die als Portal getarnt in der Welt zu finden sind.
Der schnellste Zugang bietet sich hierbei in der Stadt an, die als Oberwelt getarnt meist Dreh- und Angelpunkt der Questvergabe und fortschreitender Geschichte ist. Wie für ein RPG üblich, bieten sich euch natürlich viele Nebenaufgaben an, die ihr während eurer Hauptquest abschließen könnt. Ein Kritikpunkt ist allerdings die Zielsetzung im Spiel. Eigentlich sollte es inzwischen zur Normalität geworden sein, dass man als Spieler jederzeit einen Überblick erhält wo der nächste Reisepunkt liegt. In Accel World vs SAO wird man dagegen oftmals vergeblich durch die Gegend rennen, weil gerade nicht wirklich offensichtlich ist, was zu tun ist.
Ein nerviges Absuchen der Areale ist öfters an der Tagesordnung, als einem Lieb ist. Seien wir ehrlich – Es kann doch nicht so schwer sein ein vernünftiges Reisetagebuch in ein RPG zu integrieren, um stets den nächsten Reisepunkt zu markieren. Habt ihr diese Probleme aber überwunden, wandert ihr mit euren KI Mitstreitern durch die MMO- Levels und trainiert, was das Zeug hält. Euren Levelfortschritt könnt ihr dabei jederzeit überwachen und die Charaktere mit neuen Skills und Waffen ausstatten. Natürlich kommt heutzutage kaum mehr ein Spiel ohne Online Multiplayer aus und so wartet auch Accel World vs SAO mit eben so einem Modus auf, den ihr allerdings erst einmal freischalten müsst. Dies stellt aber keine allzu große Hürde dar, ist es doch in kurzer Zeit erledigt.
Technisch mau, visuell superb
Accel World vs SAO ist bei Leibe kein Grafikbrett. Das lässt sich wohl schon auf den ersten Blick erkennen. Mit vereinzelten Rucklern, wenig detaillierter Charaktergestaltung und niedrig aufgelösten Texturen, macht das RPG technisch nicht unbedingt den besten Eindruck.
Ein kleines Problem stellt zudem auch die Kamera dar, die vor allem in den hektischen Luftkämpfen gerne mal vollkommen am Rad dreht. Was allerdings in grafischer Hinsicht auffällt, sind die kreative Farbgestaltung der Areale, die auch durch verschiedene Themen einiges an Abwechslung bereithalten. Die Welten sind von den Grafikern toll inszeniert – Interessante Sci-Fi Orte, farbenprächtige Fantasy Areale und triste Dystopie Level.
Das Game bietet euch eine nette Palette an VR- Gestaltung. Gegenüber Hollow Fragment, Lost Song und Hollow Realization ein sichtbarer Vorteil. Visuell gesehen hat das Game schon einiges zu bieten, was vor allem an der grafischen Vorstellungskraft der Entwickler liegt und weniger an der technischen Umsetzung. Die obligatorisch animierten Standbilder sind natürlich auch wieder mit von der Partie.
Wie schon zu erwarten, hält das RPG aus dem Hause Bandai Namco nur eine japanische Sprachausgabe bereit, die mit optionalen Untertiteln auch in Deutsch verfügbar ist. Bei der Synchronsprecher- Wahl hat man sich hierbei natürlich auf die japanischen Originalsprecher besonnen und somit auch qualitativ hochwertige Arbeit abgeliefert. Die Texte, die komplett ins Deutsche übersetzt wurde, sind dabei gut gelungen und bieten leicht verständliche Tutorial Erklärungen, sowie lesenswerte Dialoge.
Die Musik weiß zudem auch zu überzeugen und steht dem Anime Sound kaum hinterher. Es lässt sich also schwer ein Urteil über Accel World vs Sword Art Online bilden, da es technisch schon viele Macken vorweisen kann, aber gleichzeitig seine Light Novel Vorlagen visuell gut in Szene zu setzen weiß. Auch das gesamte Drumherum, was Musik und Inszenierung der effektvollen Angriffe angeht, darf hierbei nicht vergessen werden. Insgesamt betrachtet bietet euch Bandai Namco also ein annehmbares Werk.
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